Frankfurt: Joe Bonamassa rockt gleich an zwei Tagen die Frankfurter Jahrhunderthalle

Frankfurt am Main – Stellt man die Frage, wer von den aktuell bedeutenden Gitarristen der Welt derzeit in Europa auf Tournee ist, dann fällt die Antwort nicht schwer: Joe Bonamassa, der 40-jährige amerikanische Blues- und Bluesrock-Gitarrist, füllt einen Saal nach dem anderen. In dieser Woche war an zwei Tagen die Jahrhunderthalle dran (20. und 21.03.2018). Vor ausverkauftem Haus entpuppte sich der Gitarrist als wahrer Beherrscher seiner Gitarren.

Bonamassa, der in der Musikszene als Gitarrengott des Bluesrock gilt, brachte die mächtige Kuppel der Jahrhunderthalle fast zum Beben. In dem über zweistündigem Konzert erlebten die Zuschauer einen Weltklassekünstler an der Gitarre, der sein Handwerk versteht wie kein anderer.

Foto: Helmut Dell
Foto: Helmut Dell

Perfekt zu den einzelnen Musikstücken wurde mit viel Licht im Hintergrund gezaubert, was das Bühnenbild perfektionierte. Eine Pause gab es an dem Abend nicht. Nach exakt einer Stunde begrüßte der New Yorker Ausnahmemusiker sein Publikum in der „Jourhundrethalle“, in der schon sein Mentor BB King 1968 aufgetreten war, und er stellte seine Begleiter sehr respektvoll an den Instrumenten vor.

Nicht nur im Gepäck sondern „livehaftig“ auf der Bühne standen hochkarätige Musiker im Bläsersatz, am Schlagzeug, am Keyboard und am Bass. Sie alle verstanden es meisterhaft, die musikalischen Ausflüge des Weltstars in ein insgesamt perfektes musikalisches Gerüst einzubauen. Bei jedem Einsatz, jedem Akkord oder jedem seichten musikalischen leisen Ausflug stimmte immer alles aufeinander. Das bunt gemischte Publikum saß fast den ganzen Abend wie gefesselt in ihren Sesseln und folgte mit den Augen dem Geschehen auf der Bühne. Besser gesagt, man versuchte dem Fingerspiel von Joe Bonamassa zu folgen. Keine Chance! Der Virtuose an der Gitarre zeigte sein Können. Manchmal aber hatte man den Eindruck, er würde die Töne aus der Gitarre geradezu heraus hauchen, streicheln oder auf ganz mystische Wege die Töne entlocken. Gäbe es einen Weg in die Gitarre zu kriechen, Joe Banamassa wüsste ihn garantiert. Zwischenapplaus wollte der Künstler in diesen Phasen auf der Bühne nicht und er hatte damit auch Recht. Es war ein Genuss, dieser musikalischen Exkursion zu folgen. Im nächsten Moment jedoch wurde es laut und virtuos. Dann konnte man ein Beben im Saal spüren.

Foto: Helmut Dell
Foto: Helmut Dell

Und weiter ging es im Programm. Bei jedem neuen Titel reichten helfende Hände eine andere Gitarre von der Seite. Wie viele Instrumente an dem Abend gewechselt wurden, hätte man zwar zählen können, tut aber nichts zur Sache. Jeder der Gitarren entlockte Joe Bonamassa immer wieder andere Töne und der unterschiedliche Charakter der Instrumente kam keinesfalls zu kurz.
Und da war noch sein Gesang. Auch hier zeigte der 40-Jährige, dass er es einfach drauf hat. Mit Sonnenbrille, weißem Hemd, maßgeschneidertem dunklen Anzug und braunen Schuhen stand er ununterbrochen auf der Bühne, voll vertieft in seine Musik. Anspannung und Leidenschaft konnte man förmlich an dem Abend spüren.

Der Name Joe Bonamassa ist ein weiterer großer Name der Musikszene, die die Frankfurter Jahrhunderthalle zum Palast der ganz großen Künstler kürt.


Die Setlist am 1. Konzertabend in Frankfurt:

  • King Bee Shakedown
  • Evil Mama
  • Just Cause You Can
  • Self Inflicted Wounds
  • I Get Evil
  • No Good Place for the Lonley
  • How Deep This River Runs
  • Breaking Up Someone’s Home
  • Slow Train
  • Driving Toward the Daylight
  • Boogie with Stu
  • Last Kiss
  • How Many More Times
  • Hummingbird

Die weiteren Konzerttermine von Joe Bonamassa in Deutschland:

  • 25.03.2018 Chemnitz
  • 26.03.2018 Nürnberg
  • 28.03.2018 Köln
  • 30. und 31.03.2018 Berlin
  • 02.04.2018 Kiel
  • 16.06.2018 Freilichtbühne Loreley