Ludwigshafen: Eulen schlagen sich selbst – Ärgerliche Niederlage bei GWD Minden – Aufholjagd bleibt unbelohnt

Foto mit dem achtfachen Torschützen Azar Valiullin aus der Partie gegen Wetzlar (Foto: Harry Reis)
Foto mit dem achtfachen Torschützen Azar Valiullin aus der Partie gegen Wetzlar (Foto: Harry Reis)

Minden / Ludwigshafen – Der Handball-Bundesligist Eulen Ludwigshafen konnte vier Tage nach dem Heimerfolg gegen die HSG Wetzlar bei seinem Gastspiel bei GWD Minden nicht nachlegen: Die Mannschaft von Trainer Ben Matschke unterlag den Weserstädter mit 26:29 (11:13) und muss weiterhin auf den ersten Auswärtserfolg warten. Erfolgreichster Torschütze war Azat Valiullin mit acht Treffern. Nach dem Punktgewinn des Tabellennachbarn TV Hüttenberg beim TVB 1898 Stuttgart befinden sich die Eulen mit zwei Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz am Tabellenende.

Nach der Euphorie am vergangenen Donnerstagabend herrschte diesmal Ratlosigkeit. Denn die Niederlage in Minden war vermeidbar. Die Eulen haben sich diesmal mit einer Reihe von Fehlern selbst geschlagen. Dementsprechend wirkte Eulen-Coach Ben Matschke nach dem Abpfiff auch ziemlich angefressen. Zwar gerieten seine Schützlinge kurz vor dem Pausenpfiff in Rückstand, schafften es aber erneut mit viel Leidenschaft in der zweiten Hälfte auf Schlagdistanz zu bleiben. Ganz stark, der Ausgleich zum 17:17 (40.) in Unterzahl durch Azat Valiullin. Nicht genug: Im nächsten Angriff gelang Alexander Falk im Gegenstoß sogar die erneute Führung. Es war ein Duell auf Augenhöhe. Nachwuchstalent Max Staar glich wieder aus, ehe Torhüter Kim Sonne Hansen mit seinem Wurf ins verwaiste Eulen-Tor für die erneute Führung zum 21:20 sorgte. Ben Matschke nahm die Auszeit und stellte seine Mannschaft für die Schlussphase neu ein. Statt den erneuten Ausgleich zu erzielen, erhöhte Rambo mit zwei weiteren Toren zum 23:20 und kurz danach verloren die Eulen auch noch Kai Dippe mit seiner dritten Zeitstrafe für den Rest der Spielzeit.

„Jetzt erst recht“, hieß offensichtlich die Devise. Nach dem 25:22 Rückstand trafen hintereinander Alexander Falk, Jonathan Scholz und Azat Valiullin. So hatte man vier Minuten vor dem Ende den 25:25 Ausgleich erzielt und durfte zumindest wieder auf einen Punkt hoffen. Es kam aber ganz anders. Statt konzentriert und geduldig das Spiel zu gestalten, schlichen sich in den letzten Minuten einige technische Fehler bei den Pfälzern ein, die die Schützlinge von Trainer Frank Carstens zu ihren Gunsten nutzen konnten. So übernahm Christoffer Rambo in dieser Phase die Verantwortung und sorgte wieder einmal für die Führung der Hausherren, ehe nach einer Parade von Torhüter Kim Sonne, Magnus Gullerud den Ball erneut auf Rambo weiterleitete und dieser zum 28:26 vollstreckte. Auch der letzte Treffer von Gullerud ging einem Abspielfehler der Eulen voraus, ehe der Schwede ins leere Tor warf. „Das ist mehr als ärgerlich, wie wir in den letzten Minuten unsere Chance auf ein oder zwei Punkte weggeworfen haben“, meinte Matschke. In der Tat haben sich die Eulen damit diesmal selbst geschlagen.

Die erste Hälfte gehörte aber dem Aufsteiger aus Ludwigshafen. Von Beginn an übernahmen die Eulen die Führung und lagen bis zur 21. Minute in Front. Minden fehlte zunächst die Ordnung in der Defensive und die Gäste kamen so zu ihren Treffern. Das missfiel deren Trainer Frank Carstens, weshalb er mit einer Auszeit seine Jungs auf die Fehler hinwies. Ebenso schickte er den erfahrenen Dalibor Dolder für Sören Südmeier auf das Spielfeld und so kamen die Grün-Weißen erstmals vier Minuten vor dem Pausenpfiff zur ersten Führung (11:10) des Nachmittags. „Wir haben es geschafft, die Stimmung in der Halle zu drücken und Minden wirklich in Schwierigkeiten zu bringen“, zeigte sich Matschke mit dem Verlauf in der ersten Hälfte keinesfalls unzufrieden.

Statistik

GWD Minden – Die Eulen Ludwigshafen 29:26 (13:11) Tore

GWD Minden: Christensen (1 Tor/7 Paraden/19 Gegentore), Sonne-Hansen (1/4/7) – Mannson (3), Rambo (8), Korte, Südmeier, Pusica (2), Gullerud (2), Michalczik (3), Kister, Svitlica (2), Staar (1), Doder (1), Cederholm (1), Bilbija, Zivzej (4/1).
Die Eulen Ludwigshafen: Klier (4/14), Peribonio (1/10), Hannemann (1/5) – Hurscak, Dietrich (1), Scholz (4), Haider, Feld (4), Falk (2), Durak (3/2), Bührer, Djozic, Dippe (2), Valiullin (8), Schmidt (2).
Spielfilm: 2:4 (7.), 7:7 (18.), 9:10 (21.), 11:10 (26.), 13:11 (29.), 15:13 (35.), 17:17 (41.), 20:20 (46.), 23:21 (51.), 25:24 (54.), 25:25 (56.), 27:25 (58.), 29:26 (60.).
Siebenmeter: 1/1 -3/2 – Zeitstrafen: 6 (Gullerud, Michalczik, Rambo) – 12 (Dietrich, Dippe 3x, Valiullin, Schmidt) – Rote Karte: Dippe (49., 3. Zeitstrafe) – Beste Spieler: Rambo, Espensen – Valiullin, Feld – Zuschauer: 2477 – Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg)