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Gemeinderat beschließt Verkehrs- und Parkkonzept für den Harbigweg

Der Harbigweg in Kirchheim bekommt ein Verkehrs- und Parkkonzept. Damit soll den verkehrlichen Anforderungen an den Harbigweg begegnet werden, die sich durch den Bau der „alla hopp!“-Anlage noch verstärkt haben. Auch die Verkehrssicherheit soll verbessert werden. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 12. April 2018, einstimmig beschlossen, dass das Konzept weiterverfolgt und die baulichen Maßnahmen nach und nach geprüft und umgesetzt werden sollen.

Mini-Kreisverkehr und Ausbau des nördlichen Harbigwegs mit Bushaltestelle

Kernelement des Verkehrs- und Parkkonzeptes ist ein Mini-Kreisverkehr auf der Kreuzung bei der „alla hopp!“-Anlage. Durch den Kreisverkehr soll der Autoverkehr verlangsamt werden. Zudem können die Fahrzeuge über den Kreisverkehr wieder aus dem Gebiet herausgeführt werden, ohne dass diese auf dem Harbigweg Wendemanöver durchführen müssen. Auf dem Feldweg in Richtung „alla-hopp!“-Anlage soll ein herausnehmbarer Poller installiert werden, um Falschfahrer zu stoppen. Nördlich des Mini-Kreisverkehrs soll ein drei Meter breiter Fußweg entstehen und der Harbigweg mit einer sechs Meter breiten Fahrbahn für den Auto- und Radverkehr ausgebaut werden. Auf diesen Abschnitt wird auch die Bushaltestelle der Linie 33 verlegt. Nördlich der Gregor-Mendel-Realschule ist ein herausnehmbarer Poller vorgesehen, um den Parksuch- und Schleichverkehr zu minimieren. Außerdem soll durch eine Zaunverschiebung mehr Platz für Behindertenparkplätze geschaffen werden.

Eine Reihe weiterer vorgeschlagener Maßnahmen, die das Konzept begleiten und weiter optimieren sollen, werden geprüft und abhängig von der Bereitstellung entsprechender Haushaltsmittel weiter geplant. Beispielsweise wird vorgeschlagen, die Parkplätze am Messegelände effizienter zu ordnen, einen interaktiven Spielraum auf dem Fußweg zwischen dem Parkplatz und der „alla hopp!“-Anlage zu errichten, die Aufenthaltsqualität an den ÖPNV-Haltestellen zu verbessern sowie attraktive Fahrradabstellanlagen zu schaffen. Außerdem sollen die verkehrlichen Planungen für die Konversionsfläche Patton Barracks und die Auswirkungen der neuen Großsporthalle auf die Parkplatzsituation berücksichtigt werden.


Heidelberg-Studie 2017: 72 Prozent finden EServices der Verwaltung wichtig
Ergebnisse der Umfrage vorgestellt

72 Prozent der Bürgerinnen und Bürger möchten mit Ämtern und Behörden möglichst viel über das Internet und per E-Mail regeln. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Heidelberg-Studie 2017. Vorgestellt wurde sie am 16. April 2018 von Erstem Bürgermeister Jürgen Odszuck, Nicole Huber, Leiterin des Referats des Oberbürgermeisters und Koordinatorin der digitalen Aktivitäten der Stadt Heidelberg, Angelika Hartmann, kommissarische Leiterin des Amts für Stadtentwicklung und Statistik, und Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen. Insgesamt 1.015 Heidelbergerinnen und Heidelberger wurden dafür im November 2017 telefonisch befragt.

Ein Schwerpunktthema war in diesem Jahr die Digitalisierung. Die Bürgerinnen und Bürger wurden beispielsweise zu ihrer Einstellung zu Zukunftstechnologien wie computergesteuerter Videoüberwachung und einer Mobilitäts-App für Heidelberg befragt. Zudem wurden Fragen zur Lebensqualität in Heidelberg, den bevorzugten Verkehrsmitteln und zur Kommunalpolitik gestellt. Hier die Kern-Erkenntnisse im Überblick:

