Höchste deutsche Auszeichnung an renommierten Arbeitsmediziner

Professor Stephan Letzel mit Bundesverdienstkreuz geehrt

v.l.n.r. Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, Prof. Dr. Babette Simon, Univ.-Prof. Dr. Stephan Letzel, Staatsministerin Vera Reiß, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch

Mainz – Univ.-Prof. Dr. Stephan Letzel, Direktor des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Mainz, ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.

Damit werden seine Verdienste unter anderem um die Arbeitsmedizin und die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens gewürdigt. Die Verleihung durch die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Vera Reiß fand heute im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur  in Mainz statt.

Staatsministerin Vera Reiß lobte das „herausragende Engagement“ von Prof. Letzel im Bereich der Arbeitsmedizin, in dem er sich „auch weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz bundes- ja sogar weltweit einen Namen gemacht“ habe. Zahlreiche unter der Regie von Prof. Letzel durchgeführte Studien beispielsweise in den Forschungsfeldern Arbeitstoxikologie, Belastung und Beanspruchung durch die Einführung neuer Technologien oder Sozialmedizinische Aspekte von Schulden und Armut stießen in einem internationalen Kontext auf große Beachtung.

In ihrer Laudatio betonte die Ministerin zudem, dass sich der gebürtige Bayer nicht nur um die Arbeitsmedizin verdient gemacht habe. Das von ihm 2011 mitbegründete Institut für Lehrergesundheit habe binnen kürzester Zeit bundesweit anerkannte Standards gesetzt.

„Es ist ihr Verdienst, dass Rheinland-Pfalz im Vergleich der Länder mittlerweile eine Spitzenposition bei der arbeitsmedizinischen Betreuung im Schulbereich einnimmt“,

sagte Reiß. Das Institut für Lehrergesundheit habe „in erheblichem Maße dazu beigetragen, die arbeitsmedizinische Betreuung aller circa 45.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im staatlichen Schuldienst in Rheinland-Pfalz zu verbessern“. Das wisse man, „weil betroffene Schulen, Beschäftigte und Personalvertretungen immer wieder positive Rückmeldungen geben“ würden.

„Nicht nur mit seiner äußerst erfolgreichen Forschungstätigkeit, sondern insbesondere auch mit Umsetzung seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse in betriebliche Gesundheitsprogramme oder in die arbeitsmedizinische Prävention wird Univ.-Prof. Dr. Stephan Letzel in vorbildlicher Weise der besonderen Verantwortung der Universität in der heutigen Wissensgesellschaft gerecht. Mit seinem außerordentlichen Engagement gerade auch in der Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens trägt Professor Letzel bundesweit maßgeblich zum Ansehen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bei“,

erklärt Universitätspräsident Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch.

„Bei all seinen vielfältigen Aktivitäten – ob in der Wissenschaft, der Gesundheitsprävention oder in der akademischen Selbstverwaltung der Universität, unter anderem als Prodekan für Studium und Lehre der Universitätsmedizin Mainz oder Senatsbeauftragter für Behindertenangelegenheiten – hat Professor Letzel stets den Menschen im Blick. Die Universität gratuliert zur Auszeichnung als Anerkennung seiner herausragenden Leistung.“

Nach Ansicht der Vorstandsvorsitzenden und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon, zählt Professor Letzel ohne Zweifel zu den herausragenden Persönlichkeiten an der Universitätsmedizin Mainz.

„In Fragen der Arbeits- und Umweltmedizin und auch der Lehrergesundheit ist er über die Jahre gesehen zu einem wichtigen Impulsgeber avanciert, der immer wieder richtungweisende Forschungsprojekte anstößt. Ich freue mich sehr, dass ihm diese höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht, zuteilwird.“

Dass Prof. Letzels Expertise im Bereich der Arbeitsmedizin gefragt ist, belegt auch die Tatsache, dass er der Vorsitzende des im Jahr 2009 gegründeten Ausschusses für Arbeitsmedizin beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ist. Der Ausschuss hat unter anderem die Aufgabe, Konzepte zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge zu entwickeln. Darüber hinaus berät er das BMAS in allen Fragen der arbeitsmedizinischen Vorsorge und des medizinischen Arbeitsschutzes.

Des Weiteren ist Prof. Letzel unter anderem Mitglied im Ärztlichen Sachverständigenrat des BMAS und im Beirat der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sowie Mitglied der Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er ist zudem Vizepräsident/Postpräsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM), der er sechs Jahre lang als Präsident vorgestanden hat. Darüber hinaus ist Prof. Letzel seit über zehn Jahren Vorsitzender der medizinischen Ethikkommission der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz.