Karlsruhe: DIA-LOGOS. Ramon Llull und die Kunst des Kombinierens

17.03. - 05.08.2018, ZKM_Lichthof 8+9

Veranstaltungsplakat (Quelle: ZKM Karlsruhe)
Veranstaltungsplakat (Quelle: ZKM Karlsruhe)

Karlsruhe – Im Zeitalter der Rückkehr der Religionskriege bedarf es des interkulturellen Dialogs. Mit einem kühnen Ausstellungsprojekt will das ZKM | Karlsruhe daher auf eine europäische Tradition, von Llull bis Leibniz, hinweisen, welche die Ratio in den Dienst der Religion, die Vernunft in den Dienst des Glaubens gestellt hat und nicht umgekehrt die Religion in den Dienst der Irrationalität: »DIA-LOGOS. Ramon Llull und die Kunst des Kombinierens« (17.03.2018 bis 05.08.2018).

Der aus Mallorca stammende katalanische Philosoph, Theologe, Logiker und Mystiker Ramon Llull (um 1232–1316) hat in einer Art theologischer Komparatistik die Religionskonzepte von Judentum, Christentum und Islam formalisiert, um der religiösen Wahrheit auch eine Beweiskraft zu unterlegen. Aus dieser Begriffsformalisierung entstand die logische Schule der »ars combinatoria«, die bis in die aktuelle künstlerische Gegenwart hinein sichtbar ist. Durch die Zusammenführung herausragender historischer Materialien aus den Beständen bedeutender Bibliotheken wie der Bayerischen Staatsbibliothek und der Biblioteca de Catalunya mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen ermöglicht die Ausstellung Einblicke in bisher unbekannte Facetten von Ramon Llulls Denken und Wirken.

In der Ausstellung vertretene KünstlerInnen

Abraham Abulafia – Friedrich Achleitner – Johann Heinrich Alsted – Peter Apian – Ralf Baecker – Manuel Barbadillo – Konrad Bayer – Berlin Society for Nontrivial Pursuits (S4NTP) – Jens W. Beyrich – Michael Bielicky, Kamila B. Richter – Jorge Luis Borges – John Cage – Italo Calvino – Juan Eduardo Cirlot – Gianni Colombo – Honorius Cordier – Nicolaus Cusanus – Salvador Dalí – Joan Desí – Götz Dipper, Manfred Hauffen – Ugo Dossi – Umberto Eco – Sabine Groschup – Márton Fernezelyi, Miklós Peternák, Zoltán Szegedy-Maszák – Johann Balthasar Friderici – Johann Wolfgang von Goethe – Philipp Goldbach – Matthias Gommel – Jean-Jacques Grandville – René Grillet – Philipp Matthäus Hahn – Gisbert Hasenjaeger – Curt Herzstark – Sarah Kenderdine, Jeffrey Shaw, Edwin Thumboo – Anselm Kiefer – Yunchul Kim – Athanasius Kircher – Werner Künzel – Pe Lang – Bernard de Lavinheta – Gottfried Wilhelm Leibniz – Thomas Le Myésier – Yehudah ha-Levi – Sol LeWitt – Daniel Libeskind – David Link – Ramon Llull – Jennifer and Kevin McCoy – Josep Maria Mestres Quadreny – Manfred Mohr – William Morris – Luis Negrón van Grieken, Juan Orozco Velazquez – A. Michael Noll – Valère Novarina – Bartolomeo Olivo – Santiago Ortiz -Jorge Oteiza – Perejaume – Otto Piene – Giovanni Battista della Porta – Francesc Pujols – Raymond Queneau – Ludovicus Cornelius Rigius – Petrus Roselli – Marius Schneider – Arnold Schönberg – Raimund von Sabunde – semiconductor (Ruth Jarman, Joe Gerhardt) – Adam Slowik – Josep Soler – Josep Maria Subirachs – Antoni Tàpies – Philipp Tögel – Jacint Verdaguer – José María Yturralde

Begleitende Podiumsdiskussion zu Bibliotheken und Textarchiven in Konfliktzonen

Fr, 16.03.2018, 18.00 Uhr, ZKM_Foyer
Gedächtnisse der Schrift – in Konfliktzonen

Die Staatliche Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe und das ZKM veranstalten im Rahmen der Ausstellung einen nicht-öffentlichen Workshop, der Fragen von institutioneller Kooperation und Unterstützung, wie auch weitere Maßnahmen zur Sicherung von textbasiertem kulturellem Erbe diskutiert. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden in einer öffentlichen Podiumsdiskussion, vor der Ausstellungseröffnung, ab 18.00 Uhr, im ZKM_Foyer vorgestellt. An der Diskussion werden ExpertInnen aus dem Libanon, aus Mali und Syrien teilnehmen, deren Arbeit sich mit gefährdetem Schriftgut beschäftigt.