Kaiserslautern: Auf dem Weg zur Klimaanpassungsstrategie

Auftakt

Kaiserslautern – Lokal auftretende Starkniederschläge, Orkane und ungewöhnlich lange Trockenperioden haben in den vergangenen Jahren in Kaiserslautern mehrfach schwere Schäden verursacht. Als Folge des Klimawandels finden auch in unserer Region immer öfter Extremwetterereignisse statt – die gerade in dichtbesiedelten Regionen viele Gefahren für Mensch und Infrastruktur mit sich bringen.

„Angesichts des Klimawandels ist eine klimaangepasste Planung für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt Kaiserslautern dringend erforderlich“,

erklärt Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt. Aus diesem Grund habe man bereits 2005 einen Generalentwässerungsplan aus der Taufe gehoben und 2016 per Grundsatzbeschluss des Stadtvorstands zur Festlegung von Handlungs- und Planungsleitsätzen die dezernatsübergreifende Arbeitsgruppe „Extremwetterereignisse“ eingesetzt, die an einer effizienten Zusammenarbeit im Schadensfall arbeite. Beteiligt sind verschiedene städtische Referate – federführend ist das Umweltreferat – und die Stadtentwässerung Kaiserslautern AöR. Die Ziele: Die gesamtstädtisch bestehenden Schadenspotenziale aus extremen Wetterlagen zu erkennen, ihre Risiken vor Ort einzugrenzen und entsprechende Lösungsansätze zur Minderung der Klimawandelfolgen aufzuzeigen.

„Die ersten Schritte sind bereits erledigt, so werden derzeit bestehende regionale Erkenntnisse und Herausforderungen in Form einer Bestandsaufnahme und Betroffenheitsanalyse zusammengetragen“,

so die Dezernentin. Gemeinsam mit einem Ingenieursbüro-Konsortium und gefördert mit Bundesmitteln aus der Nationalen Klimaschutzinitiative soll am Ende eine „Klimaanpassungsstrategie der Stadt Kaiserslautern“ erstellt werden.

Um das Projekt auf möglichst breite Füße zu stellen, ist in den kommenden Monaten eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen geplant, bei denen alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Anregungen einbringen können. Auftakt ist am 12. März um 17.30 Uhr im Großen Ratssaal. Bei der Auftaktveranstaltung werden relevante Akteure zu den Themen „Klimawandel – Was kommt auf uns zu? Wer ist in welcher Form betroffen? Was kann jeder Einzelne tun?“ sprechen und über die Klimaanpassungsstrategie informieren. Im Jahresverlauf folgen dann zwei Workshops im April und September sowie eine Abschlussveranstaltung im Dezember.

„Der Klimawandel macht auch vor den Toren Kaiserslauterns nicht halt“,

so Umweltdezernent Peter Kiefer.

„Dabei sind alle Akteure vor Ort angesprochen – nicht nur die Stadtverwaltung. Und natürlich auch alle Bürgerinnen und Bürger, die wertvolle Beiträge zur Vorsorge liefern können. Wir freuen uns auf eine möglichst breite Beteiligung.“

Bundesförderung in Höhe von 70 Prozent

In Ergänzung und Abstimmung mit der Arbeitsgruppe „Extremwetterereignisse“, hatte die Stadtverwaltung im Herbst 2016 einen Antrag zur Erstellung der „Klimaanpassungsstrategie der Stadt Kaiserslautern“ aus der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesklimaschutzinitiative beim Projektträger Jülich gestellt und mit positivem Zuwendungsbescheid vom 24. Juli 2017 eine Zuwendung in Höhe von 70 Prozent für die förderfähigen Kosten erhalten. Das sind rund 85.000 Euro von den Gesamtausgaben von rund 121.000 Euro. Mit Antragsbewilligung wurde der Förderzeitraum auf 15 Monate und eine Laufzeit vom 01.10.2017 bis zum 31.12.2018 festgelegt. Mit der Konzepterarbeitung wurde das Büro DAHLEM Beratende Ingenieure GmbH & Co. Wasserwirtschaft KG im Konsortium mit MUST Städtebau GmbH und GEO-NET Umweltconsulting GmbH beauftragt.