Heidelberg – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


OB Prof. Würzner stellte Heidelberger Engagement zum Klimaschutz bei Gipfel in San Francisco vor – Heidelberg zählt zu den erfolgreichsten Städten beim Klimaschutz / Seit Jahren deutlicher Emissionsrückgang

Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat sich beim „Global Climate Action Summit“ (GCAS) in San Francisco (USA) für den Klimaschutz stark gemacht und das Heidelberger Engagement gegen den Klimawandel vorgestellt. Auf dem Gipfel vom 12. bis 14. September 2018 sprach er in diversen Veranstaltungsformaten mit hochrangigen Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Dabei ging es um Initiativen und Projekte, mit denen die globalen Klimaschutzziele erreicht werden können und wie insbesondere die Städte einen wichtigen Beitrag dazu leisten können. Ein zentrales Ergebnis des Gipfels: Viele Städte und Bundesstaaten in den USA stehen weiterhin zum Pariser Klimaabkommen. Prof. Würzner unterstützt als Präsident des europäischen Städtenetzwerkes Energy Cities und als Mitglied im globalen Konvent der Bürgermeister diesen Wandel aus den Städten heraus.

Auf dem Gipfel wurden zudem Wege zur klimaneutralen Weltwirtschaft präsentiert und Vorreiterinitiativen auf den Weg gebracht. Dabei spielen die Städte eine Schlüsselrolle: Sie sind für mehr als 70 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich, allein der städtische Verkehr für ein Drittel davon. Der Beitrag von Städten und Regionen für die Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele bildete daher einen Schwerpunkt des Gipfels.

Heidelberg eine der Städte, die Treibhausgasemissionen deutlich reduziert haben

Heidelberg ist im Klimaschutz-Netzwerk C40 aktiv. Die Stadt zählt – gemeinsam mit unter anderem New York, London, Paris und Madrid – nach Angaben des Netzwerkes zu den 27 Städten weltweit, die ihre Treibhausgasemissionen in den vergangenen fünf Jahren teils deutlich reduziert und damit die wichtige Trendwende geschaffen haben. Die Emissionen dieser Städte sind um durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr seit dem letzten Höchststand zurückgegangen, obwohl zugleich ihre Bevölkerung und Wirtschaft gewachsen sind. Heidelberg gehört damit zu den weltweit erfolgreichsten Städten im Klimaschutz. In den vergangenen 25 Jahren hat die Stadt mit ihren Klimaschutzmaßnahmen bereits erhebliche Reduktionen bei den Treibhausgasemissionen erreicht. Als Modellkommune nimmt sie am Masterplan 100% Klimaschutz des Bundesumweltministeriums teil.

Bei dem Gipfel stellte Prof. Würzner vor, wie Heidelberg CO₂-Emissionen erfolgreich reduziert – unter anderem durch den Zukunftsstadtteil Bahnstadt, die weltweit größte Passivhaus-Siedlung. Zudem sprach er über Luftreinhalte- und Klimaanpassungsstrategien in Heidelberg. In Hinblick auf die Energiewende präsentierte er die Rolle der Stadtwerke und der regionalen Energieagenturen sowie die Vorreiterstrategien aus der Universitätsstadt. Zudem berichtete er über die internationale Klimakonferenz, die das Bundesumweltministerium im Mai 2019 gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg und der Stadt in Heidelberg veranstalten wird.


Stadtteilsprechstunde der Kommunalen Behindertenbeauftragten in Kirchheim

Die Kommunale Behindertenbeauftragte der Stadt Heidelberg, Christina Reiß, ist als Ombudsfrau Ansprechpartnerin für Fragen, die im Zusammenhang mit Behinderungen auftreten. Darüber hinaus ist es ihre Aufgabe, die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf kommunaler Ebene voranzubringen.

Um ein niedrigschwelliges Angebot zu machen, führt sie monatlich Sprechstunden in verschiedenen Stadtteilen durch. Die nächste Sprechstunde ist am Montag, 24. September 2018, im Stadtteil Kirchheim. Sie findet im Bürgeramt Kirchheim, Schwetzinger Straße 20, 69124 Heidelberg, von 16 bis 18 Uhr statt. Der Raum ist barrierefrei zugänglich.

