Seniorin macht alles richtig / Falscher Kriminalbeamter kommt nicht zum Zug

Räuberpistole: Polizei lobt und warnt

Darmstadt (ots) – Ein angeblicher Kriminalbeamter hat sich am Dienstagabend (9.2.2016) telefonisch bei einer Darmstädter Seniorin gemeldet. Er schilderte, dass angeblich in der Nachbarschaft eingebrochen wurde. Ein Einbrecher sei festgenommen worden, die anderen schwer bewaffnet und auf der Flucht.

Bei dem "Festgenommenen" habe man einen Zettel mit ihrem Namen und ihrer Telefonnummer gefunden und er befürchte, dass die flüchtigen Einbrecher noch bei ihr einbrechen wollen. Mit dem Hinweis, sie nun schützen zu wollen, sollte sie ihm sagen, wo sie ihr Geld aufbewahre und bei welcher Bank sie Kunde sei.

Dies lehnte die inzwischen misstrauisch gewordene Frau ab. Daraufhin habe der Mann den Hörer weggelegt, "um mit seinem Chef zu sprechen". Als er wieder ans Telefon kam, wollte er wissen, ob sie alleine zuhause wohne. Auch warnte er sie, nicht mehr zu telefonieren, da vielleicht ihr Telefon von den Einbrechern abgehört
werde. Nach einem "nochmaligen Gespräch mit seinem Chef" habe er sie  dann plötzlich geduzt und behauptet ihr Enkel zu sein.

Damit endete die "Räuberpistole", denn die Angerufene legte auf. Die Polizei lobt das an den Tag gelegte Misstrauen und das Verhalten der Seniorin, muss aber befürchten, dass dies nicht der letzte Fall ist, bei dem versucht wird, ältere Menschen am Telefon zu einem bestimmten Verhalten zu bringen.

Deshalb warnen die Beamten: geben Sie niemals persönliche Dinge bei Ihnen unbekannten Anrufern preis. Lassen Sie sich nicht durch eine angebliche amtliche Eigenschaft beeindrucken. Sie sehen den Anrufer nicht und Sie können sich nicht sicher sein, wen Sie am, Telefon haben. In Zweifelsfällen informieren Sie immer
eine ihnen nahestehende Vertrauensperson oder auch die Polizei, um zu beratschlagen, was zu tun ist.