Mannheim: John Deere erzielt 1,208 Milliarden US-$ Gewinn im zweiten Quartal

Mannheim – Der auf Deere & Company entfallende Gewinn belief sich im zweiten Quartal des Geschäftsjahres (29. April 2018) auf 1,208 Milliarden US-$ (Vorjahr, 30. April 2017: 808,5 Millionen US-$) bzw. auf 3,67 US-$ (2,50 US-$) je Aktie. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres belief sich der auf Deere & Company entfallende Gewinn auf 673,2 Millionen US-$, bzw. auf 2,05 US-$ je Aktie, im Vergleich zu 1,007 Milliarden US-$ bzw. 3,14 US-$ im letzten Jahr.

Aufgrund der Verabschiedung der US-Steuerreformgesetzgebung vom 22. Dezember 2017 mussten für das zweite Quartal und die ersten sechs Monate des Jahres 2018 Rückstellungen für Ertragssteuern vorgenommen werden. Das Quartalsergebnis profitierte von einer Reduzierung der Steuerbelastung in Höhe von 174 Millionen US-$, während das Halbjahresergebnis durch Rückstellungen für Ertragssteuern in Höhe von 803 Millionen US-$ belastet wurde. Ohne diese Anpassung hätte der Gewinn im zweiten Quartal bei 1,034 Milliarden US-$, bzw. 3,14 US-$ je Aktie und in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres bei 1,476 Milliarden US-$, bzw. 4,49 US-$ je Aktie gelegen.

Die weltweiten Umsätze und sonstigen Erlöse stiegen im zweiten Quartal um 29 % auf 10,720 Milliarden US-$ und im ersten Halbjahr um 27 % auf 17,633 Milliarden US-$. Die Maschinenumsätze erreichten 9,747 Milliarden US-$ (7,260 Milliarden US-$) im zweiten Quartal und 15,721 Milliarden US-$ (11,958 Milliarden US-$) im ersten Halbjahr.

„John Deere hat ein weiteres Quartal mit guten Ergebnissen erzielt, begünstigt durch die Stabilisierung der weltweiten Märkte und die starke Nachfrage nach unserem umfangreichen Sortiment an innovativen Produkten“, so Samuel R. Allen, CEO und Verwaltungsratsvorsitzender von Deere & Company. „Die Landmaschinenverkäufe sind in Nord- und Südamerika angestiegen und die Baumaschinenverkäufe entwickeln sich weiterhin positiv. Zusammen mit unseren Lieferanten haben wir die Produktion im zweiten Quartal deutlich gesteigert und können sicherstellen, dass die Produkte rechtzeitig bei den Kunden ankommen. Gleichzeitig beobachten wir höhere Rohstoff- und Transportkosten, die sich auf die weitere strukturelle Kostenreduzierung und die zukünftige Preisgestaltung auswirken.“

Foto: Deere & Company / Stefan Longin
Foto: Deere & Company / Stefan Longin

Geschäftsverlauf

Die Umsätze der weltweiten Maschinensparten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 34 % im zweiten Quartal und um 31 % in den ersten sechs Monaten. Die Übernahme der Wirtgen Group im Dezember 2017 hat im Quartal mit 12 % und im Halbjahr mit 9 % dazu beigetragen. In beiden Perioden sind günstige Umrechnungskurse von 3 % berücksichtigt. In den Vereinigten Staaten und Kanada stiegen die Umsätze der Maschinensparten um 27 % im Quartal und um 26 % im ersten Halbjahr. Die Wirtgen Group lieferte 5 % bzw. 3 % der Umsätze im jeweiligen Zeitraum. Außerhalb der Vereinigten Staaten und Kanada stiegen die Umsätze im zweiten Quartal um 45 % und in den ersten sechs Monaten um 40 %. Hier wirkte sich die Übernahme der Wirtgen Group mit plus 23 % bzw. 19 % aus. Zudem haben günstige Umrechnungskurse mit 7 % im Quartal und 6 % im Halbjahr zu Buche geschlagen.

Die Maschinensparten erwirtschafteten im zweiten Quartal einen Betriebsgewinn von 1,315 Milliarden US-$ (1,120 Milliarden US-$). In den ersten sechs Monaten wurde ein Betriebsgewinn von 1,734 Milliarden US-$ erwirtschaftet, verglichen mit 1,375 Milliarden US-$ im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis beinhaltet einen operativen Gewinn der Wirtgen Group in Höhe von 41 Millionen US-$ im zweiten Quartal und einen operativen Verlust von 51 Millionen US-$ für das Halbjahr. Beim Halbjahresergebnis wirkten sich Effekte wie die Ausgaben für den Erwerb inklusive der Transaktionskosten ungünstig aus. Lässt man den Wirtgen Effekt außer Acht, beruhte der Anstieg in erster Linie auf höhere Liefermengen und niedrigere Garantiekosten. Sie wurden teilweise kompensiert durch höhere Forschungs- und Entwicklungskosten sowie gestiegene Produktionskosten. Außerdem profitierten beide Ergebnisse von einem Gewinn aus dem Teilverkauf der nicht konsolidierten Beteiligung an SiteOne Landscapes Supply, Inc. (SiteOne). In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres wird das Ergebnis durch Ausgaben für die freiwilligen Aufhebungsverträge für Mitarbeiter belastet.