1) 98 Prozent fühlen sich wohl
98 Prozent der Heidelbergerinnen und Heidelberger fühlen sich wohl in ihrer Stadt – der Wert ist damit seit fünf Jahren konstant. Die allermeisten Heidelbergerinnen und Heidelberger fühlen eine Verbundenheit mit ihrer Stadt. 79 Prozent der Befragten gaben an, sich mit Heidelberg stark verbunden zu fühlen (2016: 78 Prozent). Von den befragten Personen, die seit mehr als zehn Jahren in Heidelberg leben, finden 55 Prozent, dass sich die Lebensqualität im vergangenen Jahrzehnt verbessert habe. Das sind etwas weniger Befragte als im vergangenen Jahr (2016: 59 Prozent). Zudem blicken die Bürgerinnen und Bürger positiv in die Zukunft. 61 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich die Lebensqualität in Heidelberg in den nächsten zehn Jahren verbessern wird (2016: 62 Prozent).

2) Hohe Zufriedenheit mit der Arbeit des Oberbürgermeisters
Die Heidelbergerinnen und Heidelberger sind weiterhin zufrieden mit der Arbeit von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. 68 Prozent der Befragten – und damit nahezu gleich viele wie im Vorjahr (70 Prozent) – gaben an, dass Prof. Würzner seine Sache als Stadtoberhaupt „eher gut“ mache. 13 Prozent teilen diese Meinung nicht (2016: 13 Prozent) und 19 Prozent wollen sich hier kein Urteil erlauben (2016: 17 Prozent). Knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) ist genau wie im Vorjahr mit der Arbeit des Gemeinderats „(sehr) zufrieden“. 29 Prozent sind hingegen eher unzufrieden (2016: 26 Prozent) und 22 Prozent erlauben sich kein Urteil.

3) Die Bürgerbeteiligung halten 92 Prozent der Befragten für wichtig
Die Heidelbergerinnen und Heidelberger wollen an wichtigen Entscheidungen in ihrer Stadt beteiligt werden – und zwar über alle Altersgruppen hinweg. 92 Prozent der Befragten sagen, dass sie die Bürgerbeteiligung „(sehr) wichtig“ finden (2016: 91 Prozent). Einig sind sich bei dieser Frage alle Altersgruppen, tendenziell beide Geschlechter, alle Bildungsgruppen und die Bewohner der verschiedenen Stadtteile. Die Zufriedenheit mit der Bürgerbeteiligung, wie sie momentan in Heidelberg stattfindet, fällt insgesamt positiv aus: 58 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gaben an, (sehr) zufrieden damit zu sein, 28 Prozent sind in diesem Bereich eher unzufrieden. Letztmals wurde diese Frage im Jahr 2013 gestellt. Hier waren 55 Prozent (sehr) zufrieden und 33 Prozent eher unzufrieden.

4) Die wichtigsten Probleme in der Stadt sind der Verkehr und der Wohnungsmarkt
Wie in den Vorjahren nennen die Befragten als wichtigstes Problem den Verkehr. Mit 59 Prozent hat die Relevanz dieses Themas allerdings deutlich zugenommen. Interessant ist hier ein Rückblick auf die vergangenen Jahre: 2013 war der Verkehr von genauso vielen Befragten genannt worden, 2014 ging die Bedeutung etwas zurück (49 Prozent), erreichte 2015 einen Tiefstand (40 Prozent) und stieg 2016 erneut an (50 Prozent). Die Bewohner geben im Einzelnen vor allem den Verkehr allgemein (31 Prozent), die Baustellen (11 Prozent) sowie den öffentlichen Nahverkehr (10 Prozent) an.

Die Wohnungsmarktsituation ist für 22 Prozent eines der wichtigsten Probleme in Heidelberg. Im Vorjahr waren es nur 19 Prozent. Weitere wichtige Probleme werden weitaus seltener genannt: Kriminalität/Ordnung sowie Stadtentwicklung (jeweils 5 Prozent), Flüchtlinge/Ausländer/Integration (4 Prozent), Einkaufsmöglichkeiten und Kinderbetreuung (jeweils 3 Prozent) sowie Bildung/Schule, Radfahrer-Verhalten und Konversion (jeweils 2 Prozent).

