Nach Alkoholkonsum Hände weg vom Steuer

Kaiserslautern (ots) – Auch wenn die närrische Zeit jetzt schon ein paar Tage vorbei ist, gilt nach wie vor: Ohne Führerschein ist das GANZE JAHR Aschermittwoch! Und gerade weil Alkohol und Drogen eine wesentliche Rolle bei Verkehrsunfällen spielen, kontrolliert die Polizei auch das ganze Jahr über, ob Autofahrer/innen nüchtern sind.

Eine eher erschreckende und sozusagen "ernüchternde" Bilanz dieser Kontrollen zieht die Polizeiinspektion 1 in Kaiserslautern nach dem Wochenende – dem ersten nach den "tollen Tagen". Allein im Zuständigkeitsgebiet der "Altstadt-Inspektion" wurden von Freitag bis Sonntag zehn Autofahrer aus dem Verkehr gezogen, beziehungsweise mussten ihre Führerscheine abgeben weil sie unter Alkohol-/Drogeneinfluss standen. Zwei von ihnen hatten einen Unfall gebaut.

Die Vorfälle im Einzelnen: –    Bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle in der Nacht zu Freitag fiel kurz vor halb 4 am Adolph-Kolping-Platz eine Autofahrerin auf, weil sie eine Alkoholfahne hatte. Ein Atemtest ergab einen Wert von 1,02 Promille. Für die Frau war daraufhin die Fahrt beendet – sie musste ihr Auto stehen lassen und zwecks Blutprobe mit zur Dienststelle kommen. Eine Ordnungswidrigkeitsanzeige ist ihr sicher.

  • Im Rahmen einer Streifenfahrt kontrollierten Polizeibeamte in  der Nacht zu Samstag in der Ludwigstraße einen Autofahrer. Weil sein  Atem nach Alkohol roch, wurde er zum Test gebeten – erstes Ergebnis:  1,04 Promille. Ein späterer Test bestätigte eine "steigende Tendenz". Der junge Mann musste mit zur Dienststelle kommen und eine Blutprobe  abgeben.
  • Noch mehr "getankt" hatte ein Autofahrer, der zwei Stunden  später in der Glockenstraße angehalten und kontrolliert wurde. Der  Alkoholgeruch, der aus seinem Fahrzeug strömte, verriet ihn – und der Alkoholtest bestätigte es: 1,16 Promille. Sein Führerschein ist erst  einmal weg. Er erhält eine Strafanzeige.
  • Auf 1,47 Promille brachte es ein Autofahrer, der wenig später in der Kanalstraße erwischt wurde. Er zog die Aufmerksamkeit einer  Streife auf sich, weil er zuerst aus einer Parklücke herausfuhr, dann etwa 15 Meter in Richtung Gaustraße fuhr und sich dann entschied,  wieder in eine Parklücke zu fahren – offenbar, nachdem er den  Streifenwagen hinter sich erkannt hatte. Auch er musste eine  Blutprobe über sich ergehen lassen und erhält eine Strafanzeige.
  • Am Samstagmorgen verursachte ein 22-Jähriger aus dem Landkreis  gegen 7.50 Uhr in der Von-Braun-Straße einen Unfall, als er einen  anderen Wagen rammte, der gerade am Straßenrand einparken wollte.  Ohne sich um den angerichteten Schaden zu kümmern, machte sich der  Unfallfahrer aus dem Staub. Er konnte aber Dank eines Zeugenhinweises ausfindig gemacht werden. Der junge Mann war alkoholisiert und hatte  laut Schnelltest 0,38 Promille "intus". Er gab die Unfallflucht zu.
  • Ebenfalls unter Alkoholeinfluss stand eine Autofahrerin, die am Samstagabend in Frankenstein einen Unfall baute und anschließend flüchtete (wir berichteten). Die 45-Jährige missachtete gegen 19.30 Uhr ein "Vorfahrt achten"-Schild und kollidierte deshalb mit einem anderen Wagen. Ein Mensch wurde verletzt; der Sachschaden liegt im fünfstelligen Bereich. Die Frau konnte im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen gestellt werden. Ein Atemtest bescheinigte ihr einen Alkoholpegel von 0,97 Promille.
  • Damit war die "Geschichte" allerdings noch nicht zu Ende: Als  der verständigte Ehemann der 45-Jährigen seine Frau zur  Polizeidienststelle in der Gaustraße kam, um seine Frau abzuholen,  merkten die Beamten, dass auch er alles andere als nüchtern ist.  Darauf angesprochen, gab er an, sein Auto im Stadtgebiet auf einem  Tankstellengelände abgestellt zu haben und mit dem Taxi zur Polizei  gekommen zu sein. Die Überprüfungen hierzu laufen noch. Der Mann  hatte laut Alcotest 0,98 Promille. Sein Führerschein und die  Autoschlüssel wurden deshalb vorläufig einbehalten. Er kann sie auf  der Wache abholen, wenn er wieder nüchtern ist.
  • Einen Pkw mit ausländischem Kennzeichen hat eine Streife in der  Nacht zu Sonntag in der Bismarckstraße gestoppt. Als der Fahrer  kontrolliert werden sollte, fiel seine Alkoholfahne auf. Der Atemtest zeigte einen Wert von 0,72 Promille. Schlüssel und Führerschein  wurden daraufhin erst einmal "einkassiert".
  • Wegen seiner starken Schlangenlinien geriet ein Autofahrer gegen 3.50 Uhr in der Bismarckstraße ins Visier einer Streife. Der Mann  wurde umgehend gestoppt und zum Alkoholtest gebeten – er hatte einen  Pegel von 1,27 Promille. Die Folgen: Führerschein und  Fahrzeugschlüssel weg; Strafverfahren eingeleitet.
  • Am frühen Sonntagmorgen standen Polizeibeamte im Benzinoring  einer alkoholisierten Autofahrerin gegenüber. Nachdem sie den Pkw  angehalten hatten und die Fahrerin die Scheibe herunterließ, schlug  den Polizisten der Atemalkoholgeruch der Frau entgegen. Ergebnis des  Schnelltests: 0,62 Promille. Auch sie musste daraufhin Schlüssel und  Führerschein vorläufig abgeben.

Trunkenheitsfahrten sind kein Kavaliersdelikt! Erwischten Fahrern drohen empfindliche Bußgelder und andere Strafen. Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss können demnach richtig teuer werden – und auch weitreichende Folgen haben.

Autofahrer/innen sollten sich jederzeit ihrer Verantwortung bewusst sein – sowohl für die eigene Sicherheit als auch für die anderer Verkehrsteilnehmer, denen sie begegnen, vom Fußgänger, über den Radfahrer bis hin zum Brummi-Fahrer.

Deshalb: Verantwortung statt Vollgas! – Denn zwischen angeheitert, heillos betrunken und Lebensbedrohung liegt manchmal nur ein Schluck…