Nicht nur Bürgerinnen und Bürger mit Behinderung oder chronischer Erkrankung sowie deren Angehörige können die Sprechstunde wahrnehmen, sondern auch Menschen, die Vorschläge haben, wie in Heidelberg die Inklusion vorangebracht werden kann. Wer nicht warten möchte, sollte vorab einen Termin unter Telefon 58-15590 oder per E-Mail an behindertenbeauftragte@heidelberg.de vereinbaren.


Freiwilligentag 2018 mit neuem Rekord: Mehr als 550 Helferinnen und Helfer wirkten in Heidelberg mit 45 Projekte wurden umgesetzt / Große Bandbreite an Angeboten

Der Freiwilligentag 2018 in Heidelberg hat alle Rekorde gebrochen: Mehr als 550 Helferinnen und Helfer haben am Samstag, 15. September, in der Universitätsstadt bei der Umsetzung von 45 gemeinnützigen Projekten mitgewirkt. Damit wurden die bisherigen Bestwerte bei der Teilnehmer- und Projektzahl deutlich überboten. „Ich freue mich sehr, dass sich mehr als 550 Freiwillige in Heidelberg beteiligt und für ihre Mitmenschen eingesetzt haben. Das zeigt deutlich: Das bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt lebt. Man hilft sich untereinander und packt gemeinsam für die gute Sache an. Vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer, die Projektträger, die Metropolregion Rhein-Neckar als Veranstalterin und die FreiwilligenAgentur, die den Freiwilligentag in Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Stadt koordiniert“, sagte Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck, der fünf Projekten in Heidelberg tatkräftig unterstützte.

Er half bei der Gestaltung eines Gartens im Mehrgenerationenhaus, beim Kochen von „geretteten“ Lebensmitteln, bei der Erschaffung eines neuen Ortes für Umwelt und Begegnung im Transitionhaus, bei Verschönerungsarbeiten im Zoo und beim Testen eines neuen Routenplaners der Stadt Heidelberg für Personen mit Mobilitätseinschränkung. Gepflegte Grünflächen, frisch renovierte Räume und vieles mehr sorgten beim Freiwilligentag in Heidelberg allerorts für freudige Gesichter und die Gewissheit, sich für den guten Zweck eingesetzt zu haben. Die bisherigen Rekordwerte wurden beim vorherigen Freiwilligentag vor zwei Jahren aufgestellt, als in Heidelberg rund 330 Helferinnen und Helfer insgesamt 29 Projekte umgesetzt hatten. In der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar wirkten diesmal über 7.500 Freiwillige in 74 Städten und Gemeinden an 372 Projekten mit.

„Wir freuen uns sehr über die tolle Resonanz, die der Freiwilligentag gehabt hat. Sicher war die große Vielfalt an unterschiedlichen Organisationen, Themen und Aufgaben der Faktor, der den Aktionstag so attraktiv gemacht hat“, resümierte Ralf Baumgarth, Geschäftsführer der FreiwilligenAgentur: „Die Bandbreite der Einsatzorte reichte von A wie Abtei bis Z wie Zoo. Bei den Projekten ging es neben handwerklichen Tätigkeiten auch um gelebte Erinnerungskultur oder praktisches Erleben von Nachhaltigkeit. So konnten viele Projektanbieter ihre Beteiligung am Freiwilligentag auch gut nutzen, um weitere Menschen über ihre Themen zu informieren. Wir danken allen, die sich als Freiwillige beteiligt oder die Projekte mit ermöglicht haben.“

Zentraler Aktionstag des Ehrenamtes in der Metropolregion Rhein-Neckar

Der Freiwilligentag ist eine Aktion der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und findet alle zwei Jahre statt. Er ist der zentrale Aktionstag des Ehrenamtes in der Region und der größte seiner Art in Deutschland. Unter dem Motto „wir schaffen was“ können sich die freiwilligen Helferinnen und Helfer einen Tag lang ehrenamtlich engagieren: Sie betätigen sich handwerklich, gestalten Erlebnistage für ihre Mitmenschen, machen sich stark für die Umwelt oder setzen Projekte aus den Bereichen Sport und Kultur um. An dem Aktionstag beteiligten sich in diesem Jahr neben Einzelpersonen auch wieder viele Familien, Freundeskreise, Firmenteams sowie Vereinsgruppen und brachten so ihre individuellen Fähigkeiten ein. Die Teilnehmer erhielten ein blaues Helfer-Shirt als Dank und zur Erinnerung.