5) 74 Prozent sind umweltfreundlich mobil – beliebtestes Verkehrsmittel bleibt das Fahrrad
Die Heidelberger sind innerhalb ihrer Stadt überwiegend umweltfreundlich unterwegs: 35 Prozent legen innerstädtische Wege am liebsten mit dem Fahrrad zurück (2016: 34 Prozent). Auf Platz zwei landete der ÖPNV mit 29 Prozent (2016: 28 Prozent). Zehn Prozent der Befragten gaben genau wie im Vorjahr an, hauptsächlich zu Fuß unterwegs zu sein. 74 Prozent sind damit in der Stadt umweltfreundlich mobil (2016: 72 Prozent). 25 Prozent fahren vorwiegend mit dem Auto (2016: 26 Prozent). Diese Angaben sind abhängig vom Wohnort: In den Stadtteilen Altstadt, Bergheim, Weststadt und Bahnstadt wird das Auto nur von acht Prozent genutzt. Die Stadtteile Schlierbach und Ziegelhausen kommen auf 56 Prozent und erzielten bereits im Vorjahr einen Spitzenwert (63 Prozent).

6) Für Fahrräder und für den öffentlichen Nahverkehr soll mehr getan werden
Nie zuvor in den vergangenen Jahren haben so viele Heidelbergerinnen und Heidelberger befürwortet, mehr für den Radverkehr zu tun: 56 Prozent – und damit 10 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr – finden, dass für Fahrradfahrer mehr getan werden sollte. Möglicherweise ist dies eine Folge der Aktionen rund um das 200-jährige Jubiläum des Fahrrads im vergangenen Jahr. Für die Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs wünschen sich 53 Prozent (2016: 50 Prozent) Verbesserungen und für die Fußgänger 38 Prozent (2016: 35 Prozent).

Nur minimal weniger Befragte (67 Prozent; 2016: 69 Prozent) als zuletzt sind der Meinung, dass das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs in Heidelberg ausreicht. 27 Prozent halten es für nicht ausreichend (2016: 24 Prozent), sechs Prozent machen keine Angabe.

7) 72 Prozent finden E-Services der Verwaltung wichtig
Die Bürgerinnen und Bürger finden es wichtig, mit Behörden möglichst viel über das Internet und per E-Mail regeln zu können, besonders die Jüngeren: Bei den unter 29-Jährigen sind dies 80 Prozent, bei den 30- bis 39-Jährigen 90 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen 82 Prozent. Bei den Menschen ab 70 Jahren sind es lediglich 48 Prozent. Dazu passt das Engagement der Stadt Heidelberg, die digitalen Services auszubauen, wie beispielsweise durch Online-Bürgerbeteiligungsformate oder die digitale Bauakte.

27 Prozent der Bürgerinnen und Bürger haben bereits einen elektronischen Personalausweis. Bei der Gruppe der unter 40-Jährigen ist der Wert mit 34 bis 36 Prozent etwas höher. Allerdings haben insgesamt erst zwei Prozent die Funktion bereits genutzt – bei der jüngsten Altersgruppe bis 29 Jahre sind es zumindest sechs Prozent.

8) 40 Prozent würden eine Heidelberger Mobilitäts-App begrüßen
Eine App speziell für Heidelberg, die auf dem Smartphone den schnellsten Weg anzeigt und dabei Angebote des öffentlichen Nahverkehrs, Carsharing und Leihräder berücksichtigt – für 40 Prozent der Heidelbergerinnen und Heidelberger wäre ein solcher Service ein Gewinn. Besonders wichtig wäre eine solche Anwendung für die bis 29-Jährigen (53 Prozent). Bei den unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern liegen die Autofahrer knapp vorne: 43 Prozent würden die App begrüßen, während es bei den Fahrradfahrern 41 Prozent sind und bei den Nutzern des öffentlichen Personennahverkehrs 40 Prozent.

