Mannheim: Weißstorchkolonie im Luisenpark – Neuer Geburtenrekord in einem „storchenstarken“ Jahr

Storchenkundler Stein beim Beringen 2018 (Foto: Stadtpark Mannheim gGmbH)
Storchenkundler Stein beim Beringen 2018 (Foto: Stadtpark Mannheim gGmbH)

Mannheim – Der Luisenpark Mannheim kann mit einem neuen Rekord aufwarten: So viele Störche wie in diesem Jahr gab es im größten Mannheimer Park noch nie.

Schon vor der letzten Zählung, die Storchenkundler Helmuth Stein im Luisenpark durchführte, wurde offenbar: Dies wird ein gutes Storchenjahr. In zwei Nestkontrollen davor bemerkte Stein bereits, dass außerordentlich viele Nester mit gleich drei Storchenjungen besetzt waren. Stein zählt nicht nur im Luisenpark, sondern auch andernorts im Ländle Störche. Bilanz für Mannheim: Noch nie gab es so viele Jungstörche im Luisenpark wie im Jahr 2018. „Auch in anderen Regionen Baden-Württembergs“, so Stein „wurden mehr Jungstörche geboren, als in den Vorjahren.“

91 Storchenküken wurden geboren

Insgesamt 91 Küken schlüpften in den Nestern des Luisenparks. Das sind so viele Weißstörchlein, wie seit Beginn der ersten Zählungen in den 1980er Jahren nicht. Zum Vergleich: Im bisherigen Rekordjahr 2015 waren es 78 Jungstörche, im Jahr 2016 60 und im letzten Jahr 61 Storchengeburten.

Von insgesamt 42 Brutpaare haben in diesem Jahr 39 „erfolgreich nachgezogen“, so das Fazit im „Fachsprech“. Es klappert also wie nie zuvor im Luisenpark Mannheim und in der ganzen Region.

Storch in Mannheim 2018 (Foto: Stadtpark Mannheim gGmbH)
Storch in Mannheim 2018 (Foto: Stadtpark Mannheim gGmbH)

Gutes Wetter sorgte für Storchenboom

Und woran liegt der Strochenboom? „Zuallererst ist natürlich die günstige Witterung dafür verantwortlich“, kommentiert Christine Krämer die positive Entwicklung der Weißstorchkolonie. „Wir hatten wenig Regen, kaum Tage mit Starkregen und wenn, dann nur für wenige Stunden oder maximal einen Tag und bei vergleichsweise warmen Temperaturen“. Aufgrund dieser für die Jungstörche günstigen Bedingungen blieben Fälle wie in manchen vergangenen Jahren, in denen junge Tiere erfroren oder im Nest ertranken, komplett aus. Und Regenwürmer gab es auch genug! „So gut wie alle Jungstörche haben ihre ersten Lebensmonate im Luisenpark gut überlebt“, sagt Helmuth Stein.

Erste Flugübungen

Und bald, wenn der Sommer sich dem Ende neigt, ziehen Sie schon wieder gen Süden. Aber bis dahin gibt es viel zu sehen und zu hören: Nach wie vor klappert es allerorten, und die heute etwa drei Monate alten Jungen machen bereits erste Flugübungen. Vor allem für die Parkbesucher ist es interessant zu beobachten, wie sie aus ihren Nestern segeln und, vielleicht noch etwas unsicher, zur Landung ansetzen. Irgendwann klappt es immer besser und ab dato schweben dann mehr Störche denn je in ihrem beeindruckend ruhigen Gleitflug über den größten Park Mannheims.