Neues NATO-Kommando in Ulm – Aufstellung und Betrieb durch die Streitkräftebasis von synergetischem Nutzen

Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis (Foto: Bundeswehr / Jane Schmidt)
Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis (Foto: Bundeswehr / Jane Schmidt)

Bonn (ots) – Deutschland hat angeboten, die Verantwortung für den Aufbau eines neuen NATO-Kommandos zu übernehmen. Kernaufgaben: Schutz, Logistik, militärische Mobilität und weitere unterstützende Aufgaben. Als möglicher Standort wurde Ulm vorgeschlagen. Die Streitkräftebasis verfügt dort mit dem Multinationalen Kommando Operative Führung schon heute über eine für diese Aufgabe geeignete Dienststelle.

„Die Streitkräftebasis bringt die besten Voraussetzungen mit, ein solches Kommando aufzustellen und kompetent zu führen“, begrüßt Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis das deutsche Angebot an die NATO. Die Streitkräftebasis, so Schelleis weiter, sei hervorragend geeignet für diese verantwortungsvolle Aufgabe. Als zentraler Unterstützer der Bundeswehr im Inland wie im Ausland verfügt die Streitkräftebasis über alle notwendigen Kernkompetenzen in Operationsführung, Host Nation Support, Logistik, militärischer Mobilität und weiterer unterstützender Fähigkeiten.

Die Stationierung dieses sogenannten Joint Support and Enabling Command, kurz JSEC, ist für den Standort Ulm vorgeschlagen. „Es ist eine große Herausforderung für den Ausbau unserer Fähigkeiten im multinationalen Umfeld, der wir uns gerne stellen“, so der Inspekteur der Streitkräftebasis, „mit dem Multinationalen Kommando Operative Führung in Ulm haben wir in der Streitkräftebasis eine sowohl in der Bundeswehr als auch international einzigartige Dienststelle, um zur Lastenteilung im Bündnis beizutragen.“ Das Kommando ist darauf ausgerichtet, im Auftrag der Vereinten Nationen, der NATO oder der EU, jederzeit einsatzbereit und schnell verlegbar, die Führung von weltweiten Krisenmanagementeinsätzen zu übernehmen.

Mit der Aufstellung und dem Betrieb des JSEC in Ulm entstünden große Synergieeffekte. Die SKB erfüllt mit ihren Fähigkeiten für Deutschland bereits heute qualitativ die Funktionen, die ein JSEC für die NATO leisten soll: „Unsere Führungseinrichtungen und -fähigkeiten können optimal genutzt werden. Die Streitkräftebasis erbringt so einen sichtbaren und relevanten Beitrag für unsere Partner in der NATO“, so Schelleis abschließend. Die offizielle Entscheidung der NATO über die Vergabe dieses Hauptquartiers fällt beim Treffen der NATO-Verteidigungsminister Anfang Juni 2018. Erst dann können weitere konzeptionelle Planungen erfolgen.

Zusatzinfo/Hintergrund:

Mit mehr als 32.000 militärischen und zivilen Mitarbeitern ist die Streitkräftebasis der zweitgrößte militärische Organisationsbereich der Bundeswehr. Leitgedanke für die Gründung vor rund 20 Jahren war die Zusammenführung bisher redundant wahrgenommener zentraler unterstützender Aufgaben für die Bundeswehr.

Für alle Einsätze und einsatzgleichen Verpflichtungen sowie im Rahmen streitkräftegemeinsamer Ausbildung und Übungen stellt die Streitkräftebasis Kräfte für Logistik, ABC-Abwehr, Feldjägerwesen oder Zivil-Militärische Zusammenarbeit bereit.

Mit der Führung von Einsätzen der Bundeswehr in Deutschland trägt die Streitkräftebasis wesentlich zum Heimatschutz und zur gesamtstaatlichen Resilienz mit bei. Für Deutschlands Partner im Ausland ist die Streitkräftebasis im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung zuständig für die Koordination sämtlicher mit Host-Nation-Support im Zusammenhang stehenden Leistungen. Hierbei kommt dem Kommando Streitkräftebasis in Bonn die Aufgabe als zentrale Ansprechstelle zu.