Neunte Wormser Kulturnacht lockt rund 2400 Gäste

Heiß, heißer, Kulturnacht

Rund 600 Akteure boten von Ausstellungen, über Lesungen bis hin zu unterschiedlichen Musikprogrammen ein tolles Programm

Worms – Heiß, heißer, Kulturnacht: Vielleicht war der 4. Juli 2015 die heißeste Nacht des Jahres. Bei den nächtlichen Temperaturen von über 30 Grad kamen 2400 zahlende Besucher. Somit zählt der Veranstalter, die Kultur und Veranstaltungs GmbH (KVG), rund 200 Gäste weniger als im Vorjahr.

Unzählige Nachtschwärmer nutzten aber auch das große, frei zugängliche Angebot und flanierten bis spät in die Nacht durch die Stadt. Auf Grund der hohen Temperaturen starteten viele Kulturinteressierte später als üblich in die Sommernacht und bescherten der freien Szene bei der neunten Kulturnacht viele, nächtliche Besuche. Bei der Netzwerkveranstaltung am 4. Juli präsentierten rund 43 Veranstaltungsorte mit über 600 Akteuren ihr Können. Der Veranstalter meldet keine Vorkommnisse. 

Es war wohl die Sommernacht des Jahres und so begrüßte Oberbürgermeister Michael Kissel um 19 Uhr rund 300 Gäste in einem der „klimatisch wohl angenehmsten Orte des Abends“: denn in der Dreifaltigkeitskirche ließ es sich bei kühlen Innentemperaturen und mit dem Sinfonieorchester der Jugendmusikschule beschwingt in den Abend starten. Im Zuge seiner Eröffnungsrede sprach der Oberbürgermeister auch von der „Qual der Wahl“, die einem das Kulturnachtangebot mit 43 Veranstaltungsorten beschere:

„Eigentlich ist das aber ein Luxusproblem. Denn die Künstler aus Worms und der Region haben ein so hochklassiges wie umfangreiches Programm gestaltet, dass die Kreativität der Szene wahrlich zu spüren ist.“  

Rund 600 Akteure boten von Ausstellungen, über Lesungen bis hin zu unterschiedlichen Musikprogrammen ein tolles Programm. Ziel dieser Veranstaltung sei es nun mal möglichst viele Orte und Künstler einem möglichst großen Publikum bekannt zu machen, erläutert Volker Gallé, Initiator der Kulturnacht und Kulturkoordinator der Stadt Worms:

„Die Vielfarbigkeit der Szene wird eben gerade erst durch die Fülle der Angebote deutlich.“ 

Die Stadt belebt – Wormser flanieren

„Vielleicht war es die Sommernacht des Jahres“, 

freut sich Petra Graen, ehrenamtliche Beigeordnete der Stadt Worms und in deren Dezernat die KVG als Zuständigkeit fällt:

„Alles lief reibungslos, wir haben keine Vorkommnisse zu vermelden. Natürlich gab es auf Grund der Temperaturen kleinere Schwierigkeiten.“

So ist zum Beispiel ein Mischpult auf Grund der hohen Temperaturen ausgefallen und der Start einer Konzertreihe verzögerte sich etwas. Alles in allem ist an allen 43 Veranstaltungsorten organisatorisch aber alles glatt gelaufen. 

Auf Grund der Temperaturen war ebenso zu beobachten, dass die Angebote erst gegen 21 Uhr stärker besucht waren. Petra Graen ordnete dies ein:

„Das Publikum war insgesamt etwas jünger. Ich denke auch, dass das ältere „Stammpublikum“ die Anstrengungen bei den Temperaturen vermied. Somit fehlte manchen Orten zwar ihre ureigene Zielgruppe, aber die Stadt hat auf jeden Fall pulsiert.“

Umso später der Abend wurde, umso voller wurde nämlich die Stadt. Das Ziel der Kulturnacht, die Innenstadt zu beleben, habe somit sehr gut funktioniert.

