Donnersbergkreis: Kreisnotizen

Donnersbergkreis – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes

Aktueller Geschenktipp

Am 21. November ist das neue Donnersberg-Jahrbuch vorgestellt worden, das für 8 € im Buchhandel und beim Donnersberg-Touristik-Verband erhältlich ist. Auf rund 260 Seiten sind darin 80 meist farbig bebilderte Beiträge von 55 Autoren/innen enthalten. „Neue Wege“ lautet das Schwerpunktthema; ansonsten wurden die bekannten Rubriken beibehalten, die Wissenswertes aus Geschichte und Gegenwart erzählen…

Geschenktipp Jahrbuch 2019 – Vorstellung leitet Göllheimer Jubiläumsjahr ein

Das neue Jahrbuch ist da. Landrat Rainer Guth präsentierte es im Haus Gylnheim vor Autoren und Ehrengästen.

Der Auftakt war flott: Mit einem Marsch von Händel eröffnete das Holzbläserensemble der Kreismusikschule unter der Leitung von Volker Dilg den Abend. Für Göllheim, das 819 erstmals urkundlich erwähnt wurde, sei diese Veranstaltung der Kreisverwaltung “ein guter Einstieg in das Jubiläumsjahr”, wie Ortsbürgermeister Dieter Hartmüller in seiner Begrüßungsansprache anmerkte. Mit “Scarborough Fair” und “La Vie en Rose” leiteten die Bläser gekonnt zu Landrat Rainer Guth über, der das Publikum auf eine Reise durch die zwölf Kapitel des Jahrbuchs mitnahm. Dass der umfangreiche Heimatkalender sowohl Aktuelles beleuchtet als auch Gelegenheit zur Rückbesinnung bietet, gefalle ihm besonders, betonte der Kreischef. Das Titelbild zum Beispiel, von der mittlerweile verstorbenen Christine Hoormann am Computer gezeichnet, stehe für eine neue Art des Schaffens des Künstlerehepaars und passe damit zum Schwerpunktthema “Neue Wege”. Daneben konnten nur wenige Beiträge näher beleuchtet werden: ein Interview mit den beiden dienstältesten Kreistagsmitgliedern Luise Busch und Manfred Schäfer, die 650-Jahr-Feier, die Kirchheimbolanden einige Höhepunkte bescherte, oder aktuelle Themen wie Digitalisierung, Ärztemangel oder Wirtschaftsförderung. Landrat Guth griff einzelne Artikel aus den verschiedenen Kapiteln heraus, doch er würdigte ausdrücklich alle, die zum Gelingen des Jahrbuchs beigetragen hatten: “Sie alle sind Ehrengäste, und das ist eine Feier wert.”

55 Autorinnen und Autoren zeichnen in 80 Artikeln ein abwechslungsreiches Bild des Donnersbergkreises, und mancher Leser, manche Leserin wird erstaunt sein, was es im eigenen Landkreis Neues zu entdecken gibt. Anstelle von Leseproben gab es “lebendige Zitate”: Die TSG Grün-Weiß aus Kirchheimbolanden, als “Verein des Jahres 2018” im Kapitel “Rund um den Donnersberg” portraitiert, schickte die Tanzgruppe “Sapphire” auf die Bühne. Der Chor TonArt, dessen Entwicklung zeigt, welche “Neuen Wege” der Gesangverein Münchweiler gegangen ist, bewies Können und Vielseitigkeit und setzte mit anspruchsvollen Arrangements einen stimmungsvollen Schlusspunkt.

Der Dank des Landrats ging an den Redaktionsausschuss, der in Zusammenarbeit mit Grafikdesigner Uwe Jochim und der Druckerei Kerker einen facettenreichen und attraktiven Heimatkalender herausgebracht hat – perfekt als kleines Weihnachtsgeschenk oder Mitbringsel für zwischendurch. “Das Donnersberg-Jahrbuch ist immer auch ein Querschnitt durch das Kreisgeschehen und informiert darüber, was den Donnersbergkreis so lebens- und liebenswert macht”, fasste Steffen Antweiler treffend zusammen, dem als Bürgermeister der gastgebenden VG Göllheim das Schlusswort vorbehalten war. Auf 256 Seiten enthält das Jahrbuch 2019 Historisches und Aktuelles, Amüsantes und Bewegendes und ist das ganze Jahr über, gerade aber in der Weihnachtszeit, eine gelungene Geschenkidee. Für 8 € ist es in Buchhandlungen der Region und beim Donnersberg-Touristik-Verband erhältlich. In manchen Ortschaften unterstützen Grundschüler/innen den Verkauf.

