Ludwigshafen: Eulen müssen sich bei EHF-Pokalsieger Frisch Auf! Göppingen geschlagen geben

David Schmidt (Foto: Harry Reis)
David Schmidt (Foto: Harry Reis)

Göppingen / Ludwigshafen – Die Eulen müssen weiterhin auf einen weiteren Zähler auf fremden Parkett warten. Auch beim Gastspiel der Mannschaft von Trainer Ben Matschke bei Frisch Auf! Göppingen gab es nichts zu holen. Mit einer 32:28 (16:12) Niederlage verließen die Pfälzer nach sechzig Minuten die EWS Arena und hoffen beim Saisonendspurt wieder punkten zu können, um den Ligaverbleib noch zu sichern. Erfolgreichster Torschütze war am Donnerstagabend erneut David Schmidt mit acht Treffern.

Sie hatten sich schon ein wenig etwas ausgerechnet. Und das klang keinesfalls übertrieben. Zum einen befindet sich Göppingen derzeit im Europapokal-Stress, andererseits musste Trainer Rolf Brack gegen die Pfälzer auf Jochen Nägele (Wadenzerrung), Sebastian Heymann (Kapselverletzung) und Kapitän Zarko Sesum (Magen-Darm-Infekt) verzichten. Allerdings hatten die Eulen nicht mit der Rückkehr der bisher langzeitverletzten Akteure, wie Ex-Nationalspieler Adrian Pfahl und Anton Halen gerechnet. Eben jenes Duo, das nach der Einwechslung mit ihren Toren den Vorsprung der Gastgeber auf 13:9 erhöhten. Zuvor hatte die Mannschaft von Trainer Brack Probleme sich auf die Spielweise der Eulen einzustellen und lag auch zunächst mit 2:4 und 5:7 im Hintertreffen. Nach 15 Minuten folgte die Wende, nachdem Daniel Rebmann einen Siebenmeter von Pascal Durak parierte und im Gegenzug folgten mit den Treffern von Marcel Schiller und Kresimir Kozina der hart erkämpfte Ausgleich. Die Eulen bewahrten in dieser Phase nicht die Geduld und Ruhe und brachten sich mit eigenen technischen Fehlern, um den erhofften Lohn. Göppingen fand dagegen immer besser ins Spiel, weil Trainerfuchs Rolf Brack mehrmals seine Taktik änderte, worauf die Matschke-Sieben nicht sofort die richtige Antwort fand. Die Gastgeber hatten so keine Mühen und verteidigen ihren Vier-Tore-Vorsprung bis zum Pausenpfiff.

Im zweiten Durchgang machte die Matschke-Sieben so weiter, wie sie auch zu Beginn der ersten Hälfte begonnen hatte. Engagiert und mit viel Leidenschaft bemühten sie sich um Schadensbegrenzung. David Schmidt, der Linkshänder zeigte viel Mut, suchte im Spiel Eins gegen Eins die Möglichkeit zum Torwurf und verkürzte gar auf 16:14. Die gegnerische Abwehr fand kein Mittel gegen den Rückraumspieler, der seine Mannschaft in Schlagdistanz hielt. Auf der anderen Seite war es Nationalspieler Tim Kneule, der nahezu ungehindert zum Torerfolg kam und stets dafür sorgte, dass seine Mannschaft zu keiner Phase gegen die Eulen in Bedrängnis geriet. Zu den auffälligsten Akteure gehörte auch Göppingens Kreisläufer Kresimir Kozina, den die Eulen-Abwehr ebenfalls nicht stoppen konnte. So lagen die Eulen mit 25:21 zurück, ehe sie in den Genuss des doppelten Überzahlspiel kamen. Eine Zeitstrafe gegen Jacob Bagersted und ein Fehler beim Torwartwechsel Prost-Rebmann (45.) führte dazu, dass Göppingen mit nur vier Feldspielern auf der Platte stand. Die Chance für die Eulen nochmals den Rückstand zu verkürzen und mit etwas Glück die Partie offen zu gestalten. Daraus wurde nichts, weil die Gäste aus Ludwigshafen die falschen Entscheidungen trafen, aber auch mit weiteren technischen Fehlern die Gastgeber in Ballbesitz brachten. Es war zum Haare raufen. Auch deswegen, weil in dieser Situation gleich zwei Abschlüsse überhastet vollzogen wurden, die auch Primoz Prost zwischen den Pfosten der Göppingen parierte. Das war auch die Entscheidung. Die Gastgeber ließen sich vor 3900 Zuschauern nichts mehr anbrennen und verteidigten ihren Vorsprung über die Zeit.

„Das war heute ein verdienter und kontrollierter Sieg für Göppingen, die den Vorsprung clever verwaltet haben. Um hier zu gewinnen, bedarf es einer außergewöhnlichen Leistung, die wir heute auf der Torwartposition definitiv nicht hatten. Dennoch möchte ich meiner jungen Mannschaft ein Kompliment aussprechen, denn sie hat sich nie aufgegeben und sich immer wieder Lösungen überlegt“, sagte Trainer Ben Matschke und gratulierte seinem einstigen Mentor zum Sieg. „Uns war heute schon vor dem Spiel klar, dass das kein Selbstläufer wird. Denn das war unser drittes Spiel in sechs Tagen. Wir haben heute einen Arbeitssieg errungen, bei dem wir vor allem im Angriff sehr effektiv waren. Wichtig war auch, dass wir in keine knappe Endphase geraten sind. Beim Zusammenspiel zwischen Torhüter und Abwehr sehe ich allerdings noch Steigerungspotential. 28 Gegentore sind zu viel“, meinte Brack.

Statistik:

Frisch Auf! Göppingen – Eulen Ludwigshafen 32:28 (16:12)
Frisch Auf! Göppingen: Rebmann (1.-30., 45.), Prost (31.-45, 46.-60.); Kneule 6, Ritterbach 1, Damgaard 1, Bagersted 2, Fontaine 3, Schiller 10/6, Pfahl 2, Rentschler 1, Halen 1, Schöngarth (n.e.), Kozina 5.
Eulen Ludwigshafen: Peribonio (1.-37.), Hanemann (37.-60.); Hruscak, Dietrich 2, Scholz 1, Haider 1, Feld 4, Falk 1, Durak 1, Bührer, Djozic 4/3, Dippe 3, Valiullin 3, Schmidt 8.
Spielfilm: 0:1 (1.), 2:2 (4.), 5:7 (10.), 8:7 (16.), 11:8 (20.), 13:9 (24.), 15:10 (28.), 16:12 (Hz.), 19:15 (37.), 23:18 (44.), 30:25 (56.) 32:28 (Ende) – Zeitstrafen: 3:6 – Rote Karte: Kozina (56., Foulspiel) – Siebenmeter: 6/6 – 4/3 – Beste Spieler: Schiller, Kozina, Kneule – Schmidt, Dippe – Zuschauer: 3900 – Schiedsrichter: Dinges/Kirsch (Eggenstein).