9) Mehr als zwei Drittel befürworten computergesteuerte Videoüberwachung

70 Prozent der Heidelbergerinnen und Heidelberger fänden es gut, wenn Computerprogramme eingesetzt werden, die bei Videoüberwachungen von Kriminalitätsschwerpunkten an öffentlichen Plätzen automatisch Gefahrensituationen erkennen. 24 Prozent lehnen diese neue Technik ab, 6 Prozent machen dazu keine Angabe. Je höher das Alter der Befragten, desto höher die Zustimmung: Während sich bei den unter 50-Jährigen 64 bis 66 Prozent dafür aussprechen, befürworten 77 Prozent der 60- bis 69-Jährigen und 80 Prozent der über 70-Jährigen den Einsatz. Auch hinsichtlich des Bildungsgrades gibt es Unterschiede: Die neue Technik befürworten 85 Prozent der Hauptschulabsolventen, 78 Prozent der Heidelberger mit mittlerem Bildungsabschluss und 63 Prozent der Hochschulabsolventen.

10) 37 Prozent erwarten bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf durch Digitalisierung
Kein klares Meinungsbild ergibt sich, wenn es um den Einfluss der Digitalisierung auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben geht: 37 Prozent der Heidelbergerinnen und Heidelberger finden, durch die zunehmende Nutzung von Internet und Computeranwendungen verbessere sich die Vereinbarkeit, 31 Prozent meinen, sie verschlechtere sich, 24 Prozent denken, dadurch verändere sich nicht viel. Unterschiede gibt es jedoch bei den verschiedenen Altersgruppen: Bei den 30- bis 50-Jährigen erkennen 52 bis 53 Prozent eine Verbesserung der Vereinbarkeit. Bei den bis 29-Jährigen sind es 43 Prozent; die Werte nehmen mit zunehmendem Alter ab (31 Prozent bei den 50- bis 59-Jährigen bis 15 Prozent bei den über 70-Jährigen).


Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld: Große Resonanz auf der ersten Beteiligungsveranstaltung – Rund 400 Teilnehmer diskutieren über Zukunft des Areals / Bauformen und Mobilitätsmanagement wichtige Themen

Mit der ersten Beteiligungsveranstaltung am Mittwoch, 11. April 2018, fiel der Startschuss für die Öffentlichkeitsbeteiligung im Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld/Neckarbogen. Die Resonanz auf die Auftaktveranstaltung in der Sporthalle Im Neuenheimer Feld INF 700 war groß: rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen, um sich über das Masterplanverfahren zu informieren und erste Vorschläge zu formulieren, mit welchen Fragen sich die Planungsteams beschäftigen sollen.

Zum Auftakt gab es einen großen Info-Markt. Hier konnten sich die Einrichtungen, Institutionen, Vereine und Gruppen, die im „Forum Masterplan Im Neuenheimer Feld/Neckarbogen“ vertreten sind, mit ihren Gedanken zur Zukunft des Areals vorstellen. An den Plakaten der Forumsmitglieder sowie an den ausgestellten Karten, Luftbildern und am 3-D-Stadtmodell konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfassend informieren und miteinander ins Gespräch kommen.

Anschließend startete die eigentliche Veranstaltung. Die Projektträger von Stadt, Universität und Land eröffneten den Abend mit Eingangsstatements. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck, der Rektor der Universität Heidelberg Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel, Alexander Matt, Dezernent für Planung, Bau und Sicherheit der Universität Heidelberg, Bernd Müller, Amtsleiter von Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Mannheim und Heidelberg, sowie die Ko-Vorsitzende des Koordinationsbeirates „Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld/Neckarbogen“ Prof. Dr. Lenelis Kruse-Graumann betonten die Bedeutung des Masterplanverfahrens für die Zukunft der Wissenschaftsstadt Heidelberg und ihren Wunsch nach einem konstruktiven Miteinander im Prozess und darüber hinaus. Als nächstes erläuterte die Projektmanagerin Christiane Marks von Imorde Projekt- & Kulturberatung GmbH die Ziele und die Projektphasen des Masterplanverfahrens. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten dann Gelegenheit, Fragen zum Verfahren direkt mit den Vertreterinnen und Vertretern von Stadt, Universität und Land zu klären.