Von Team-Organisation bis „Künstliche Intelligenz“ Wirtschaftstreffen im Hause BorgWarner

Vorträge zu Qualifizierung und Weiterbildung stehen regelmäßig auf der Agenda des Donnersberger Wirtschaftsforums. Aktuell hatte „Job Aktiv“-Managerin Gerda Gauer ein Unternehmer-Treffen im Haus Borg Warner organisiert, bei dem die Themen betriebliche Team-Organisation und künstliche Intelligenz zur Sprache kamen.

Der Leiter von Organisation & Personalentwicklung am Standort Kirchheimbolanden, Christoph Schwarz, stellte nach einer Werksführung, den weltgrößten Turboladerhersteller kurz in Wort und Bildpräsentation vor. Schwerpunktmäßig ging er auf die seit 2015 bei BorgWarner systematisch verbesserten Teamstrukturen ein. Er lieferte einen Erfahrungsbericht zur neuen Organisationsform in der Produktion, die kontinuierlich weiterentwickelt und u.a. in Form von „Stimmungsbarometern“ ausgewertet werde.

Mit dem Vortrag „Chancen und Risiken des maschinellen Lernens“ gab Dr. Manuela Lenzen von der Uni Bielefeld einen Überblick zum Forschungsstand auf dem Feld der künstlichen Intelligenz. Aufgezeigt wurden Entwicklungsschritte von den Anfängen, über die enorm gesteigerte Leistungsfähigkeit von Robotern bis zum derzeit aktuellen „Deep Learning“. (Selbstlernende Maschinen sollen zu Problemlösungen befähigt werden, die bislang nur Menschen möglich waren). Das maschinelle Lernen bezeichnete die Referentin als „überschätzte Technologie“. Zum derzeitigen Stand reichten die Fähigkeiten intelligenter Maschinen aus, um eine kleine strukturierte Welt zu managen. Kognitive Fähigkeiten des Menschen seien jedoch zu komplex, als dass eine Maschine heute schon im Stande wäre, gleichwertig zu agieren. Eine Kombination von Lernen und Programmieren, könnte helfen, hier Lücken zu füllen, hieß es.

Am Ende des informativen Nachmittags dankte Landrat Rainer Guth, Gerda Gauer, der es wieder einmal gelungen sei, wichtige Themen der Zeit aufzugreifen. Die künstliche Intelligenz werde in viele Lebensbereiche Eingang finden, vielfach – wie z. B. in der Pflege – bleibe aber der menschliche Einsatz unverzichtbar.

Friedenstaube feierlich überreicht – Zivilcourage von Irmela Mensah-Schramm gewürdigt

Meinungsfreiheit hat Grenzen. Sie endet da, wo Hass und Menschenverachtung zum Ausdruck kommen. Von dieser Maxime ist seit vielen Jahren das Wirken von Irmela Mensah Schramm geprägt. Für ihr großes Engagement und ihre vielfach unter Beweis gestellte Zivilcourage überreichte Landrat Rainer Guth der Aktivistin gegen Rassismus die „Donnersberger Friedenstaube“.

Die von Amnesty International organisierte Ehrungsfeier im Kreishaus war am 16. November Programmpunkt der 44. Friedenstage. Vom Duo „Liederarchäologen“ wurde sie mit teils jahrhundertealten aber zeitlosen Freiheitsliedern musikalisch umrahmt.

Die in Berlin lebende Menschenrechtsaktivistin ist dafür bekannt, dass sie in ganz Deutschland Aufkleber und Graffitis mit rassistischen oder menschenfeindlichen Inhalten abkratzt oder mit eigenen Parolen übersprüht. Seit 2007 hat sie nach eigenen Angaben 83.000 solcher „Korrekturen“ im Sinne der Menschenwürde vorgenommen. Hierfür erhielt sie einerseits viele Auszeichnungen, sah sich aber auch Strafverfahren und Bedrohungen ausgesetzt.

Mit ihrer Bot-schaft gegen den Hass geht die pensionierte Lehrerin regelmäßig an Schulen und bietet den Workshop „Mit bunten Farben gegen braune Parolen“ an. (Eine Auswahl dabei entstandener Bilder ist derzeit im Kreishaus-Foyer ausgestellt.)