Der Gewinn der Maschinensparten erreichte im zweiten Quartal 1,103 Milliarden US-$ (700 Millionen US-$) und in den ersten sechs Monaten 139 Millionen US-$ (785 Millionen US-$). Zusätzlich zu den oben genannten Faktoren wirkten sich der vorläufige Ertragssteueraufwand und die notwendige Anpassungen aufgrund der Steuerreform im ersten Quartal in Höhe von 207 Millionen US-$ positiv und im Halbjahr in Höhe von 1,032 Milliarden US-$ negativ aus.

Im Finanzierungsgeschäft erreichte der auf Deere & Company entfallende Gewinn 104,1 Millionen US-$ (103,5 Millionen US-$) im zweiten Quartal und 529,4 Millionen US-$ (217,9 Millionen US-$) in den ersten sechs Monaten. Die höheren Ergebnisse in beiden Perioden profitieren von einem breiteren Produktprogramm, geringeren Verlusten bei Restwerten aus Leasinggeschäften und einer niedrigeren Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Sie wurden teilweise durch weniger vorteilhafte Zinsspannen kompensiert. Zusätzlich wirkten sich der vorläufige Ertragssteueraufwand und die notwendigen Anpassungen aufgrund der Steuerreform im ersten Quartal mit 33,2 Millionen US-$ negativ und in den ersten sechs Monaten mit 228,8 Millionen US-$ positiv aus.

Foto: 2014 Deere & Company / Alexander Ehhalt
Foto: 2014 Deere & Company / Alexander Ehhalt

Geschäftsausblick

Die Maschinenumsätze des Unternehmens werden sich im Geschäftsjahr 2018 voraussichtlich um ca. 30 % gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Im dritten Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg von 35 % gegenüber dem Vorjahres- Vergleichszeitraum. Zum Jahresumsatz wird die Wirtgen Group voraussichtlich 12 % und zum Umsatz des dritten Quartals voraussichtlich 18 % beitragen. Dabei wird ein positiver Einfluss der Umrechnungskurse in Höhe von 1 % für beide Perioden erwartet. Für das Geschäftsjahr 2018 wird eine Steigerung der Umsätze und Erträge von 26 % und ein auf Deere & Company entfallender Gewinn von 2,3 Milliarden US-$ prognostiziert. Die Gewinnerwartung des Unternehmens berücksichtigt Rückstellungen für Ertragssteuern aufgrund der Steuerreform in Höhe von 803 Millionen US-$. Diese Belastung resultiert aus den negativen Einmaleffekten der US-Steuerreform und dem Vorteil eines niedrigen Steuersatzes auf die laufenden Ergebnisse. Ohne Berücksichtigung der Folgen der Steuerreform erwarten wir einen Gewinn in Höhe von 3,1 Milliarden US-$. (Informationen zu Nicht-GAAP-Finanzkennzahlen finden Sie im Anhang der Original-Pressemitteilung von Deere & Company, Moline, USA.)

Die aktuelle Gewinnerwartung in Höhe von 2,1 Milliarden US-$ ist vergleichbar mit der des ersten Quartals, bei einem vorläufigen Ertragssteueraufwand in Höhe von 977 Millionen US-$.

„Wir fühlen uns bestärkt durch die höhere Nachfrage nach unseren Produkten und sind überzeugt, dass John Deere gut aufgestellt ist, um vom weiteren Wachstum auf den weltweiten Land- und Baumaschinenmärkten zu profitieren“, so Allen. „Die Erfolge, ein dauerhaftes Geschäftsmodell zu entwickeln und konsequent in neue Produkte und Geschäftsbereiche zu investieren, zeigen sich deutlich. Wir sind absolut sicher, dass unser Unternehmen auf dem richtigen Weg ist und fest davon überzeugt, dass John Deere weiterhin bestens vorbereitet ist, um unseren Kunden und Investoren langfristig erheblichen Mehrwert zu bieten.“

Ergebnisse der Maschinensparten

Landmaschinen & Maschinen für die Rasen- und Grundstückspflege. Die Quartalsumsätze sind um 22 % und die Halbjahresumsätze um 20 % gestiegen. Grund dafür sind höhere Liefermengen und günstige Umrechnungskurse.

Der Betriebsgewinn belief sich im zweiten Quartal auf 1,056 Milliarden US-$ (1,009 Milliarden US-$) bzw. 1,443 Milliarden US-$ (1,227 Milliarden US-$) in den ersten sechs Monaten. Der Ergebnisanstieg im Quartal beruhte vor allem auf höheren Liefermengen. Er wurde teilweise durch höhere Entwicklungs- und Forschungskosten sowie gestiegene Produktionskosten kompensiert. Das Ergebnis im ersten Halbjahr profitierte von höheren Liefermengen sowie geringeren Garantiekosten und wurde teilweise durch höhere Forschungs- und Entwicklungskosten sowie gestiegene Produktionskosten ausgeglichen. Außerdem profitierten die letztjährigen Perioden vom Verkauf von SiteOne, während die ersten sechs Monate des letzten Geschäftsjahres von den Ausgaben für die freiwilligen Aufhebungsverträge für Mitarbeiter belastet wurden.