„Die Gastronomen auf den Plätzen haben sicher von den vielen Flaneuren profitiert“, resümiert Sascha Kaiser, Geschäftsführer der KVG: „Gerade durch die vielen, freien Angebote haben wir die Kulturstadt Worms für Jedermann erlebbar gemacht. Dieser Wert ist nicht in zahlenden Karten messbar, aber für das urbane Lebensgefühl sehr wichtig.“     

 

Die Sommernacht des Jahres

Gerade die Führungen unter freiem Himmel waren sehr beliebt, als zu späterer Stunde die Temperaturen etwas sanken. Sowohl die Weintour mit der Vinovation oder auch mit den Gästeführern zählten jeweils über 30 Zuhörer. Aber auch so manche Kühlschranktemperatur der teilnehmenden Kirchen war für manchen hitzegeplagten Besucher eine Rettung. Gerade die neuen Veranstaltungsorte fanden ihr Publikum: das Akustik-Duo „Blossom“ bescherte den Fischerwäädern einen entspannten Abend „in ihrer Gasse“. Auch die beschwingten Klänge und Gedichte von ZIRO! im Café gleis 7 passten perfekt in den Sommerabend. Wiederholt zeigte sich, dass Veranstaltungsorte in der Peripherie deren Erreichbarkeit längere Zeit in Anspruch nahm, weniger Zuspruch fanden. So waren die beiden neun Veranstaltungsorte, das Fitnessstudio Black&White und das Heinrich-Völker-Bad,  leider nur sehr schwach besucht.    

Tanzproben der Nibelungen-Festspiele begeistern

Im Wormser Theater begeisterten am Abend Einblicke in die Nibelungen-Festspiele. Ted Stoffer, der diesjährige, amerikanische Choreograph, erarbeitete mit seinen Team verschieden Tänze und Figuren für das Stück. So wie er die Tänzer an das Stück heranführte, nahm er auch die Gäste mit: hundertprozent echt. Die Tänzer mit Leib und Seele stürmten nach ihrem Probenende dann noch den benachbarten Mozartsaal und tanzten mit „Welt-inFarbe“-DJ Sebastian Kreikemeier auf der Bühne weiter. Der klimatisierte Mozartsaal hatte zuvor auch über 100 Gäste beim Goldplay-Konzert (Coverband von Coldplay) gezählt. 

Tagsüber im Museum 

Etwas über 100 Besucher nutzten das Angebot „Vorab ins Museum“ und waren bereits tagsüber Gäste der Ausstellungen. Auch diese Zahl liegt damit etwas unter dem Wert von 2014, doch die Beteiligten zeigten sich über diesen Zuspruch bei Tagestemperaturen von annährend 40 Grad positiv überrascht.  

Die Wormser Kulturnacht

Die Kulturnacht Worms ist eine Veranstaltung der Kultur und Veranstaltungs GmbH in Kooperation mit der Kulturkoordination der Stadt Worms. Das Netzwerkprojekt ist eine Idee Volker Gallés, Kulturkoordinator der Stadt Worms, der bis heute der Kulturnacht beratend zur Seite steht. Die einzelnen teilnehmenden Künstlergruppen und Institutionen entwickeln und verantworten ihre Veranstaltungen jeweils selbst. Die Kulturkoordination und die KVG unterstützen durch eine zentrale Vermarktung und Organisation, die finanzielle Unterstützung einzelner Programmpunkte sowie diverse logistische Hilfestellungen. Zusätzlich helfen viele Ehrenamtliche auch hinter den Kulissen. Jens Thiele, Prokurist der KVG, dankt von Organisationsseite besonders den ehrenamtlichen Helfern des Vereins für Ehrenamt und den so genannten „Indianern“, die für die Kassen- und Einlassdienste verantwortlich waren.

Kulturnacht 2016

Der Termin für die Kulturnacht 2016 steht noch nicht fest. 

Die Partner der Kulturnacht

Die Kulturnacht wird ermöglicht durch die Unterstützung der folgenden Partner: EWR AG, Jakob Jost GmbH, Stadtmarketing Nibelungenstadt Worms e. V., Volksbank Alzey-Worms eG, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Worms mbH und Sparkasse Worms-Alzey-Ried.