Auseinandersetzung unter jugendlichen Flüchtlingen aus Afghanistan

Polizei und Bürgermeister zeigen sich verwundert über aktuelle Berichterstattung in den Medien

Bensheim (ots) – Verwundert zeigen sich das Polizeipräsidium Südhessen und der Bürgermeister der Stadt Bensheim Rolf Richter (CDU) über die aktuelle Berichterstattung in den Medien, wonach für die Ordnungshüter von Seiten des Innenministeriums ein sogenannter "Maulkorb-Erlass" bestünde und hierbei gegenüber der Polizei der Vorwurf erhoben wird, über Vorfälle im Zusammenhang mit Flüchtlingen nicht ausreichend zu berichten.

Bürgermeister Richter und der für Sicherheit zuständige Stadtrat Adil Oyan betonen: "Wir arbeiten immer eng mit der Polizei zusammen. Die Zusammenarbeit verläuft sehr gut. Insofern können wir sagen, zu jeder Zeit sehr gut informiert zu sein. Wir und die Polizei legen auf eine transparente Informationspolitik, insbesondere bei sensiblen Themen, sehr großen Wert. Insofern haben wir als Verantwortliche der Stadt Bensheim großes Vertrauen in die Arbeit der hier zuständigen Polizeibehörden."

Zum Anlass nimmt das Polizeipräsidium Südhessen einen Fall vom 24. Januar 2016 in Bensheim. Dort war es nach ersten Ermittlungen unter afghanischen Jugendlichen gegen 18.40 Uhr am Amersham-Platz zu einem Wortgefecht und anschließend zu einer tätlichen Auseinandersetzung gekommen. Ein 17-jähriger Jugendlicher aus einer Unterkunft für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge in Bensheim sei von sechs Landsleuten angegriffen, geschlagen und getreten worden.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand waren aber tatsächlich nur drei afghanische Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren, von denen zwei in einer Jugendwohngruppe in Heppenheim leben und ein junger Mann vorübergehend bei einem Bekannten in Heppenheim wohnt,  aktiv an der Auseinandersetzung beteiligt. Der 17-Jährige wurde dabei am linken Auge verletzt und klagte über Schmerzen, die er durch die Tritte und Schläge erlitten habe. Er wurde zur ärztlichen Versorgung in ein Krankenhaus eingeliefert und bereits am nächsten Tag wieder entlassen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand kennen sich die Personen untereinander und haben sich zuvor sogar am späteren Tatort verabredet.

Die Polizei macht an diesem Vorfall deutlich, dass sich oftmals erst in umfangreichen polizeilichen Ermittlungen exakt verifizieren lasse, was sich tatsächlich zugetragen habe. Gegen die drei Beschuldigten wurde von der Polizei Strafanzeige wegen Körperverletzung erstattet.