Wiesbaden – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


„Insight Nahost – Jüngere arabische Literatur – Khadaj und Fahes zu Gast

Das Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, veranstaltet mit dem Netzwerk der Literaturhäuser mit ARTE als Kulturpartner und in Kooperation mit der KfW Stiftung und dem Rowohlt Verlag einen Abend unter dem Motto „Insight Nahost – Jüngere arabische Literatur“. Die Lesung mit Kenan Khadaj und Batoul Fahes findet am Dienstag, 8. Mai, um 19.30 Uhr im Literaturhaus statt und wird von Leila Chammaa moderiert und übersetzt. Die deutschen Passagen liest die bekannte Schauspielerin Anna Böger.

Sieben Jahre nach Beginn des Arabischen Frühlings scheint vom jubelnd begrüßten Auf-bruch von damals nichts mehr übrig zu sein: Syrien und Libyen versinken im (Bürger-)Krieg, in Ägypten werden scharfe Zensurgesetze eingeführt, die erstarkte Kulturszene sieht sich mit zunehmender Restriktion konfrontiert. Die politischen und sozialen Verschiebungen der letzten Jahre werden in den Medien breit verfolgt, der stete Flüchtlingsstrom verbindet unsere Gesellschaft mittlerweile ganz direkt mit diesen Vorgängen. Das Interesse der Öffentlichkeit, mehr und tiefergreifende Informationen zu erhalten, einen Einblick in das Leben der Menschen hinter den Schlagzeilen zu haben, ist groß.

Hier kann die Literatur viel beitragen: Sie erzählt die vielen kleinen Geschichten, die ein differenzierteres Bild ergeben. Daher stellen das Netzwerk der Literaturhäuser und die KfW Stiftung Autoren und Autorinnen aus verschiedenen arabischen Ländern zusammen mit Nachwuchstalenten aus dem Programm „Beirut Short Stories“ vor. Die Workshop-Reihe zur Förderung junger Schreibtalente im Nahen Osten läuft bereits seit vier Jahren und wird von der KfW Stiftung gemeinsam mit dem Goethe Institut realisiert. Sie wird in diesem Jahr in Beirut, Kairo und Jericho fortgesetzt. Die Veranstaltungen möchten der Öffentlichkeit ebenso einen Eindruck von der Vielfalt der literarischen Arbeit in arabischen Ländern vermitteln wie den Dialog mit und das Verständnis für die Menschen stärken.

Kenan Khadaj wurde 1990 in Swaida, Syrien, geboren. Er ist Journalist, Aktivist und Verfasser literarischer Kurzgeschichten sowie Übersetzer. Sein Studium der Ökonomie und Literatur in Damaskus konnte er aufgrund der politischen Situation nicht beenden. Mit dem Beginn der syrischen Revolution im Jahr 2011 arbeitete er als Journalist und schrieb für diverse syrische Zeitungen. Zugleich engagierte er sich in einem Hilfsprojekt für kriegsversehrte Kinder und Erwachsene. Mit den Zuspitzungen der Kriegshandlungen und einsetzender politischer Verfolgung musste er 2014 fliehen. Seit Mai 2015 lebt er in Berlin. 2016 erschienen mehrere seiner Kurzgeschichten in der Anthologie „Hier sein – Weg sein“. Die Kurzgeschichte „Ich und die Wunderlampe“ wird seither immer wieder von der Schauspielerin Katja Riemann auf Lesungen vorgetragen. Batoul Fahes stammt aus dem Libanon und ist Finalistin des Schreibworkshops „Beirut Short Stories“.

Karten zu acht, ermäßigt fünf Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr gibt es bei der Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930, und bei der TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Telefon (0611) 304808 sowie online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus. An der Abendkasse kosten die Karten elf, ermäßigt acht Euro.


Spatenstich für die Neugestaltung der Hochstättenstraße

„Die Neugestaltung der Fußgängerzone wird mit dem Umbau der Hochstättenstraße sowie des Gemeindebadgässchens nun endlich komplettiert. Mit den geplanten Maßnahmen steigern wir die Attraktivität dieser bislang wenig ansprechenden Bereiche. Das Gemeindebadgässchen wird sicherlich nach dem Umbau belebter sein“, freute sich Umwelt-, Grünflächen- und Verkehrsdezernent Adreas Kowol am Mittwoch, 25. April, beim Spatenstich.

In Anlehnung an die bereits umgestalteten Bauabschnitte Schulgasse und Kleine Schwalbacher Straße gestaltet die Stadt Wiesbaden nun auch die Hochstättenstraße neu. Großformatige Natursteinplatten und die Entwässerung über eine Mittelrinne sind attraktive Details. Sämtliche Eingänge werden ebenerdig angebunden, so dass ein barrierefreier Zugang gewährleistet werden kann. Zusätzlich erhält die Hochstättenstraße eine neue Beleuchtungsanlage.

