Waldkalkung im Landkreis Karlsruhe

Mit Kalk die Waldböden verbessern

Unimog bei der Bodenausbringung von Kalkmaterials

Kreis Karlsruhe – Ab Juli 2015 beginnt der fünfte Teil eines auf zehn Jahre angelegten Kalkungsprogramms zur Stabilisierung der Wälder für den rund 13.000 Hektar umfassenden Staatswald im Landkreis Karlsruhe.

Mit dem Hubschrauber wird die Waldkalkung im Juli zunächst im Staatswald auf den Gemarkungen Eichelberg, Tiefenbach, Odenheim, Neuenbürg, Menzingen, Unteröwisheim, Gochsheim und Kürnbach sowie in den Kommunalwäldern von Sulzfeld, Kürnbach und Zaisenhausen durchgeführt. Ab Ende August wird ebenfalls im Staatswald auf den Gemarkungen von Graben, Hochstetten, Linkenheim, Leopoldshafen, Friedrichstal, Forst, Karlsdorf und Bruchsal und in den Kommunalwäldern von Linkenheim-Hochstetten, Eggenstein-Leopoldshafen und Stutensee gekalkt. Die Kalkungsflächen liegen in der Hardt, Lußhardt und im Kraichgau. Die Aktion wird spätestens bis Mitte Oktober abgeschlossen sein. Das Forstamt im Landratsamt Karlsruhe bittet die Waldbesucher, während der Arbeiten die Waldgebiete nicht zu betreten. An den Waldeingängen werden Hinweisschilder angebracht.

„Nachdem der Säureeintrag durch die vom Gesetzgeber veranlasste Einführung von Filtersystemen spürbar zurückgegangen ist, erwarten wir Forstleute durch die Kalkung jetzt eine Regeneration tieferer Bodenschichten und damit eine Steigerung der Widerstandskraft der behandelten Waldbestände“, begründet der Leiter des Forstamts im Landratsamt Karlsruhe, Dr. Bernhard Peichl, die Aktion.

Das Ausbringen von Naturkalk neutralisiert die in die Böden eingebrachten Luftschadstoffe, puffert die langfristige Bodenversauerung der Waldböden, erweitert die Durchwurzelungstiefe der Bäume und dient damit der Pflege stabiler Mischwälder. Daneben profitieren für die Umsetzung des Humus sowie für die Bodenbelüftung wichtige Organismen wie Regenwürmer, Pilze und Bakterien.

Das Konzept wurde auf der Grundlage von Daten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt über kalkungswürdige Flächen erarbeitet. Kommunen und Städte mit solchen Flächen können sich diesen Maßnahmen anschließen. Für die Kalkungen standen in den vergangenen Jahren ausreichend Fördermittel zur Verfügung.

Im Kraichgau wird eine Mischung aus Kalk und Holzasche vom Helikopter aus verteilt. In der Hardt und in der Lußhardt verteilen geländegängige Fahrzeuge Dolomit-Gesteinsmehl mittels leistungsstarker Gebläse. Die Dosis entspricht 300 – 400 Gramm Kalk je Quadratmeter Waldfläche. Durch die Befeuchtung des Materials ist die Staubentwicklung gering.

Für Rückfragen steht das Forstamt telefonisch unter 0721/9368314 zur Verfügung. Informationen zur Bodenschutzkalkung sind ab Mittwoch, 1. Juli, zusätzlich auf der Internetseite des Landratsamtes unter www.landkreis-karlsruhe.de unter Verwaltung / 53 Forstamt nachzulesen.