US-Botschafter Emerson gibt gegenüber Ministerpräsidentin Entwarnung

Milzbranderreger - Anthrax - Entwarnung

Sie zählen zu den gefährlichsten Biowaffen: Milzbrandereger. Das Bild zeigt eine Infektion mit diesem Erreger. Ministerpräsidentin Dreyer rügte die Kommunikationspolitik des US Militärs in diesem Zusammenhang

Mainz – „Es ist gut, dass die US-amerikanische Seite nun Licht ins Dunkel um die Meldungen über die Lieferungen von Anthrax-Proben nach Landstuhl gebracht hat“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Gleichwohl hätte sie sich eine bessere Kommunikation und frühzeitigere Information gewünscht.

„Die tagelagen Spekulationen haben die Bevölkerung sehr verunsichert“, sagte die Ministerpräsidentin. Sie wies auch darauf hin, dass der für den Katastrophenschutz, die Feuerwehren und die Rettungsdienste zuständige Staatssekretär im Innenministerium, Randolf Stich, nächste Woche einen Termin in Landstuhl habe und das Labor besuche, um sich einen eigenen Eindruck vor Ort zu verschaffen. Dies sei mit der amerikanischen Seite verabredet worden.

Die beunruhigenden Meldungen über aktive Milzbrand (=Anthrax)-Sporen in Rheinland-Pfalz hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer veranlasst, sich mit der Bitte um Aufklärung an US-Botschafter Emerson zu wenden. Dieser antwortete der Ministerpräsidentin heute per Fax, dass die in den vergangenen Tagen verbreiteten Informationen nicht der Wahrheit entsprächen.

Nach Rheinland-Pfalz sei nur eine einzige Anthrax-Probe versendet worden und zwar im Zeitraum 2004 bis 2005. Sie wurde an ein medizinisches Labor auf dem Gelände des US-Krankenhauses in Landstuhl geschickt, um dort ein Messgerät zu testen.

Ob die enthaltenen Sporen aktiv oder inaktiv waren, lasse sich heute nicht mehr nachvollziehen, da sie zerstört worden seien. Im Jahr 2013 seien sowohl das Messgerät ausgemustert als auch die Probe ordnungsgemäß vernichtet worden. Heute würden andere Messverfahren angewendet. Die Benutzung von Sporen sei nicht mehr nötig.

„Auf diese Informationen müssen wir uns nun verlassen“, so die Ministerpräsidentin.