Bundesamt für Justiz zieht in neue Räume

Zusammenrücken

Neue Räume in Beuel: Beschäftigte des BfJ mit ihrem Präsidenten Heinz-Josef Friehe, der das neue Behördenschild in den Händen hält

Bonn – 52 Beschäftigte des Bundesamts für Justiz (BfJ) haben zum Monatswechsel ein neues Dienstgebäude bezogen. Die Anmietung weiterer Räume im rechtsrheinischen Bonn-Beuel war erforderlich, um dem kontinuierlichen Wachstum der Bundesoberbehörde gerecht zu werden.

Seit seiner Gründung im Jahr 2007 wächst das BfJ sprichwörtlich mit seinen Aufgaben. Der zentrale Dienstleister der Bundesjustiz ging im Jahr 2007 mit rund 500 Beschäftigten an den Start, inzwischen ist die Zahl auf über 900 angewachsen, weshalb das Hauptgebäude an der Adenauerallee in der Bonner Innenstadt schon lange nicht mehr genügend Platz bietet. Für mehrere hundert Beschäftigte mussten daher Büros in zwei Außenstellen auf beiden Seiten des Rheins angemietet werden.

Zu ihnen zählen auch jene 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die fortan die 27 neuen Büros sowie Besprechungs- und Aktenräume nutzen. Sie gehören zwei Referaten des BfJ an, die sogenannte EU-Geldsanktionen bearbeiten. Seit 2010 erkennen nämlich die meisten EU-Mitgliedstaaten Geldstrafen und Geldbußen der anderen Mitgliedstaaten gegenseitig an und unterstützen bei der Vollstreckung entsprechender Forderungen.

Mehr Personal für "EU-Knöllchen"

Das bekannteste Beispiel sind die grenzüberschreitenden "Knöllchen" bei Verkehrsverstößen: Bußgelder, die in Deutschland gegen Bürger anderer EU-Mitgliedstaaten verhängt werden, können im jeweiligen Heimatland der Verkehrssünder vollstreckt werden. Anders herum kann es auch Deutsche treffen, die im EU-Ausland etwa zu schnell fahren oder falsch parken und über die Grenze hinweg zur Kasse gebeten werden. Zahlen die Betroffenen nicht, vollstreckt das BfJ auf Ersuchen des EU-Mitglied-staates die Bußgelder in Deutschland.

Für diese sogenannten ausgehenden und eingehenden Ersuchen um Vollstreckungshilfe ist das BfJ die zentrale Bewilligungsbehörde in Deutsch-land. Seit 2010 hat das  Bundesamt über 50.000 solcher Fälle bearbeitet. Waren es in den Anfangsjahren noch wenige tausend, so gehen derzeit jedes Jahr rund 17.000 neue Vollstreckungshilfeersuchen im BfJ ein. Die Tendenz ist weiter steigend, so dass zur Bearbeitung mehr Personal und letztlich auch Bürofläche benötigt wird.

Bundesamt rückt zusammen – Erweiterungsbau kommt

In allen Dienstgebäuden des BfJ müssen die Beschäftigten derzeit zusammenrücken. Denn wenngleich Heinz-Josef Friehe, Präsident des BfJ, sich erfreut über die zusätzlichen 800 Quadratmeter in Beuel zeigt, sind die Raumprobleme seiner Behörde hiermit noch nicht gelöst. Mit einer Entspannung ist erst in ein paar Jahren zu rechnen. Dann nämlich wird das Hauptgebäude an der Adenauerallee um zwei Anbauten erweitert, um dort rund 200 Beschäftigte zusätzlich unterzubringen. Nach erfolgreichem Abschluss des Architektenwettbewerbs befindet sich das Vorhaben nun in der Planungs- und Ausschreibungsphase. Mit dem Baubeginn ist 2016 zu rechnen.