Der Landrat hob beim Überreichen der Friedenstaube hervor, dass im Internet auf 1100 Seiten nachzulesen sei, was die Preisträgerin geleistet und initiiert hat. Sie habe charmante Lösungen gefunden, um hasserfülltem Populismus couragiert entgegenzutreten, hieß es in der Würdigung. Leider sei Irmela Mensah-Schramm auch im Donnersbergkreis schon fündig geworden, musste auch hier Hass-Graffiti übermalen. Im Nordpfalzgymnasium habe sie einen Leistungskurs Kunst dazu angeleitet, aus hässlichen Parolen schöne Bilder zu gestalten. Ihr Einsatz verdiene Dank und Anerkennung, bekräftigte Guth. Die Aktivistin könne gern wiederkommen, um ihre Schülerworkshops hier fortzusetzen, lautete seine Einladung.

Irmela Mensah-Schramm ist die 6. Persönlichkeit, die bisher die ursprünglich von Ex-Landrat Winfried Werner gestiftete Bronzefigur erhalten hat. Der Würdenträger von 2017, Roland Paul, brachte die Symbolfigur aus Kaiserslautern mit. Der Ölzweig, den sie im Schnabel hält, ist eine Dauergabe, die Taube selbst „fliegt“ im nächsten Jahr wieder weiter.

„Umweltdiplome“ für 117 Schüler

117 Schüler/innen ab der 4. Klasse haben sich dieses Jahr das Donnersberger Umweltdiplom „erarbeitet“. Sie besuchten im Laufe des Jahres mindestens vier von rund 80 angebotenen Terminen im großen Themenfeld Umwelt- und Naturschutz. Ihre „Diplom“-Urkunden konnten die Jugendlichen am 16. November in der Stadthalle Kirchheimbolanden entgegennehmen.

Moderiert von Umweltabteilungsleiter Hado Reimringer wurde der großen Gästeschar ein vielfältiges Programm geboten. Zum Einstieg begeisterte der Auftritt des Showteams „Akro-Kids“ vom SV Börrstadt, bevor sich Kreisbeigeordneter Michael Ruther mit launigen Worten an die jungen Leute wandte. Später auf der Bühne gratulierte er den 117 „Diplomanden“ zum Erfolg und dankte den 45 Kooperationspartnern sowie Organisatorin Susanne Dejon von der Umweltabteilung für ihr Engagement.

Zum 11. Mal hätten es u.a. Vereine, Firmen, Schulen und Verwaltungen ermöglicht, dass junge Leute mit Spaßfaktor vieles lernen konnten. Beispielhaft wurden aufgezählt: Nistkästenbau, Besuch im Erdbeerland und auf dem Eselshof sowie Umweltschutz in Architektur und Industrie. Die Feierstunde fürs Umweltdiplom bezeichnete Ruther als „eine der schönsten Veranstaltungen im Jahr“. Viel Applaus bekamen dann vier Kinder, die bei einer etwas anderen Modenschau einfallsreiche Kostüme aus Kunststoff- und Papierabfällen vorführten. Verantwortlich für diesen gelungenen Programmpunkt zeichnete Karolin Rothley, die derzeit ein Freiwilliges Ökojahr im Kreishaus absolviert. Beim Verteilen der vielen Urkunden bekam Michael Ruther dann Unterstützung von Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller. Beendet wurde das Programm mit dem spektakulären Auftritt der Akrobatik-Gruppe „No Limits“, und im Foyer der Stadthalle wartete dann noch eine Stärkung mit allerlei Leckerbissen.

Ein Bildungsgang, der Türen öffnet – Höhere Berufsfachschule an BBS mit FH-Reife

Im Rahmen von Job Aktiv waren zehn Schülerinnen und Schüler aus dem Donnersbergkreis mit Organisatorin Gerda Gauer zu Gast an der Berufsbildenden Schule Donnersbergkreis (BBS). Am Standort Rockenhausen konnten die sechs Mädchen und vier Jungs Näheres über den Bildungsgang “Höhere Berufsfachschule Automatisierungstechnik und Mechatronik” (HBFAM) erfahren. Lutz Rothe, Studiendirektor an der BBS und Leiter des Fachbereichs Gewerbe/Technik, hielt alle notwendigen Informationen bereit: Nach zwei Jahren Vollzeitunterricht erlangt man den Abschluss “Staatlich geprüfte/r Assistent/in für Automatisierungstechnik und Mechatronik”, der einer abgeschlossenen Berufsausbildung gleichgesetzt ist, wenn auch ohne Ausbildungsbetrieb.

