Die Bürgerschaft redet engagiert mit

Gestaltung der Pfaffengrunder Terrasse

Heidelberg – Bei der künftigen Gestaltung der Pfaffengrunder Terrasse im neuen Heidelberger Stadtteil Bahnstadt redet die Bürgerschaft mit: Auf Einladung der Stadt diskutierten rund 35 Interessierte bei der zweiten moderierten Bürgerveranstaltung am 1. Juli 2015 im ökumenischen Kirchenraum „HALT“ Textbausteine für den Auslobungstext für den freiraumplanerischen Wettbewerb. Die Textbausteine sind aus der Ideensammlung der ersten Bürgerwerkstatt am 9.5.2015 entwickelt worden. Der Wettbewerb zur Gestaltung des Platzes soll im Herbst ausgelobt werden.

An dem Abend waren auch die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt vom 9. Mai 2015 und die Ergebnisse der Kinderbeteiligung des Bahnstadttreffs LA33 vom 19. Juni 2015 präsentiert worden. Als nächstes ist die Pfaffengrunder Terrasse Thema beim Bahnstadt-Stammtisch am Montag, 20. Juli. Dort sollen Ideen für die provisorische Nutzung der Pfaffengrunder Terrasse entwickelt werden.   

Unterschiedliche Interessen zum Charakter des Platzes

Grundsätzlich sind verschiedene Nutzungsansprüche und -erfordernisse zu erfüllen und zu ordnen. Zudem müssen der benachbarte Gadamerplatz, die Promenade und der Lange Anger bei der Gestaltung berücksichtigt werden. Die westliche und östliche Randbebauung der Pfaffengrunder Terrasse ist bereits realisiert und durch Bewohner und Gewerbetreibende bezogen. Die Pfaffengrunder Terrasse soll einen attraktiven zentralen Ort in der Bahnstadt bilden und als öffentlicher Freiraum sowohl den Anwohnern  als auch der Öffentlichkeit  Aufenthaltsqualitäten bieten. 

In den Bürgerveranstaltungen kristallisierten sich unterschiedliche Interessen heraus: Der Platz soll einerseits ruhig sein und Entspannung in schattiger Umgebung bieten (Vorschläge waren beispielsweise eine Baumallee oder ein neu interpretierter Barockgarten zum Flanieren). Andererseits soll auf der Pfaffengrunder Terrasse ein lebendiger Stadtteilmittelpunkt, ein generationenübergreifender Treffpunkt entstehen, der flexibel nutzbar ist. Als Beispiele wurden ein Amphitheater für Kleinkunst, ein Brunnen oder ein Grillplatz genannt. Teile des Platzes sollen Möglichkeiten für temporäre größere Veranstaltungen bieten. Kontrovers diskutiert wurde zudem das Thema Parkplätze. 

Die Anwesenden befürworteten Außengastronomie, die aber nicht in Form eines Biergartens und nicht zwischen Parkplätzen gewünscht ist. Wichtig war ihnen eine ästhetische Gesamtgestaltung der Fläche, aber auch Freiraum für die Gestaltung durch die Bürgerschaft, z. B. für das sogenannte „Urban gardening“. Es sind für die Öffentlichkeit nutzbare Einrichtungen wie ein Infopoint, ein barrierefreies WC und Fahrradabstellanlagen vorzusehen. Der gesamte Platz soll barrierefrei sein.

Der Wettbewerb 

Um möglichst vielseitige Ideen für die Gestaltung des Platzes zu erhalten, soll ein freiraumplanerischer Wettbewerb durchgeführt werden. Ziel des Wettbewerbs ist es, auf der Grundlage der mit der Bürgerschaft und den betreffenden Ämtern entwickelten Aufgabenstellung ein Gestaltungskonzept für den Platz zu entwickeln. 

Der freiraumplanerische Wettbewerb richtet sich an Büros für Landschaftsarchitektur und soll zwischen Herbst 2015 und Frühjahr 2016 durchgeführt werden. Das Preisgericht wird im April 2016 entscheiden. Als weiterer Baustein der Bürgerbeteiligung werden zwei Personen aus dem Stadtteil Bahnstadt beratende Mitglieder des Preisgerichts sein. Nach der Entscheidung des Preisgerichtes im Frühjahr 2016 sollen die Wettbewerbsarbeiten öffentlich ausgestellt werden.