Frankfurt: Stadtnotizen

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Gut vorbereitet auf steigende Schülerzahlen – Rahmenverträge für provisorische Schulbauten erweitert

(ffm) Das Amt für Bau und Immobilien kann künftig noch flexibler mit temporären Anlagen auf steigende Schülerzahlen reagieren. Die beiden Rahmenverträge, welche die Stadt mit Lieferanten von Stahlpavillons und Holzmodulen abgeschlossen hat, wurden erheblich erweitert. „Damit gewinnen wir nicht nur Planungssicherheit bei den Kosten, sondern können auch erheblich schneller handeln, da wir die Übergangsquartiere für die Schulen nicht mehr einzeln ausschreiben müssen“, betont Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien.

Das Stadtschulamt rechnet damit, dass in den kommenden beiden Jahren Stahlpavillons für 144 Klassen und Holzmodule für 75 Klassen benötigt werden. Die Verträge sehen jedoch doppelt so große Kapazitäten vor, um den voraussichtlichen Bedarf von vier Jahren abzudecken. Da ein Klassenraum aus mehreren Modulen besteht, liegt das Volumen bei insgesamt 1700 bis 1800 Stahlmodulen und 400 Holzmodulen. Diese können bei den Lieferanten je nach Bedarf flexibel abgerufen werden. Beide Rahmenverträge haben zusammen ein finanzielles Volumen von rund 55 Millionen Euro.

Stahlmodule werden in der Regel eingesetzt, um den kurzfristigen Raumbedarf von Schulen zu decken. So werden zum Beispiel die Schülerinnen und Schüler der Grundschule im Europaviertel in einer Anlage aus Stahlmodulen unterrichtet, bis das endgültige Gebäude fertiggestellt ist. Provisorische Schulgebäude aus Holzmodulen sind aufwendiger, aber auch hochwertiger und für eine längere Nutzungsdauer ausgelegt. Ein Beispiel dafür ist das Gymnasium Nord am provisorischen Standort in Westhausen. Bei beiden Modulsystemen ist es möglich, die Anlagen zu demontieren und bei Bedarf an einem anderen Standort wieder aufzustellen. „Die Mehrfachnutzung ist eine sehr wirtschaftliche Lösung, die es uns ermöglicht, den Raumbedarf der Schulen schnell und mit vertretbarem Aufwand zu decken“, betont Schneider.

Heussenstamm-Stiftung: Ciao und Ahoi

Geschäftsführerin der Heussenstamm-Galerie Dagmar Priepke geht in Ruhestand

(ffm) Nach gut 10 Jahren in der Heussenstamm-Stiftung und knapp 20 Jahren im Kulturamt geht die Geschäftsführerin Dagmar Priepke Ende Januar in den Ruhestand. Sie verlässt die Stiftung, die sie mit frischem Wind und Engagement für die Jetztzeit aufgestellt und mit vielen Ideen auf den Weg gebracht hat.

In diesen zehn Jahren hat Priepke zahlreiche Projekte initiiert, welche die Kunst mit dem sozialen Engagement, dem Stiftungssinn folgend, verbinden sollten und konnten. Gemeinsam mit der Geschäftsführerin des ‚Eastside’ Beatrix Baumann, hat Priepke ein sozial-künstlerisches Projekt ins Leben gerufen, das Drogenabhängigen die Möglichkeit gibt, eigene Kreativwerke öffentlich zu zeigen. Mit dem Projekt „Mittendrin Outsider“ holte sie unterschiedlichste Menschen jeglichen Alters, die sich am Rand der Gesellschaft bewegen, in die Mitte der Galerie. Zu ihren spannendsten Ausstellungen gehörte sicherlich die überregional beachtete Fotoausstellung „Ihr glücklichen Augen“ des Fotografen Rudi Weissenstein, zu deren Eröffnung Weissensteins 98-jährige Witwe aus Tel Aviv anreiste.

In Priepkes Stiftungszeit erschienen allein neun Publikationen. Darunter mehrere Kataloge, aber vor allem drei Veröffentlichungen zur Geschichte der Stiftung, so erst vor wenigen Monaten über die Frankfurter Jahre der Malerin Ottilie W. Roederstein und deren Lebensgefährtin, der Ärztin Elisabeth Winterhalter. Mit dem Fotografen Harald Schröder entwickelte sie die Fotoserie „Wir zeigen Frankfurter Künstler“, die mittlerweile 16 Künstlerinnen und Künstler aus Frankfurt porträtiert.

Die Geschäftsführerin der Stiftung, die den Süden, das Meer, italienische Schlager und Espresso liebt, sagt von sich selbst: „Jetzt geht die letzte Rock’n Rollerin bei der Stadt.“ Dagmar Priepke hat sich zu allen Zeiten im Arbeitskontext engagiert. Über viele Jahre als Frauenbeauftragte am Museumsufer Frankfurt und an der Braubachstraße als Mitinitiatorin der Interessengemeinschaft dieses vielfältigen Straßenzuges. Ihr beruflicher Werdegang ist bunt: von der Deutschen Nationalbibliothek über Alice Schwarzers Feministisches Dokumentationszentrum, die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung und das Museumsufer Frankfurt.

In der Heussenstamm-Galerie hat sie ihr kreatives und organisatorisches Potenzial mit großer Leidenschaft eingesetzt und um ihre humorvolle Sicht auf das Leben und die Arbeit bereichert. Die langwierige Sanierung der Galerieräume an der Braubachstraße parierte sie 2012 mit Rilkes Gedicht über die Geduld. Ihrer Herzensangelegenheit, Kunst für alle nahbar zu machen, auch für die Menschen, die normalerweise nicht in Museen und Galerien zu finden sind, blieb sie über all die Jahre treu. Auf die Frage, ob es ihr schwerfalle, den Platz der Geschäftsführung in der Heussenstamm-Stifung zu räumen, antwortet sie mit einem Zitat von Franz Rückert: „Füge Dich der Zeit, erfülle deinen Platz und räum ihn auch getrost: Es fehlt nicht an Ersatz!“ Nun tauscht sie die Kunst gegen die Ruhe, was man sich bei dieser lebendigen Person kaum vorzustellen vermag. Und so hat Priepke bereits Pläne: zwei weitere Publikationen herausbringen und durch hiesige Espressobars flanieren.

Jahrtausendealtes Können – Schätze georgischer Goldschmiedekunst

(ffm) Die Schätze georgischer Goldschmiedekunst bestechen sowohl durch ihre ästhetische Formensprache als auch durch ihre technische Fertigkeit. Die Führung erläutert anhand der zum Teil erstmals außerhalb Georgiens ausgestellten Pretiosen die Entwicklung der Edelmetallbearbeitung von der Goldgewinnung bis hin zu Schmelz- und Gussverfahren der georgischen Bronzezeit. Das Archäologische Museum lädt am Sonntag, 13. Januar, um 11 Uhr zu einer Führung mit der Archäologin Sayuri De Zilva ein, die beim Rundgang gleichermaßen auf ihre wertvollen Erfahrungen als gelernte Goldschmiedin zurückgreifen kann. Treffpunkt ist das Foyer des Museums, Karmelitergasse 1.

Die Führung ist kostenlos. Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Für Erwachsene gilt der reguläre Eintritt über 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Eine Anmeldung zur Führung ist nicht erforderlich.