Magistrat bewilligt Planungsmittel

Naturnaher Umbau des Hausener Niddawehres

Frankfurt am Main – Nach dem erfolgreichen Umbau des Höchster Niddawehres in den Jahren 2012 und 2013 sowie der jüngst abgeschlossenen Planungswerkstatt zum Sossenheimer Wehr hat der Magistrat der Stadt Frankfurt am 20. Juli 2015 nun auch die Planungsmittel für den Umbau des Hausener Niddawehres beschlossen.

„Mit der Planung zum Umbau des Hausener Wehres gehen wir einen weiteren Schritt zum naturnahen Umbau der Frankfurter Nidda“, sagt Stadtrat Stefan Majer, der für den städtischen Eigenbetrieb SEF zuständig ist. „Bereits in einer frühen Phase des Planungsverfahrens soll die Öffentlichkeit intensiv beteiligt werden“, führt Majer aus. „Dabei greifen wir auf die guten Erfahrungen der Planungswerkstatt aus dem Umbau des Sossenheimer Wehres zurück.“

Das Hausener Niddawehr soll so umgebaut werden, dass die ökologische Durchgängigkeit der Nidda an dieser Stelle wieder hergestellt wird. Die Planung sieht vor, das Hausener Klappenwehr abzureißen und durch zwei hintereinander angeordnete Riegelrampen zu ersetzen, die ein geringes Gefälle haben und daher den Fischaufstieg ermöglichen. Außerdem sollen die drei Praunheimer Altarme zwischen der Praunheimer Brücke und der A 66 zu einem etwa 1,8 Kilometer langen Gewässerzug umgebaut und wieder an die Nidda angeschlossen werden.

Die Nidda war aufgrund der Begradigungen in den 1920er und 70er Jahren jahrzehntelang in ein kanalisiertes Bett gezwängt. Die Böschungen waren einheitlich angelegt und lediglich mit Gras bewachsen. Dadurch büßte der Fluss sehr an Natürlichkeit, Artenvielfalt und Schönheit ein. Um die Nidda wieder naturnaher werden zu lassen, entwickelte die Stadt Frankfurt in den 90er Jahren gemeinsam mit den anderen Nidda-Anrainern ein umfangreiches Entwicklungskonzept zu ihrer Renaturierung.

Der Umbau des Hausener Niddawehres ist Bestandteil der von der Stadtverordnetenversammlung 1998 beschlossenen Konzeption naturnahe Nidda sowie des Maßnahmenprogramms der Landesregierung zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Der Magistrat hat nun die Planungsleistungen bis zur Genehmigungsplanung im Wert von 341.000 Euro freigegeben.

Die Umbauten an den beiden verbleibenden Niddawehren in Praunheim und Eschersheim sind Teil des Planfeststellungsbeschlusses zum viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke Frankfurt/West – Bad Vilbel. Die Deutsche Bahn wird die Durchgängigkeit des Flusses an diesen Stellen durch Anbindung von Altarmen beziehungsweise Seitgewässern herstellen.

„Auch wenn sie sich jeweils in sehr unterschiedlichen Planungs- und Umsetzungsphasen befinden, ist der naturnahe Umbau aller Frankfurter Niddawehre somit auf dem Weg“, sagt Stadtrat Majer.