Die Praxis hat dafür einen festen Platz im Schulalltag. Acht Wochen Praktikum sind es aktuell, künftig werden sogar zwölf Wochen verlangt, die jedoch während der Schulzeit absolviert werden. Einen kleinen Vorgeschmack bekamen die Job-Aktiv-Teilnehmer/innen im Laborraum. Angeleitet von Michael Hammel und Jürgen Dörr, beide Fachlehrer für Elektrotechnik, übten sich die Jugendlichen im Löten. Unterstützt wurden sie dabei von Schülern der Oberstufenklasse, die im aktuellen zweiten Jahr eine anspruchsvolle Projektarbeit durchführen müssen. Die Schule ist dafür bestens mit den notwendigen Geräten ausgerüstet und liefert den Schülerinnen und Schüler so wertvolles Know-How.

Beginnt man im Anschluss noch eine Berufsausbildung im gleichen Bereich oder wechselt nach dem ersten Schuljahr, können Unterrichtsinhalte anerkannt und damit die Ausbildung verkürzt werden.

In der Regel streben alle Schülerinnen und Schüler der HBF zusätzlich die Fachhochschulreife an, für die eine erweiterte Abschlussprüfung sowie ein 6-monatiges Praktikum verlangt werden. Danach stehen einem alle Studiengänge an Hochschulen (früher FHs) offen. Am BBS-Standort Eisenberg wird die HBF auch mit Fachrichtung Sozialassistenz angeboten. Zugangsvoraussetzung ist auch hier der Qualifizierte Sekundarabschluss I, also die Mittlere Reife. Bewerbungen sind immer bis 1. März möglich. Nähere Informationen über die Homepage der BBS oder an den Infotagen in Eisenberg (4. Februar) oder Rockenhausen (5. Februar). Darüber hinaus können individuelle Beratungstermine vereinbart werden, gerne auch in Begleitung der Eltern, wie Lutz Rothe betonte.

Medizinische Versorgung im Kreis – Evaluierung durch Sachverständigen geplant

Die medizinische Versorgung bleibt ein aktuelles Thema. Einstimmig angenommen wurde ein gemeinsamer Antrag aller Fraktionen im Kreistag, der eine eingehende Untersuchung der medizinischen Landschaft im Donnersbergkreis anstrebt. Demnach beantragten CDU, SPD, FWG, Bündnis 90/Die Grünen und FDP, die bestehenden Strukturen sowie sich abzeichnende Veränderungen durch einen externen Sachverständigen evaluieren zu lassen. Zur Vorbereitung dieser Beauftragung und Begleitung des Prozesses soll ein Lenkungsausschuss gebildet werden – bestehend aus dem Landrat, je einem/einer Vertreter/in der Kreistagsfraktionen sowie noch zu benennenden Experten. Eine breite Bürgerbeteiligung, ähnlich wie bei der Entwicklung des Klimaschutzkonzeptes, ist ausdrücklich gewünscht. “Ziel ist es, am Ende des Prozesses einen ‘Versorgungsplan Donnersberger Land’ aufgestellt zu haben”, so der Wortlaut des Beschlussantrags.

Abfallwirtschaft im Kreistag – Entlastung für 2017 und Wirtschaftsplan 2019

In seiner Sitzung vom 12. November hat der Kreistag den Jahresabschluss der Abfallwirtschaft 2017 angenommen und dem Landrat beziehungsweise den Kreisbeigeordneten als potenziellen Vertretern einstimmig Entlastung erteilt. Zuvor war der Jahresabschluss 2017 von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Schüllermann und Partner aus Mainz vorschriftsgemäß geprüft und uneingeschränkt bestätigt worden.

Hado Reimringer, Abteilungsleiter der Umweltabteilung, erläuterte ne-ben den Zahlen des Vorjahres auch den Wirtschaftsplan 2019. Für das kommende Jahr wird ein Jahresverlust von 772.445 € erwartet. Zu Buche schlagen unerwartete Mindereinnahmen bei der Verwertung von Papier, Pappe und Kartonage (PPK) und im Bereich der Kleingewerberegelung. Hinzu kommen deutlich gestiegene Kosten für die kürzlich vergebenen Hauptentsorgungsleistungen, also Sammlung, Transport und die teilweise Verwertung von Rest-, Bio- und Sperrmüll. Ob sich diese wirtschaftlichen Entwicklungen auf die Gebührenkalkulation auswirken, wird im kommenden Jahr geprüft.

In diesem Zusammenhang soll auch untersucht werden, ob eine Kommunalisierung der Abfallwirtschaft für den Donnersbergkreis eine wirtschaftliche Alternative darstellen könnte. Der Kreistag hat zudem auf Antrag der CDU-Fraktion beschlossen, den Jahresabschluss künftig bereits bis zum 30. Juni zu prüfen und spätestens am 31. August als Testat vorzulegen.