Aktionstag Frauengesundheit findet großen Zuspruch

Auch im Jubiläumsjahr

Zu einem Aktionstag für Frauengesundheit hatten kürzlich in Heppenheim die Frauenklinik und das Brustzentrum am Kreiskrankenhaus Bergstraße in die Räume der „Alten Sparkasse“ eingeladen

Heppenheim – Vielseitige Information, großer Zuspruch – die Bilanz nach dem jüngst veranstalteten Aktionstag Frauengesundheit in Heppenheim ist positiv.

Dabei lohnt auch ein Blick zurück: Es ist zehn Jahre her, dass die Frauenklinik und das Brustzentrum am Kreiskrankenhaus Bergstraße erstmals zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung eingeladen hatten, der Brustkrebs stand damals im Fokus. 

Die Veranstaltung war im Foyer des Heppenheimer Rathauses, die Resonanz hat die optimistischsten Erwartungen übertroffen. Darauf, so der erklärte Wille der Veranstalter, sollte aufgebaut werden. Fortsetzungen folgten, mehrere Jahre in Räumen des Krankenhauses, seit dem Vorjahr in der „Alten Sparkasse“ in der Heppenheimer Altstadt. In der aktuellen Auflage trug die Veranstaltung neben dem Titel „Aktionstag Frauengesundheit“ den Untertitel „Gesund bleiben“. Frauen verschiedener Generationen nutzten das Angebot, Vorträge aber auch eine Fülle von Informationsständen wurden geboten. Inkontinenz, gesunde Ernährung, gesundes Sitzen und das Mammographie-Screening waren Themen der Referate.

Über die Jahre hinweg haben Chefärztin Dr. Ursula Hurst und ihr Team immer wieder die Entwicklung und die Möglichkeiten der modernen Medizin im Kampf gegen Frauenkrankheiten auf die Agenda des Tages gesetzt. Zugleich zeigen sie aber auch auf, wie Frauen selbst zum Erhalt ihrer Gesundheit beitragen können. Zudem sind die Veranstaltungen für die Besucherinnen eine Einladung zum Dialog mit Expertinnen und Experten und zum Erfahrungsaustausch untereinander. Das Konzept, das zeigte sich auch diesmal, ist stimmig. Und Andrea Helm, Managerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, als solche Förderin des Aktionstags sowie Hausherrin, unterstrich bei ihrer Begrüßung die Bedeutung der präventiven Schwerpunkte.

Richtig Essen, richtig sitzen

Oft sind es einfache Dinge, mit denen jeder selbst den Erhalt seiner Gesundheit unterstützen kann. Annely Henn, Diabetes- und Ernährungsberaterin am Kreiskrankenhaus, zeigte dies am Beispiel Essgewohnheiten auf. Ohne erhobenen Zeigefinger, ohne Verbote, eigene Schwächen eingestehend, appellierte sie, Maß zu halten. Es muss nicht immer Fleisch oder Wurst zum Essen sein, Obst und Gemüse tut gut, wenig Fertiggerichte, Salzstreuer vom Tisch verbannen, und auch beim Zucker gilt: Weniger ist mehr. Die Reihe der Tipps lässt sich fortsetzen. Henn forderte keine radikale Umstellung von heute auf morgen, aber ein bewusster Wandel bei der Ernährung kann, wenn noch nicht vollzogen, gut tun.

Praktische Hilfestellung kam zudem von Basti Koeberlein. Der Sportphysiotherapeut rückte das gesunde Sitzen in den Blick. Auch wenn die menschliche Wirbelsäule eigentlich gar nicht fürs Sitzen geschaffen ist, so verbringt der Menschen doch reichlich viel Zeit in dieser Position. Die Folge sind oft Rückenschmerzen. Denen lässt sich mit aufrechter Sitzhaltung entgegenwirken, die Oberschenkel dabei nach vorne abfallend, die Füße nach vorne abstützend, das nimmt Druck von der Wirbelsäule. Und dann gab es noch ein paar Lockerungsübungen zum Mitmachen, die im Büro mal eben kurz eingeschoben werden können. Auch das hilft, denn Koeberlein wusste zu sagen: „Den perfekten Sitz gibt es nicht.“.

Möglichkeiten moderner Medizin

Zwei weitere Vorträge gaben Einblick in die moderne Medizin. Dabei wurde mit der Inkontinenz ein Thema angesprochen, das viele Menschen beschäftigt, worüber aber nur wenige sprechen. Betroffene, so die Botschaft, sollten das Gespräch mit dem Arzt suchen. Was ist operativ möglich? Claas Kitschke, Leitender Oberarzt im Gynäkologen-Team von Dr. Hurst, gab Antworten und zeigte auf, dass schon einfache Eingriffe Abhilfe bringen können. Oft aber helfen auch konservative Ansätze, Antje Tegtmeier, Urotherapeutin aus Bad Soden, sprach darüber. Ein weiterer Experte, der an diesem Tag zu Wort kam: Dr. Peter Nunninger, Chef der Radiologie Heppenheim. Sein Thema: das Mammographie-Screening. Brustkrebs kann dadurch zwar nicht verhindert werden, aber er kann so frühzeitig erkannt werden, dass die Chance auf Heilung sehr groß ist. Seit 2009 ist das Screening in Deutschland flächendeckend angelegt. Angesprochen sind Frauen im Altern von 50 bis 69 Jahren. Die Untersuchungssicherheit ist groß, unter anderem weil unabhängig voneinander zwei Experten die Ergebnisse befunden. Dr. Nunninger sieht die Medizin mit dem Screening auf dem richtigen Weg: „Für mich ist das eine Erfolgsgeschichte“, so seine Bilanz. Und Gleiches lässt sich für den Aktionstag Frauengesundheit sagen.