Neubau des Feuerwehrhauses: Baustellenbesuch

Freiwillige Feuerwehr Pfaffengrund

Heidelberg – Die Stadt Heidelberg baut an der Eppelheimer Straße ein neues Feuerwehrhaus für die Freiwillige Feuerwehr Pfaffengrund. Die Bauarbeiten haben im September 2014 begonnen und sollen bis August dieses Jahres abgeschlossen sein. Die Kosten für den Neubau betragen rund drei Millionen Euro.

Erster Bürgermeister Bernd Stadel besuchte die Baustelle am Dienstag, 4. August 2015, gemeinsam mit Regierungsvizepräsidentin Gabriela Mühlstädt-Grimm, die im Rahmen der Besichtigung einen Förderbescheid in Höhe von 230.000 Euro für den Neubau übergab.

„Mit dem Neubau des Feuerwehrhauses schaffen wir beste Voraussetzungen, damit unsere Feuerwehr im Pfaffengrund ihre hervorragende Arbeit auch in Zukunft fortsetzen kann. Die 230.000 Euro Landesförderung helfen uns dabei “, sagte Erster Bürgermeister Bernd Stadel: „Das neue Feuerwehrhaus liegt zentral, bietet Platz für vier Einsatzfahrzeuge und wird mit einem Übungsturm realisiert. Damit ist die Freiwillige Feuerwehr gut gerüstet für alle Aufgaben der modernen Feuerwehrarbeit. Die Schulungs- und Sozialräume entstehen in Passivbauweise.”

Der Neubau des Feuerwehrhauses war notwendig geworden, weil das bestehende Feuerwehrhaus am Schulplatz weder funktional noch technisch noch energetisch den heutigen Anforderungen und Normen entspricht. Erweiterungsmöglichkeiten an diesem Standort bestanden nicht mehr, so dass ein Neubau an einem anderen Standort erforderlich wurde. Das neue Feuerwehrhaus wird zusammen mit einem Übungsturm realisiert: Damit steht künftig allen Angehörigen der Feuerwehr Heidelberg eine Trainingsmöglichkeit zur Verfügung, an der das richtige Stellen und Besteigen von Feuerwehrleitern in verschiedenen Höhen geübt und für den Ernstfall trainiert werden kann.

Platz für vier Einsatzfahrzeuge

Das neue Feuerwehrhaus besteht aus einem eingeschossigen Gebäuderiegel, der sich nach Süden, zur Eppelheimer Straße, durch eine ansteigende Dachform öffnet. Hier befindet sich die Fahrzeughalle: Sie bietet Platz für vier Einsatzfahrzeuge. Der Haupteingang des Gebäudes befindet sich an der Ostseite. Über einen separaten Eingang an der Westseite erreichen die Einsatzkräfte die Funktions- und Aufenthaltsräume. Von den Umkleidebereichen und Duschen gelangt man direkt zur Fahrzeughalle. Im östlichen Gebäudeteil befindet sich der Funkraum mit Sichtkontakt in die Halle, sowie ein Besprechungs- und Erste-Hilfe-Raum. Im Norden sind die Sozialräume Küche, Schulungsraum und Jugendraum angeordnet, die sich durch mobile Trennwände erweitern lassen. Diesen Räumen ist jeweils eine Terrassenfläche zugeordnet. Tischlager, Toiletten und der Technikraum befinden sich in der Gebäudemitte.

Südlich des Gebäudes befinden sich die Aufstellfläche und der Übungshof. Eine Ausfahrtmöglichkeit der Fahrzeuge im Einsatz ist sowohl über die Straße Am Energiepark, wie über die Eppelheimer Straße möglich. Nördlich des Gebäudes befinden sich die Stellplätze der Einsatzkräfte, die über die Straße Am Energiepark erschlossen werden.

Sozialräume in Passivhausbauweise

Der Sozialtrakt wird in Passivhausbauweise erstellt, zudem wird die Dachfläche in diesem Bereich extensiv begrünt. Die tragenden Außenwände wurden in Massivbauweise aus Beton hergestellt, das Pultdach der Fahrzeughalle wurde in Leichtbauweise ausgeführt. Die Dämmung des Gebäudes erfolgt über ein Wärmedämm-Verbundsystem. Für den sommerlichen Wärmeschutz sind außenliegende Verschattungselemente an den Glasflächen vorgesehen. Das Gebäude wird an die vorhandene Fernwärmeleitung angeschlossen und über statische Heizflächen beheizt. Die Beheizung der Fahrzeughalle erfolgt über Lufterhitzer. Das Warmwasser wird dezentral über Elektro-Durchlauferhitzer erzeugt. Die Be- und Entlüftung der Räume erfolgt über eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Außenanlagen werden im Bereich des Platzes vor der Halle, der Stellplätze, Zugänge und Terrassen gepflastert, die Restflächen des Grundstücks durch Rasenflächen, Hecken und Bäume begrünt.

Schwerpunktaufgabe: Unfälle im Bahnverkehr und Absicherung der Einsatzstelle

Mit Bezug des neuen Feuerwehrhauses wird die Freiwillige Feuerwehr Pfaffengrund schwerpunktmäßig die Fachunterstützung bei Unfällen im Bahnverkehr sowie bei schweren Verkehrsunfällen, insbesondere auf der Autobahn, übernehmen. Hierfür werden zwei bei der Berufsfeuerwehr stationierte Einsatzfahrzeuge in das neue Feuerwehrhaus verlegt und künftig von der Pfaffengrunder Wehr in den Einsatz gebracht. Um ausreichend Platz für das 9,22 Meter lange Sonderfahrzeug Bahn/Schiene samt Rangier- und Arbeitsfläche zu schaffen, wird die Fahrzeughalle mit einer Tiefe von 16 Metern hergestellt.

Bisheriger Bauablauf: Rohbau sechs Wochen vor Plan fertiggestellt

Der Spatenstich fand am 16. September 2014 statt, Mitte Oktober wurde der Baukran für die Arbeiten am Feuerwehrhaus sowie am Übungsturm gestellt. Ende Oktober wurde mit den Arbeiten am Übungsturm begonnen. Im November wurden die Bodenplatte in der Fahrzeughalle und die Decke im Sozialtrakt betoniert. Anfang Februar 2015 konnten die Stahlkonstruktion für das Hallendach montiert und die Rohbauarbeiten am Turm beendet werden.

Aufgrund des milden Winters und der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten konnten die Rohbauarbeiten sechs Wochen vor dem geplanten Termin beendet werden. Als nächstes wurde das Isopaneeldach in der Fahrzeughalle eingebaut und die Pfosten-Riegel-Fassade für die Fahrzeughalle montiert. Anfang März wurden die Alu-Holz-Fensterelemente mit Dreifachverglasung gemäß Passivhausstandard am Sozialtrakt termingerecht eingebaut. Parallel dazu wurde die Notabdichtung auf dem Flachdach aufgebracht und das Wärmedämmverbundsystem montiert. Am 9. März konnte mit den Ausbauarbeiten begonnen werden. Estrich, Trockenbau, Putz-, Maler-, Fliesen- und Parkettarbeiten sind fertiggestellt. Die technische Ausrüstung des Gebäudes wurde weitestgehend installiert. Aktuell wird die Außenanlage mit den Ausfahrten, Parkplätzen und den Grünflächen erstellt.

Bauherr ist die Feuerwehr der Stadt Heidelberg, die Projektsteuerung hat das Gebäudemanagement der Stadt Heidelberg, Planung und Bauleitung unterliegen dem Architekturbüro Lengfeld & Wilisch Architekten aus Darmstadt. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für August 2015 geplant.