Kreis Karlsruhe: Schulterschluss Jugendhilfe und Suchthilfe im nördlichen Landkreis Karlsruhe

Daniel Weber, Allgemeiner Sozialer Dienst, Melanie Anthoni, Suchtbeauftragte, Ursula Teupe und Petra Müller der Fachstelle Sucht des bwlv Bruchsal (Foto: Landratsamt Karlsruhe)
Daniel Weber, Allgemeiner Sozialer Dienst, Melanie Anthoni, Suchtbeauftragte, Ursula Teupe und Petra Müller der Fachstelle Sucht des bwlv Bruchsal (Foto: Landratsamt Karlsruhe)

Bruchsal – Am vergangenen Donnerstag fand in der Handelslehranstalt in Bruchsal die ganztägige Veranstaltung „Schulterschluss II – Qualifizierungs- und Kooperationsoffensive für Kinder aus suchtbelasteten Familien“ statt: Über zwanzig Fachkräfte aus den Bereichen Suchtberatung, Psychologischer Beratung, Allgemeiner Sozialen Dienst, Sozialpädagogischer Familienhilfe und den Frühen Hilfen waren beteiligt um gemeinsam den Schulterschluss zwischen Jugendhilfe und Suchthilfe zu intensivieren.

Mit Moderatorin Ursula Teupe vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) wurde erörtert, wie sich im nördlichen Landkreis die Zusammenarbeit zwischen Sucht- und Jugendhilfe im Hinblick auf die Kinder aus suchtbelasteten Familien entwickelt hat und an welchen Stellen es noch Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Die Inhalte und Möglichkeiten der Schweigepflichtsentbindung und die Transparenz konkreter Unterstützungsmöglichkeiten für betroffene Kinder sollen in den kommenden Netzwerken näher thematisiert werden. Das Netzwerk „Schulterschluss“ in Bruchsal tagt seit 2013 drei Mal jährlich unter Leitung von Petra Müller der Fachstelle Sucht des bwlv Bruchsal und Unterstützung von Daniel Weber des Allgemeinen Sozialen Dienstes des Jugendamtes Landkreis Karlsruhe. Durch den Zusammenschluss haben sich in der Zusammenarbeit der Dienste viele positive Effekte ergeben. Eine frühzeitige Kooperation wirkt einer Gefährdung der Kindes und der Zuspitzung der Suchtentwicklung des Elternteiles entgegen. Zahlen belegen, dass jedes siebte Kind von einer Suchtbelastung eines Elternteiles betroffen ist und damit ein sechsfach höheres Risiko besteht selbst eine Suchterkrankung zu entwickeln. Dem Landkreis Karlsruhe liegt die Unterstützung von Kindern aus suchtbelasteten Familien am Herzen – in den Suchtberatungsstellen gibt es spezielle Kindergruppen und Aufwandsentschädigungen für den Fahrtdienst um das Angebot in Anspruch zu nehmen werden übernommen.

Im Dezember wird auch im südlichen Landkreis Karlsruhe eine „Schulterschluss II“ Veranstaltung stattfinden. „Schulterschluss“ ist ein Förderprogramm des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg, koordiniert von der Landesstelle für Suchtfragen und dem KVJS-Landesjugendamt.