Nachhaltige Lösung zur Sanierung des Kulturdenkmals offen

Erbenheimer Warte

Mainz – Unter Federführung des Landesamts für Denkmalpflege Hessen fand im Juni ein Gespräch statt.

In dem Gespräch wurde, gemeinsam mit Vertretern der Landeshauptstadt Mainz als Eigentümerin, der Unteren Denkmalpflege Wiesbaden sowie den Experten der beteiligten Fachinstitute die bisher vorliegenden beiden Varianten zur Sanierung des Daches des Kulturdenkmals „Erbenheimer Warte“ eine möglichst nachhaltige Lösung gesucht.

Die Diskussion zeigte, dass sowohl die vollständige Rekonstruktion des Turmdachs (Variante 1) als auch eine Teilerneuerung der ursprünglichen Konstruktion (Variante 2) als nicht unkritisch angesehen werden müssen. Unter Abwägung der bauphysikalischen und der konservatorischen Argumente erscheinen beide Sanierungsalternativen nicht optimal geeignet, sowohl zukünftige Schäden aufgrund der einzigartigen Turmgestalt völlig auszuschließen als auch den denkmalpflegerischen Anspruch an eine historisch angemessene Erhaltung der Bausubstanz zu erfüllen.

Auf Empfehlung des Gutachters wird nun eine weitere Variante, die in den bisherigen Überlegungen zurückgestellt wurde, in ihrem finanziellen Aufwand und der praktischen Ausführung näher untersucht. Durch die Verkleidung des Turmdachs mit z. B. einer farblich angepassten Zinkblech-Haube ließe sich die Original-Konstruktion darunter vollständig für die Zukunft erhalten und gleichzeitig wären neue Schäden auszuschließen.

Es besteht Einvernehmen zwischen den Beteiligten, diese nachhaltige Alternative, soweit sie wirtschaftlich darstellbar ist, weiterzuverfolgen. Eine abschließende Entscheidung ist für September zu erwarten. Hinsichtlich der Spekulationen um eine „falsche Sanierung“ gehen die Beteiligten davon aus, dass bereits in den frühen fünfziger Jahren eine erste Abdichtung mit Zement erfolgte; zu einer Zeit also, da weder Denkmalschutz noch bauphysikalische Folgewirkungen eine besondere Bedeutung hatten.