Bau- und Forstmaschinen. Die Umsätze der Sparte stiegen im zweiten Quartal um 84 % und um 73 % in den ersten sechs Monaten, wobei die Wirtgen Group mit 60 % bzw. 44 % dazu beigetragen hat. Die Steigerung ist außerdem auf höhere Liefermengen und günstige Umrechnungskurse zurückzuführen.

Der Betriebsgewinn belief sich im zweiten Quartal auf 259 Millionen US-$ (111 Millionen US-$) und 291 Millionen US-$ (148 Millionen US-$) im ersten Halbjahr. Die Wirtgen Group hat dazu mit einem Gewinn von 41 Millionen US-$ im zweiten Quartal und einem Verlust von 51 Millionen US-$ im Halbjahr beigetragen. Hier wirkten sich die Ausgaben für den Erwerb inklusive Transaktionskosten ungünstig aus. Lässt man den Wirtgen Effekt außer Acht, beruhte der Anstieg in erster Linie auf höhere Liefermengen und niedrigere Garantiekosten. Der Effekt wurde teilweise durch höhere Produktionskosten kompensiert. Das erste Halbjahr des letzten Geschäftsjahres beinhaltete die Ausgaben für die freiwilligen Aufhebungsverträge der Mitarbeiter.

Marktlage und Ausblick

Landmaschinen & Maschinen für die Rasen- und Grundstückspflege. Im Laufe des Geschäftsjahres 2018 werden die Umsätze von John Deere mit Landmaschinen & Maschinen für die Rasen- und Grundstückspflege voraussichtlich um 14 % ansteigen, wobei ein positiver Einfluss der Umrechnungskurse mit 1 % berücksichtigt ist. Die Umsätze der Branche in den Vereinigten Staaten und Kanada werden 2018 um etwa 10 % höher ausfallen. Dieser Anstieg ist vor allem auf eine höhere Nachfrage nach leistungsstarken Maschinen zurückzuführen. In den EU28-Märkten dürften die Umsätze um ca. 5 % ansteigen. Hier wirken sich vor allem die besseren wirtschaftlichen Bedingungen im Tierhaltungssektor aus. In Südamerika werden die Branchenumsätze bei Traktoren und Mähdreschern voraussichtlich gleich bleiben, bzw. um bis zu 5 % ansteigen, wobei sich vor allem die Rahmenbedingungen in Brasilien auswirken. In Asien werden vergleichbare Umsätze wie im letzten Jahr vorhergesagt. Die Branchenumsätze mit Maschinen für die Rasen- und Grundstückspflege in den Vereinigten Staaten und Kanada werden in 2018 voraussichtlich etwa gleich hoch ausfallen bzw. um bis zu 5 % ansteigen.

Bau- und Forstmaschinen. Die weltweiten Umsätze mit John Deere Bau- und Forstmaschinen werden 2018 um etwa 83 % ansteigen, wobei der Einfluss von Umrechnungskurseffekten in Höhe von 1 % berücksichtigt ist. Die Wirtgen Group liefert ca. 56 % des Umsatzwachstums der Sparte. Dieser Ausblick spiegelt die Zunahme im privaten Haus- und Wohnungsbau in den USA wider. Gleichzeitig investiert der Öl- und Gassektor mehr und die Wirtschaft wächst weltweit. Das globale Forstmaschinengeschäft dürfte um bis zu 10 % höher ausfallen, wobei sich die weltweit stärkere Nachfrage (insbesondere in Nordamerika) auswirkt.

Finanzierungsgeschäft. Der auf Deere & Company entfallende Gewinn im Finanzierungsgeschäft wird 2018 voraussichtlich etwa 800 Millionen US-$ erreichen, dabei wirkt sich ein vorläufiger Ertragssteuervorteil der Steuerreform in Höhe von 229 Millionen US-$ positiv aus. Ohne diese Anpassung wäre der voraussichtliche Gewinn 571 Millionen US-$. Das Ergebnis profitiert von einem breiteren Produktprogramm, geringeren Verlusten bei Restwerten aus Leasinggeschäften und einer niedrigeren Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Sie werden teilweise durch weniger vorteilhafte Zinsspannen, höhere Verkaufs-, Verwaltungs- und Gemeinkosten kompensiert.

Der im letzten Quartal veröffentlichte Gewinnausblick des Finanzierungsgeschäfts betrug 840 Millionen US-$. Er beinhaltet eine vorläufige Steuervorteilschätzung in Höhe von 262 Millionen US-$ aufgrund des US-Körperschaftsteuersatzes und der zwangsweisen Rückführung von bisher unversteuerten Nicht-US-Gewinnen.