Das Gemeindebadgässchen wird im gewohnten Verband analog der Kirchgasse und Langgasse gepflastert und ebenfalls mit einer neuen Beleuchtungsanlage versehen. Geplant sind neue Freiflächen mit einer Baumbepflanzung. Beide Maßnahmen mussten wegen der Umgestaltung der Mauritiusgalerie sowie des Neubaus des Coulinparkhauses immer wieder zurückgestellt werden. Obwohl sie bereits 2002 in der Gesamtplanung zur Neugestaltung der Fußgängerzone enthalten und grundsätzlich genehmigt waren.

„Für diese Maßnahmen haben wir Fördermittel in Höhe von 316.500 Euro aus dem Städtebauförderprogramm ‚Aktive Kernbereiche‘, das von Seiten der SEG Stadterneuerung als Treuhänder der Landeshauptstadt Wiesbaden gesteuert wird, erhalten. Die Umsetzung der beiden Baumaßnahmen sind wichtige erste Meilensteine im Rahmen des Förderprojektes, mit dem u. a. das Ziel verfolgt wird, die Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum zu steigern. Die Gesamtkosten der Maßnahmen belaufen sich auf rund 650.000 Euro. Mit den beiden Maßnahmen wird die Neugestaltung der Fußgängerzone, gemäß dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 27. März 2003 fortgeführt“, erläutert Dezernent Andreas Kowol.


Gesundheitsgefahren durch Haare der Eichenprozessionsspinnerraupen

„Mit der Durchführung der prophylaktischen Spritzungen beugt die Stadt den Gesundheitsgefahren durch die Raupen des Eichenprozessionsspinners vor“, teilt Umwelt- und Grünflächendezernent Andreas Kowol mit.

Von Ende April bis Mitte Mai erfolgen im Stadtgebiet prophylaktische Maßnahmen gegen den Befall der Eichen durch Larven des Eichenprozessionsspinners. „Die Raupen sind zwar nicht für die Bäume gefährlich, bilden aber ein Gefahrenpotenzial für den Menschen“, so Kowol.

Verwendet wird auch in diesem Jahr ein Nützlingspräparat, welches Nematoden (Fadenwürmer) enthält und selektiv die Eichenprozessionsspinnerlarven bekämpft. Das Mittel muss innerhalb von 14 Tagen zweimal ausgebracht werden. Die Arbeiten werden von etwa 17 bis 24 ausgeführt, da die Nematoden empfindlich auf UV-Licht reagieren. Dabei wird die Lärmbelästigung für die Anwohner möglichst gering gehalten.

Von einer Spezialfirma werden über 1.500 Bäume auf öffentlichen Flächen im Stadtgebiet Wiesbadens behandelt. Der jeweilige Baumstandort wird nur für kurze Zeit angefahren und abgesperrt, bis die Spritzmaßnahmen durchgeführt sind. Wartezeiten sind nicht einzuhalten, da das Mittel für Menschen gefahrlos ist.

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist eine kleine Nachtschmetterlingsart. Im Larvenstadium wandern generell mehrere Tiere in Kolonnenformation, also prozessionsartig, umher – daher der Name. Die Raupen dieses Schmetterlings ernähren sich von Eichenblättern und sind fast ausschließlich auf diesen Baumarten anzutreffen. Sie tragen mit kleinen Haken versehene Härchen, die bei Berührung mehr oder weniger heftige Reaktionen hervorrufen. Innerhalb von 24 Stunden nach dem Kontakt lösen die Raupenhaare an Haut, Augen oder Atemwegen Juckreiz, Ausschlag und andere gesundheitliche Probleme aus, die unter Umständen bis zum allergischen Schock führen können.

In den vergangenen Jahren wurden die Raupen in Wiesbaden sowohl an den Straßen- und Parkbäumen, als auch am Waldrand festgestellt. „Durch eine möglichst frühe Bekämpfung kann vermieden werden, dass im späteren Frühjahr öffentliche Anlagen und Freizeiteinrichtungen, wie zum Beispiel die Fasanerie und der Apothekergarten, zeitweilig geschlossen werden müssen“, betont der Dezernent.

Sollten im späten Frühjahr oder Sommer vereinzelt Nester an Bäumen entdeckt werden, müssen gezielte Maßnahmen, wie geschildert, ergriffen werden, um diese zu beseitigen. Die Entfernung ausgewachsener Raupen und deren Nester wird nur von Fachleuten mittels Industriesaugern durchgeführt, die spezielle Schutzanzüge tragen. Sollten Passanten einen Larvenbefall feststellen, bitte sofort die Feuerwehr unter der Telefonnummer 112 informieren.

Zur Bekämpfung von Eichenprozessionsspinnern auf privaten Flächen steht eine Liste mit Firmen auf der Homepage www.wiesbaden.de bereit. Weitere Beratung bietet der Umweltladen in der Luisenstraße 19 an.