„Masterplan 100% Klimaschutz“: Förderung des Bundes läuft nach sechs erfolgreichen Jahren aus – Oberbürgermeister Prof. Würzner reist am 
19. September zur Abschlussveranstaltung nach Berlin

Heidelberg ist seit 2012 eine von 19 Modellkommunen, die am „Masterplan 100% Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums teilnehmen. Die Kommunen haben sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 die CO2-Emissionen um 95 Prozent zu reduzieren und den Energiebedarf um die Hälfte zu senken. In den vergangenen sechs Jahren sind in Heidelberg viele verschiedene Strategien und Projekte mit einem hohen Potenzial zum Klimaschutz entstanden. Im August 2018 ist nun die finanzielle Förderung des Bundes für die Masterplan-Kommunen ausgelaufen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner reist für die Abschlussveranstaltung „Masterplan-Kommunen: Vorbilder für den Klimaschutz“ am Mittwoch, 19. September 2018, nach Berlin. Dort wird er unter anderem an einer Podiumsdiskussion mit dem Thema „Kommunaler Klimaschutz: Erfahrungen und Herausforderungen“ teilnehmen.

Mit vielfältigen Maßnahmen zur klimaneutralen Kommune

Im Rahmen des „Masterplan 100% Klimaschutz“ hat die Stadt Heidelberg im „Heidelberg-Kreis Klimaschutz & Energie“ Strategien und Maßnahmen entwickelt, die eine klimaneutrale Kommune zum Ziel haben. Sie hat dafür intensiv mit zentralen Akteuren aus Hochschulen, Wirtschaft, Umweltverbänden und vielen weiteren Organisationen sowie Bürgerinnen und Bürgern zusammengearbeitet. Die Handlungsfelder sind Bauen und Sanieren, Energieversorgung und Erneuerbare Energien, energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen, klimafreundliche Mobilität, Bildung sowie Konsum und Ernährung. Die grundlegenden Strategien im Heidelberger „Masterplan 100% Klimaschutz“ sind Energie- und Ressourceneffizienz, Nutzung Erneuerbarer Energien und ein nachhaltiger Lebensstil.

Konkrete Heidelberger Projekte im Masterplan

„Solarkampagne 2018: Heidelberger Sonnenstrom – Energie vom Dach“: Sie wurde im Frühjahr 2018 gestartet und bietet Hausbesitzern und Mietern Beratungen zu Solarstromanlagen auf ihren Dächer an. Dabei spielen neben der Frage, ob eine Anlage grundsätzlich realisierbar ist, auch Aspekte der Wirtschaftlichkeit eine Rolle.

„Masterplan Nachhaltige Mobilität“: Mit dem Gemeinschaftswerk der großen Städte in der Metropolregion Rhein-Neckar wird ein breites Spektrum von Bausteinen zur klimafreundlichen Mobilität umgesetzt. In Heidelberg sind konkret geplant: Umstellung der städtischen Dienstfahrzeugflotte auf Elektro- und Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge sowie Fahrräder und Pedelecs, Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge, Bau einer Wasserstofftankstelle, Ausbau attraktiver Fahrradverbindungen und des Straßenbahnnetzes.

„Energie- und Zukunftsspeicher“: Im wahrsten Sinne des Wortes herausragend ist das 55 Meter hohe Projekt der Stadtwerke Heidelberg, das im Pfaffengrund errichtet wird. Der Speicher ist zusammen mit dem Holz-Heizkraftwerk und den Biogas-Blockheizkraftwerken ein wichtiger Teil der „Grünen Fernwärme“.

