Friedberg: Viel zu schnell und völlig durch den Wind – Zivilstreifen kontrollieren Verkehrsroadies

Friedberg (ots) – Erst heulend, dann leicht aggressiv und plötzlich wieder völlig normal – das alles in einer Person vereint legte eine Schweizerin am gestrigen Sonntag als Verhalten an den Tag, als sie von einer Zivilstreife der Autobahnpolizei Mittelhessen gestoppt wurde.

Die 44-Jährige befuhr gegen 17.20 Uhr die Autobahn 45 in Richtung Dortmund und war dabei im Baustellenbereich an der Münchholzhäuser Talbrücke deutlich zu schnell unterwegs. Abzüglich der Toleranzen zeigte das Messgerät bei der von ihr gefahrenen Geschwindigkeit noch 46 km/h mehr als die erlaubten 80 km/h an. 640 Euro Sicherheitsleistung musste sie zahlen und durfte, nachdem sie sich wieder gefangen, hatte ihre Fahrt fortsetzen konnte.

Die Schweizerin war nicht die einzige, die gestern von den zivilen Kontrolleuren überrascht wurde. Acht Autofahrer zog die Zivilstreife aufgrund von Geschwindigkeitsverstößen auf den mittelhessischen Autobahnen aus dem Verkehr. Vier von ihnen erwartet nicht nur ein saftiges Bußgeld, sondern auch ein Fahrverbot. 46 km/ h zu schnell fuhren beispielsweise um 07.10 Uhr am Sonntagmorgen ein 29-Jähriger aus Wetzlar auf der A45 bei Lützellinden und ein 22-Jähriger aus Schmitten gegen 18.25 Uhr auf der A45 auf der Lahnbrücke bei Wetzlar Ost, wobei sie jeweils nur 80 km/h hätten fahren dürfen. Am Gambacher Kreuz auf der Tangente von der A5 auf die A45 muss der Tacho eines 35-Jährigen aus Otterstadt um 08.45 Uhr deutlich mehr als die erlaubten 100 km/h angezeigt haben. 42 km/h zu viel wird bei ihm nach Abzug der Toleranzen auf dem Bußgeldbescheid als Geschwindigkeitsverstoß eingetragen sein.

Überrascht zeigten sich die meisten Kontrollierten, rechneten sie doch nicht mit dem roten Blinklicht und der Kelle, die sie plötzlich aus einem Zivilfahrzeug heraus zum Anhalten bewegten. Tagtäglich und rund um die Uhr müssen Verkehrsteilnehmer auf Mittelhessens Autobahnen mit Kontrollen der sogenannten ProVida – Fahrzeuge rechnen. Die nicht als Polizeifahrzeuge erkennbaren hochmotorisierten PKW sind mit Kameras an Front und Heck ausgerüstet und können beweissichere Geschwindigkeitsmessungen durchführen. Die von den Kameras dokumentierten Verstöße können sich die Verkehrssünder noch vor Ort an der Kontrollstelle ansehen und sind dabei oft von ihrem eigenen Fahrverhalten überrascht.

Nicht nur Geschwindigkeitsverstöße können aufgezeichnet werden. Abstandsverstöße, die Nutzung gesperrter Fahrbahnen durch das “rote X”, die illegale Nutzung des Handys während der Fahrt und vieles Mehr ist möglich – und konnte zum Beispiel auch in der Nacht zum Freitag von einer solchen Zivilstreife festgestellt werden. Dabei beschränken sich die Kontrollen nicht nur auf die Autobahn. Auch ein Fahrer aus der Wetterau hatte beispielsweise am Donnerstagabend das “Vergnügen” zwischen Rommelhausen und Altenstadt von der Zivilstreife angehalten zu werden, als er deutlich zu schnell die Strecke entlang fuhr.

Übrigens: Auch heute machen die speziell ausgebildeten Kollegen wieder Jagd auf Verkehrsroadies.