Trassenführung muss Güterfluss verbessern

Resolution

Kreis Karlsruhe. Das Vorhaben, in Zukunft mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen bedeutet für die an der europäischen Haupttransitstrecke Rotterdam-Genua liegende Region Mittlerer Oberrhein mehr Zugverkehr. Trassenführung muss Güterfluss verbessern und Belastungen der Einwohner vermindern – Kreistag beschließt Resolution zum Schienengüterverkehr

Wie die entsprechende Schienenkapazität zur Verfügung gestellt werden kann untersucht die „Korridorstudie Mittelrhein“. Ob dafür bestehende Gleistrassen ausgebaut oder eine Neubaustrecke gebaut wird, ist dabei noch offen. Der Kreistag erkannte im Rahmen einer Resolution, die an die „Karlsruher Erklärung zum Güterverkehr“ des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein anlehnt, grundsätzlich an, dass Güterverkehr verstärkt auf die Schiene gehört.

Da dies mit erheblichen Belastungen für die Einwohner einhergeht plädierte das Gremium für optimalen Lärmschutz und forderte, dass die Region und ihre Bewohner ihren Sachverstand und ihre Ortskenntnis so früh wie möglich in die Entscheidungsfindung mit einbringen können. Insbesondere müssen Interessen anderer Mobilitätsnutzer und –angebotsformen berücksichtigt werden wie z.B. der ÖPNV, querende Straßen oder die Verknüpfung mit anderen Verkehrsformen. Der Landkreis beteiligt sich deshalb mit den unmittelbar betroffenen Städten und Gemeinden an dem offenen Dialog, den die Region Mittlerer Oberrhein inittiert hat, um eine Verbesserung des Güterflusses sowie Verminderung der Belastungen der hier lebenden Menschen zu erreichen.

Die Resolution im Wortlaut:

Schienengüterverkehr in der Region Karlsruhe – Resolution des Kreistags des Landkreises Karlsruhe
  1. Güterverkehr gehört verstärkt auf die Schiene – wir unterstützen dieses Anliegen im CODE24-Verbund mit unseren Partnern aus dem Korridor Rotterdam-Genua.
  2. Die Region Mittlerer Oberrhein liegt an der europäischen Haupttransitstrecke Rotterdam-Genua. Sie erkennt ihre Verantwortung für den Güterverkehr, bringt aber auch die daraus erwachsenden erheblichen Belastungen für die Einwohnerinnen und Einwohner zur Sprache.
  3. Demokratie lebt von Transparenz. Die Region und ihre Bewohner möchten ihren Sachverstand und ihre Ortskenntnisse so früh wie möglich in die Entscheidungsfindung mit einbringen.
  4. Akzeptanz bei den Menschen erfordert einen vorausschauenden optimalen Lärmschutz entlang des Korridors, sowohl bei der Trassenwahl als auch beim Betrieb, sowohl beim rollenden Material als auch an der Strecke und an den Gebäuden.
  5. An und auf der Strecke müssen die Interessen anderer Mobilitätsnutzer und –angebotsformen mit berücksichtigt werden: ÖPNV, querende Straßen, Bedienungsgüte der Güterumschlagpunkte in den wirtschaftlichen Zentren der Region, Verknüpfung mit anderen Verkehrsformen.
  6. Die Region Mittlerer Oberrhein lädt alle Beteiligten und Interessenten zu einem offenen Dialog ein, im Interesse einer Verbesserung des Güterflusses und den Anforderungen des ÖPNV und SPNV sowie der Verminderung der vielfältigen Belastungen der hier lebenden Menschen. Der Landkreis Karlsruhe beteiligt sich mit seinen (möglicherweise) betroffenen Städten und Gemeinden an dem von der Region Mittlerer Oberrhein initiierten offenen Dialog.