Breisach. "Es ist eine besondere Ehre für uns, die britische Nationalmannschaft für eine langfristige Zusammenarbeit gewonnen zu haben und wir freuen uns auf die sympathischen Spitzensportler aus dem Mutterland des Rudersports", so Hendrik Erhard, zweiter Vorsitzender des Breisacher Rudervereins.
Anlass der sehr positiven Meldung aus Südbaden war die Schließung einer bis 2020 gültigen Abmachung, das die bestehende Zusammenarbeit des britischen Nationalteams mit dem Breisacher Ruderverein (BRV) und der Stadt Breisach weiterführt. Anfang August hatten sich die Vertreter im „Hotel am Münster“ getroffen, um den Vertrag in trockene Tücher zu bringen.
Schon während der Baden-Württembergischen Landesmeisterschaft war ein Teil der britischen Nationalmannschaft in Breisach eingetroffen und hatte erste Trainingseinheiten absolviert. Geplant sind 1 bis 2 Trainingscamps pro Jahr, der Kader besteht aus etwa 30 Damen und Herren (Leichtgewichte) aller Bootskategorien.
Für Nationaltrainer Paul Thompson war Breisach schon in den Neunziger Jahren Anlaufstelle mit seinem damaligen australischen Nationalteam. Die Australier hatten zu der Zeit ihr Trainingscamp in Sempach/Sarnen in der Schweiz. 1995 probierte man dann das im „Umkreis“ liegende Breisach aus. Hauptgrund war der ruhig gelegte Rheinarm ohne störenden Schiffsverkehr. Aber auch das milde Wetter, die Infrastruktur und die Möglichkeit, eine Trainingsstrecke von 12 Kilometer one-way zu nutzen, überzeugten den gebürtigen Australier und legten den Grundstein für eine bis heute andauernde enge Freundschaft der beiden Vereine.
„We really feel very welcome here“
, sagt Paul Thompson – Es ist das komplette Paket in Breisach, was das insgesamt knapp 50-köpfige Team aus England wohlfühlen lässt. Der Breisacher Ruderverein, allem voran der Sport-Vorstand Roland Fassnacht, protegiert bei allen technischen Fragen rund um Ausrüstung und auch das Landesleistungszentrum des Landesruderverbands Baden-Württemberg mit Sitz in Breisach steht mit Rat und Tat zur Seite.
Hinzu kommen die sehr guten Sportmöglichkeiten neben dem Wassertraining. Ob Radfahren oder joggen gehen – die sportlichen Gäste brauchen nur Ihre Turnschuhe anziehen und loslaufen.
„Ein Idealfall“
, so Paul Thompson.
Auch andere Nationalteams haben es den Briten nachgemacht und waren bereits in den letzten 10 Jahren Gäste in dem beschaulichen Städtchen Breisach. Ob aus Südafrika, Australien, Frankreich oder auch das eigene deutsche Nationalteam – der Altrhein hat schon so manches Gold davongetragen.
Für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, Brasilien vom 5. bis 21. August 2016, werden die Briten Mitte April 2016 nochmals ein dreiwöchiges Training in Breisach absolvieren und schlussendlich vom 1. bis 19. Juli kurz vor Abflug nach Rio in Breisach das letzte Intensivtraining ableisten.