Neues Bauen: Regelmäßige Auswertungen zeigen, dass die Bahnstadt ihren Anspruch als lebenswerter Passivhaus- und Null-Emissions-Stadtteil erfüllt. Anspruchsvolle Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele verfolgen die Baugruppenprojekte Konvisionär, Hagebutze, WOGE und Collegium Academicum auf den Konversionsflächen in der Südstadt.

Nachhaltigen Lebensstil fördern: Die Stadt möchte ihren Bürgerinnen und Bürgern Anreize für klimafreundliches Alltagsverhalten bieten. Dazu gehören Angebote zur Teilauto-Nutzung anstelle des privaten PKW, Förderung und Vermietung von Lastenrädern, Anreize zur ÖPNV-Nutzung statt PKW im städtischen Förderprogramm „umweltfreundlich mobil“ sowie Informationsangebote zu saisonaler und regionaler Ernährung und der entsprechenden Kita- und Schulverpflegung.

Abfall vermeiden: Die Kampagne #andersbechern will die Flut an Einweg-Kaffeebechern eindämmen und unterstützt die Einführung des Mehrwegsystem ReCup. Reparaturcafés und Tauschbörsen sollen zudem helfen, die „Wegwerf-Mentalität“ zu ändern.

Die Stadt Heidelberg wird diese und viele weitere Projekte zahlreicher Klimaschutzpartner auch nach dem Auslauf der Bundesförderung weiterhin mit großem Engagement unterstützten und verfolgen. Die Probleme eines weiter wachsenden Konsums, ansteigender Mobilität, vor allem bei Flugreisen, und steigender Wohnfläche pro Person erfordern vor allem das individuelle Engagement der Bürgerinnen und Bürger.

Ergebnisse und Erfolge

Im Ergebnis konnte aufgrund der vielfältigen Aktivitäten im „Masterplan 100% Klimaschutz“ eine Trendumkehr der Kohlendioxid-Emissionen (CO2) erreicht werden – trotz einer stark gestiegenen Geräteausstattung in Haushalt und Büro, Wohnflächenanstieg, Bevölkerungswachstum und starkem Ausbau der Forschungseinrichtungen und Kliniken. Gegenüber dem CO2-Höchststand von 2004 sind die Emissionen bis 2015 um 16 Prozent zurückgegangen. Insbesondere seit 2011 ist ein kontinuierlicher und starker Rückgang der CO2-Emissionen zu verzeichnen, der gleichzeitig mit dem Masterplan-Prozess stattfindet. Besonders erfolgreich sind die Einsparungen bei Heizung und Warmwasser der privaten Haushalte: Absolut sind diese im Zeitraum 1987 bis 2015 um 32 Prozent gesunken.

Die größten Einsparungen bei den CO2-Emissionen haben sich in der Vergangenheit bei den städtischen Gebäuden ergeben. Dieser Trend setzt sich auch in den letzten Jahren fort. So sind die CO2-Emissionen von 1987 bis 2015 hier um über 40 Prozent zurückgegangen. Bezogen auf die Emissionsspitze im Jahr 1993 beträgt der Rückgang bis zum Jahr 2015 sogar über 50 Prozent. Hier zeigt sich die Wirksamkeit des kommunalen Energiemanagements und Energiecontrollings im Zusammenspiel mit einer ambitionierten Neubau- und Sanierungsstrategie sowie der Förderung eines sparsamen Nutzerverhaltens.

Bis zum Heidelberger Klimaschutzziel, einer Reduzierung der CO2-Emissionen um 95 Prozent bis 2050 gegenüber 1990, bleibt aber noch sehr viel zu tun. Entscheidend wird sein, die Konversionsflächen mit hohen energetischen Standards zu entwickeln, eine Mobilitätswende in Heidelberg zu gestalten, die Altbausanierungsrate weiter zu erhöhen und den Ausbau der erneuerbaren Energien ambitioniert voranzubringen.

Weitere Infos zum „Masterplan 100% Klimaschutz“ gibt es unter www.heidelberg.de/masterplan100.