Land fördert Machbarkeitsstudie

Interkommunales Gewerbegebiet

Pirmasens – Das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich mit einer Förderung in Höhe von 40 000 Euro an der Erstellung einer Machbarkeitsstudie zum geplanten interkommunalen Gewerbe- und Industriegebiet Husterhöhe/Grünbühl. Das hat Dezernent Michael Schieler bekannt gegeben. Die Mittel stammen aus dem Landesprogramm Konversion. Voraussichtlich bis zum Jahresende soll das Papier vorliegen.

Die Städte Pirmasens und Rodalben beabsichtigen, die bisher militärisch genutzte Liegenschaft gemeinsam zu entwickeln. Ein Masterplan soll Chancen und Potenziale für das rund 67 Hektar große Areal aufzeigen und ausloten welches Rechtskonstrukt sich für das anspruchsvolle Großprojekt am besten eignet. Angedacht ist ein Zweckverband, der die modellhafte Entwicklung des Areals steuert. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) könnte als Eigentümerin den Geländeverkauf abwickeln – unter Vermittlung der beiden Kommunen. Auf Grundlage der Studie sollen auch offene Fragen wie die weitere Erschließung mit Strom, Wasser und Internet sowie die Beseitigung von Abwasser geklärt werden.

Mit der Erstellung des Masterplans ist die Forschungs- und Informations-Gesellschaft für Fach- und Rechtsfragen der Raum- und Umweltplanung mbh (Firu) beauftragt worden. Das Unternehmen mit Sitz in Kaiserslautern verfügt über einschlägige Erfahrungen und wissenschaftlichen Sachverstand bei Konversionsprojekten. Die Firu mbH hatte unter anderem die interkommunale Entwicklung rund um den ehemaligen Zweibrücker Flughafen begleitet.

Die Machbarkeitsstudie dient außerdem als Basis für Gespräche mit der Landesregierung über potentielle Fördermöglichkeiten zur zivilen Nachnutzung. Noch teilen sich US-Streitkräfte und Bundeswehr das Militärgelände im Norden von Pirmasens.

Die Verwaltungsspitze der beiden Nachbarstädte sieht vor dem Hintergrund sehr knapper Gewerbeflächen in der Entwicklung von Husterhöhe/Grünbühl die einmalige Chance, ein entsprechend großes und zusammenhängendes Gebiet auszuweisen, das die Ansiedlung von Gewerbe und Industrie erlaubt. Sowohl in Rodalben, als auch in Pirmasens besteht eine starke Nachfrage.

Die Hochebene Husterhöhe/Grünbühl gilt aufgrund seiner exponierten Lage als „Filetstück“. Zudem ist das Gelände bereits größtenteils erschlossen und außerordentlich gut an die Bundesstraße 10 und damit auch an die Autobahnen 8 (in Richtung Zweibrücken) und 62 (Landstuhl) angebunden ist. Geprüft werden soll auch die Option zur Realisierung eines Solarparks. Denkbar wäre, die vor Ort gewonnene Energie direkt ins Netz der Firmen einspeisen zu können.

Hintergrund: Das zusammenhänge Areal befindet sich fast zu gleichen Teilen auf Gemarkung der Stadt Pirmasens (26 Hektar) und der Stadt Rodalben (27 Hektar) und wird derzeit noch von der US-Armee genutzt. Die verbleibenden Einheiten in der Husterhöh-Kaserne sollen nach früheren Angaben aus dem US-Verteidigungsministerium bis spätestens Ende 2017 abziehen. Angestrebt ist außerdem die Einbindung der sogenannten Panzerhallen sowie angrenzendes Gelände in das gesamtheitliche Entwicklungskonzept, nachdem die Bundeswehr ihr Langzeitgerätelager aufgegeben hat. Diese weitere, über 14 Hektar große Fläche, liegt vollständig auf Gemarkung der Stadt Rodalben.

Nach dem Teilabzug der amerikanischen Streitkräfte ist es ab 1999 in einem ersten Schritt – mit finanzieller Unterstützung des Landes – gelungen, auf dem ehemaligen Militärareal Husterhöhe-Nord (63 Hektar) und ab 2001 auf dem Gebiet Bunker-Hill (20,5 Hektar), etwas mehr als 100 Betriebe mit den Schwerpunkten Technologie und Gewerbe anzusiedeln, die etwa 2.550 neue Arbeitsplätze geschaffen haben.

Der Standort Husterhöhe bietet eine optimale Möglichkeit zum Wissenstransfer zwischen Forschung und Wirtschaft. Neben dem renommierten Prüf- und Forschungsinstitut (PFI) haben hier das Internationale Schuhkompetenz-Zentrum (ISC) sowie die Deutsche Schuhfachschule (DSF) ihren Sitz. Am Pirmasenser Standort der Hochschule Kaiserslautern studieren derzeit rund 600 junge Menschen. Schwerpunkte bilden die Sparten Chemie, Kunststoff, Leder- und Textil sowie die Bereiche Pharma und Logistik.