„Kunst der großen Transformation“

Viele Denkanstöße bot der Impulsvortrag „Horizont 2050+“ von Professor Dr. Uwe Schneidewind: Der Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie und Professor für „Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit“ motivierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich von alten Diskussionsmustern zu lösen und gemeinsam den Blick für die Zukunft zu öffnen: Wie sehen Stadt, Mobilität und Campus der Zukunft aus, wie werden unsere Enkel einmal über unsere heutigen Lösungsansätze denken? Professor Schneidewind plädierte dafür, im Masterplanverfahren offen aufeinander zuzugehen und sich mit den Positionen der verschiedenen Beteiligten zu befassen. So könne die „Kunst der großen Transformation“ gelingen und gemeinsam eine nachhaltige Zukunftsvision für das Masterplanareal entwickelt werden.

Viele Anregungen für die Entwurfsteams

Im Anschluss an den Vortrag hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, in Kleingruppen zu diskutieren: Auf Knietischen konnten sie Vorschläge formulieren, auf welche Fragen die künftigen Entwurfsteams ab Herbst 2018 Antworten geben sollten. Zahlreiche Anregungen kamen auf diese Weise zusammen. Als Themen wurden unter anderem genannt: die Bauformen im Neuenheimer Feld, insbesondere die Möglichkeiten zur flächensparenden und nachhaltigen Weiterentwicklung; das Mobilitätsmanagement, das heißt die Stellplatzfrage und die Förderung des ÖPNV und Radverkehrs; die Einbeziehung anderer Stadtteile in die Entwicklungsperspektiven sowie der gegenseitige Respekt aller Beteiligten im Masterplanverfahren. All diese Anregungen werden nun gesammelt, ausgewertet und fließen in die Erarbeitung der Aufgabenstellung ein.

Wie geht es weiter?

Ebenfalls einfließen werden alle Anregungen aus dem „Forum Masterplan Im Neuenheimer Feld/Neckarbogen“ sowie aus der Online-Beteiligung. Die konstituierende Sitzung des aus über 80 festen Mitgliedern bestehenden „Forums“ findet am 4. Mai 2018 statt. An diesem Tag startet auch die für alle offene Online-Beteiligung auf www.masterplan-neuenheimer-feld.de, der gemeinsamen Webseite der drei Projektpartner. Hier stehen bereits heute zahlreiche Informationen rund um das Masterplanverfahren bereit. Am 24. Juli soll der Gemeinderat die Aufgabenstellung für die Entwurfsteams beschließen.


Sanierung der Stadthalle: OB Prof. Würzner dankt Großspendern für einzigartiges Engagement – Kosten von 28 Millionen Euro können über Spenden finanziert werden / Sanierungskonzept beschlossen

Mehrere Großspender haben sich bereit erklärt, die Kosten für die Sanierung der Heidelberger Stadthalle in Höhe von voraussichtlich 28 Millionen Euro zu übernehmen. Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat am Freitagabend, 13. April 2018, im Rathaus den Großspendern seinen Dank für ihr enormes Engagement ausgesprochen. Die Großspender sind Wolfgang Marguerre, Dr. Manfred Lautenschläger, Dr. Jobst Wellensiek, Prof. Dr. Dietrich Götze, Dr. Renate Keysser-Götze, Günter Reimann-Dubbers und Achim Wessendorf.

„Ich danke allen Spendern – auch im Namen des Gemeinderats – herzlich für diese außergewöhnliche Unterstützung. Meinen Dank möchte ich insbesondere Wolfgang Marguerre aussprechen, der einen besonders großen Anteil beiträgt. Heidelberg kann sich glücklich schätzen, solch engagierte Bürger zu haben. Es ist bundesweit einzigartig, dass eine Stadt ein öffentliches Veranstaltungshaus dieser Größe für die Bürgerinnen und Bürger über Spenden sanieren kann. Durch das Engagement der Großspender können wir die Stadthalle im Inneren auf den neuesten Stand bringen und zugleich den ganz besonderen Charme der ,Guten Stube Heidelbergs‘ als Konzert- und Festivalhaus beibehalten. Ihr Engagement ist ein großer Glücksfall für unsere Stadt“, sagte Oberbürgermeister Prof. Würzner bei dem Empfang, an dem auch Thorsten Schmidt, Geschäftsführer des Musikfestivals Heidelberger Frühling, und Mathias Schiemer, Geschäftsführer von Heidelberg Marketing, teilnahmen.

