Notärzte in der ersten Jahreshälfte 2.359 Mal alarmiert

Deutlicher Anstieg – Rettungsdienste stellen notfallmedizinische Versorgung sicher

Rund um die Uhr einsatzbereit und im 1. Halbjahr stark gefordert: Rettungswagen und Notärzte im Neckar-Odenwald-Kreis

Neckar-Odenwald-Kreis. Ein Notfall zu Hause, am Arbeitsplatz, beim Sport oder im Straßenverkehr – gut, wenn kompetente Hilfe rasch verfügbar ist.

Im ersten Halbjahr 2015 wurden die Notärztinnen und Notärzte der Standorte Buchen, Hardheim, Mosbach und Osterburken insgesamt 2.359-mal durch die Integrierte Leitstelle in Mosbach alarmiert, die Notrufe über die bundeseinheitliche Notrufnummer 112 entgegennimmt. Dies entspricht einem deutlichen Anstieg gegenüber dem 1. Halbjahr 2014 um 470 Einsätze oder etwa 25 Prozent.

Bei durchschnittlich 13 Notarzteinsätzen pro Tag im Kreisgebiet entfielen die meisten Einsätze auf den Standort Mosbach, dessen Notärztinnen und Notärzte 1.116-mal alarmiert wurden (6,2 Einsätze pro Tag). Am Notarztstandort Buchen wurden insgesamt 591 Einsätze absolviert (3,3 Einsätze pro Tag) und am Standort Hardheim 394 (2,2 Einsätze pro Tag). Der Notarzt am Standort Osterburken – vor einem Jahr neu eingerichtet und einsatzbereit von 7 bis 19 Uhr – wurde 258-mal alarmiert (1,4 Einsätze pro Tag). Die Notfallmediziner der Neckar-Odenwald-Kliniken und des Krankenhauses Hardheim stellen damit gemeinsam mit den Einsatzkräften der beiden DRK-Kreisverbände die Notfallversorgung im Kreisgebiet rund um die Uhr sicher.

Der Hauptgrund für Notarzteinsätze sind unverändert Erkrankungen des Herzens wie Herzinfarkt, Rhythmusstörungen und Blutdruckentgleisungen. Auch neurologische Probleme wie Schlaganfall, Hirnblutungen und Krampfanfälle sind häufig, dazu kommen Atemstörungen wie beispielsweise Asthmaanfälle. Bei etwa jedem 30. Einsatz werden Wiederbelebungsmaßnahmen notwendig. Die Versorgung von Verletzten nach Verkehrs-, Arbeits-, Sport- und Schulunfällen verursacht weniger als ein Fünftel aller Alarmierungen – durch die Medienberichterstattung werden diese Einsätze aber in der Öffentlichkeit naturgemäß viel mehr wahrgenommen.

„Die Versorgung an der Einsatzstelle funktioniert in hervorragender Zusammenarbeit mit den Rettungsassistenten und Rettungssanitätern, die Notarzteinsatzfahrzeuge und Rettungswagen besetzen“,

so Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker, der für die Organisation des Notarztdienstes in Buchen, Mosbach und Osterburken verantwortlich ist. Der DRK-Kreisverband Buchen stellt dabei die permanente Einsatzbereitschaft des Buchener und Osterburkener Notarzteinsatzfahrzeuges und der Rettungswagen in Buchen, Hardheim und Osterburken sicher. Das Fahrzeug in Hardheim fungiert gleichzeitig als Transportmittel für den dortigen Notarzt. Der DRK-Kreisverband Mosbach zeichnet für das Mosbacher Notarztfahrzeug und zwei in Mosbach stationierte Rettungswagen verantwortlich, die ebenfalls 24 Stunden am Tag besetzt sind. Zusätzlich ist seit kurzem ein spezieller Rettungswagen für schwergewichtige Patienten verfügbar. Die Rettungswagen des DRK-Kreisverbandes Mosbach wurden im ersten Halbjahr 2015 2.781-mal alarmiert, die des DRK-Kreisverbandes Buchen 2.531-mal. Auch hier zeigt sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein deutlicher Zuwachs bei den Alarmierungen um 356 (ca. 15%) in Mosbach und um 417 (ca. 20%) im Bereich Buchen.

Landrat Dr. Achim Brötel sieht entsprechenden Handlungsbedarf, um die Notfallversorgung dauerhaft sicherstellen zu können und betont, dass es neben der professionell organisierten Hilfe in medizinischen Notfällen ein weiteres wichtiges Element gibt, auf das die Bürger im Neckar-Odenwald-Kreis zählen dürfen:

„In zahlreichen Ortschaften stellen ehrenamtliche Hilfskräfte eine wichtige Unterstützung dar – gerade in unserem Flächenlandkreis ein unschätzbares Engagement.“

Die sogenannten HvO (Helfer vor Ort) der DRK-Ortsvereine werden ebenfalls von der Integrierten Leitstelle in Mosbach alarmiert, wenn in ihrer Gemeinde ein Notfall gemeldet wird, und können so binnen weniger Minuten mit der Erstversorgung beginnen.

Wichtigstes Glied der Rettungskette bleiben aber die Ersthelfer, die als zufällige Zeugen eines Notfalls durch den Notruf über die 112 die Aktivierung des Rettungsdienstes sicherstellen. Darüber hinaus können durch einfache, leicht zu erlernende Maßnahmen der Ersten Hilfe die Überlebenschancen von Notfallpatienten gesteigert werden. Dazu gehört auch die Anwendung von Laien-Defibrillatoren, sogenannten AEDs, welche mittlerweile im Rahmen eines Projektes der Kommunalen Gesundheitskonferenz an vielen Orten im Landkreis verfügbar gemacht wurden, um die Versorgung bei Patienten mit Herzkreislauf-Stillstand zu verbessern. Kurse werden durch das DRK regelmäßig angeboten, können bei Interesse aber auch für Gruppen und Vereine organisiert werden.