Treffen der Landschaftserhaltungsverbände Baden-Württemberg in Buchen

Über 60 Teilnehmer

Über 60 Verantwortliche von 30 Landschaftserhaltungsverbänden aus ganz Baden-Württemberg waren Mitte Juli zu Gast in Buchen

Buchen – Über 60 Verantwortliche von 30 Landschaftserhaltungsverbänden aus ganz Baden-Württemberg waren Mitte Juli zu Gast in Buchen. An zwei Tagen tauschten die Verbände, deren Aufgaben längst über die Organisation der Pflege kaum nutzbarer Flächen hinausgehen, ihre Erfahrungen aus.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der Koordinierungsstelle bei der Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume (LEL) in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle des Landschaftserhaltungsverbands (LEV) Neckar-Odenwald-Kreis e.V.

Marion Ebert von der Koordinierungsstelle bei der LEL begrüßte die Teilnehmer und bedankte sich für die herzliche Gastfreundschaft und die große Unterstützung durch die Stadt Buchen. Insbesondere aufgrund der vielen jungen oder gerade in der Gründungsphase befindlichen Verbände sei der fachliche Austausch unerlässlich. Dies gelte umso mehr, als aktuell die LEVs sogar im novellierten Naturschutzgesetz des Landes aufgenommen worden seien.

Landrat Dr. Achim Brötel und 1. Vorsitzender des LEV Neckar-Odenwald-Kreis freute sich, dass man als Tagungsort den Kreis ausgewählt habe. Denn hier lebten die Menschen bewusst in und mit der Kulturlandschaft. Auch erinnerte er daran, dass man 2012 an derselben Stelle zusammengekommen sei, um den LEV im Kreis zu gründen. Seither führten Geschäftsführer Matthias Jurgovsky und Stellvertreterin Michaela Heß, so Dr. Brötel, als „Dreamteam“ die Geschäftsstelle. Dass gleich zu Beginn alle 27 Kommunen im Kreis nebst Kreisbauernverband und einigen Naturschutzverbänden Gründungsmitglieder geworden seien, bestätige den hohen Stellenwert des Verbands. Die wertvolle Arbeit, die der LEV im Kreis genauso wie alle 30 Verbände in ganz Baden-Württemberg leisten, sei ihm auch persönlich ein Herzensanliegen geworden.

Bürgermeister Roland Burger verwies in seinen begrüßenden Worten auf die in Buchen und den Teilorten umgesetzten Maßnahmen. Dabei brächten sich die örtlichen Landwirte, der BUND Buchen, aber auch viele Bürger bei der Erhaltung der Kulturlandschaft mit ein. Durch den ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Wolfgang Hauck habe stets eine sehr enge Zusammenarbeit der Stadt Buchen mit dem LEV stattgefunden.

Gerade die noch jungen Verbände zeigten sich sehr interessiert am erfolgreichen Modell des LEV im Neckar-Odenwald-Kreis. Bei der Vorstellung der Geschäftsstellenarbeit betonte Jurgovsky, dass neben dem Tagesgeschäft das Werben um ein besseres gegenseitiges Verständnis zwischen Kommunen, Landwirten, Bürgern und Naturschutzverbänden enorm wichtig sei. Deshalb sei es eine Selbstverständlichkeit, auf der Fläche präsent zu sein. Jurgovsky betonte, wie umfangreich man speziell vom Landkreis unterstützt und wie aufgeschlossen man von den Mitgliedern empfangen wurde.

Bei der anschließenden Tagung fand ein intensiver Austausch zwischen den Geschäftsstellen über aktuelle Themen wie die Agrarreform mit der aktualisierten Landschaftspflegerichtlinie statt. Mit diesem Förderprogramm können Verträge mit Landwirten abgeschlossen werden, die beispielsweise auf die Offenhaltung von Wiesentälern und Magerrasen oder Biotopverbundsysteme abzielen. 

Schließlich konnten sich die Tagungsteilnehmer bei einer Exkursion selbst ein Bild machen, wie die Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden in der Praxis umgesetzt wird: Beim Naturschutzgebiet Lappen am Truppenübungsplatz Walldürn berichteten Berthold Weigand und Wolfgang Mössinger vom BUND Buchen über die aktuelle Situation des bedeutenden Gebiets unter anderem für wandernde Wasservögel und besonderen Amphibienvorkommen. Bei der zweiten Station beim Tonabbaugebiet am Verbandsindustriepark (VIP II) zwischen Walldürn und Höpfingen stellte Bernhard Spreitzenbarth als Vorsitzender des Biotopschutzbunds Walldürn die Arbeit des Vereins vor. Man sei dankbar für die fachliche Unterstützung durch den LEV. Dr. Elmar Werling von der abbauenden Firma Braas GmbH erläuterte die Geologie und die Rekultivierungsplanung für die Grube, welche die Schaffung einer feuchten Senke auf einem Drittel der Fläche vorsehe.