Die Stadthalle wird im Inneren umfassend saniert: Der Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderats hat zuletzt bereits mit großer Mehrheit dem Sanierungskonzept des renommierten Architektenbüros Waechter + Waechter aus Darmstadt zugestimmt. Die Bauarbeiten werden durch die städtische Bau- und Servicegesellschaft (BSG) erfolgen und sollen Mitte 2019 beginnen. Sie werden circa zwei Jahre dauern. Auf Anregung eines Experten- und Nutzerkreises wird das renommierte Ingenieurbüro Müller-BBM GmbH mit dem Akustikgutachten beauftragt. Es zählt zu den weltweit führenden Büros in der Raumakustik und zeichnet sich unter anderem für die Akustik im Bolschoi-Theater in Moskau und im Opernhaus Sydney verantwortlich.

Bessere Akustik- und Sichtbedingungen sowie Nutzungsmöglichkeiten

Die Fassade der Stadthalle bleibt unangetastet. Die Arbeiten im Inneren gehen lediglich mit geringfügigen Veränderungen einher. Die Stadthalle wird sich wieder stärker an den Originalzustand annähern. Etliche Einbauten aus den 70er und 80er Jahren sollen zurückgebaut werden. Die Bühne behält ihren Ort an der Stirnseite bei. Eine nachträglich eingezogene Rückwand soll entfernt werden, so dass die ursprüngliche Tiefe für ein großes Orchester wieder ermöglicht wird. Sowohl die Bühne als auch die Sitzreihen sind auf Hubpodien gelagert. Dadurch sind verschiedene Bühnengrößen möglich. Der Zuschauerraum kann wie heute als flaches Parkett oder mit ansteigenden Sitzreihen genutzt werden.

Der Meriansaal und der Ballsaal können künftig unabhängig vom Großen Saal und damit flexibler genutzt werden. Der Säulengang hin zum Neckar soll verglast und die historisch vorhandenen Öffnungen innerhalb der Fassade freigelegt werden. Zwei neue Aufzüge ermöglichen einen barrierefreien Zugang zu den Garderoben und zum Saalniveau. Auch zwei behindertengerechte Toilettenanlagen sind vorgesehen.

Die 1903 eröffnete Stadthalle ist dringend sanierungsbedürftig: Unter anderem müssen die Toilettenanlage erneuert sowie barrierefreie Zugänge und getrennte Umkleidekabinen geschaffen werden. Zudem ist eine grundsätzliche infrastrukturelle Ertüchtigung nötig, etwa im Hinblick auf die Brandschutzvorgaben, die Veranstaltungstechnik, die Akustik und die Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten insgesamt.

Die Stadthalle wird künftig mehrere Funktionen erfüllen können: als Konzerthaus nach international erstklassigen Standards, als Ort für ein breites gesellschaftliches Veranstaltungsangebot – vom Jugendtanztag über gesellschaftliche Bälle, Feste und Empfänge bis hin zu Fastnachtsveranstaltungen – und als Anbieter von Abendveranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem neuen Konferenzzentrum in der Bahnstadt.

Experten- und Nutzerkreis begleitet die Sanierung

Die Stadthalle soll so saniert werden, dass alle bisherigen Nutzer die „gute Stube Heidelbergs“ auch in Zukunft in gewohnter Weise nutzen können. Ein Experten- und Nutzerkreis, der durch die Heidelberg Marketing GmbH eingerichtet wurde, hat die Planung bereits intensiv begleitet. Ihm gehören an: Mitglieder des Philharmonischen Orchesters, Vertreter der Interessensgemeinschaft Karneval- und Brauchtumsveranstaltungen, Kulturhaus Karlstorbahnhof, Interessengemeinschaft Kultur- und Konzerthaus Stadthalle, Enjoy Jazz, Klangforum, Bürgerstiftung Heidelberg, Internationales Musikfestival Heidelberger Frühling gGmbH, Haus der Jugend, Stadtteilverein Altstadt/Verein Alt-Heidelberg. Mit Vereinen und Veranstaltern diskutiert Heidelberg Marketing auch bereits Möglichkeiten für alternative Veranstaltungsorte während der Umbauzeit der Stadthalle.