TuS 04 KL-Dansenberg
Als Team wieder ans Limit gehen (Foto: TuS 04 KL-Dansensberg)

Kaiserslautern – Der Mann des Spiels erzielte auch den letzten Treffer. Mit einem Wurf auf das leere Dansenberger Tor trifft TSG-Torhüter Daniel Schlingmann zum 31:26 für die TSG Haßloch, die das insgesamt spannungsarme Pfalzderby hochverdient für sich entscheidet. Der TuS bleibt hinter seinen Erwartungen zurück und zeigte insbesondere im Abwehrverhalten ungewohnte Schwächen.

Ähnlich wie im Hinspiel war das Torhüterduell mitentscheidend für den Ausgang des Duells der pfälzischen Rivalen. Doch dieses Mal hatte der Haßlocher Keeper die Nase vorn. Schlingmann war von Beginn an hellwach und war hauptverantwortlich dafür, dass die TSG nach gut zehn Minuten mit 7:3 vorne lag. Abwehr fand bis zu diesem Zeitpunkt beim TuS so gut wie gar nicht statt. Die Haßlocher Rückraumschützen durften nahezu ohne Körperkontakt zu ihren Würfen ansetzen, so dass auch Kevin Klier im TuS-Tor machtlos war. Im Angriff biss sich die TuS-Offensive an der gut eingestellten und aggressiven Abwehr der Hausherren die Zähne aus. Resultat: Notwürfe, die eine sichere Beute Schlingmanns wurden und durch schnelles Umschaltspiel zu einfachen Gegenstoßtoren führten. TuS-Coach Marco Sliwa zog die grüne Karte, um einige Veränderungen vorzunehmen. Im Angriff beorderte er Robin Egelhof für Marc-Robin Eisel auf die Spielmacherposition und in der Defensive forderte er deutlich mehr Laufbereitschaft und Aggressivität in den Zweikämpfen. Die Maßnahmen fruchteten. Endlich war der TuS im Derby angekommen. Nach 20 Minuten erzielte Fabian Serwinski per Siebenmeter den 8:8-Ausgleich. Jetzt war es die umkämpfte Partie, die die mehr als 600 Zuschauer, darunter rund 150 Dansenberger Fans, sehen wollten. Bis zum 12:11 (26.) blieb der TuS den Gastgebern auf den Fersen. Zwei Zeitstrafen innerhalb von 90 Sekunden gegen Eisel und Serwinski, ließen die Gastgeber dann aber auf 14:11 davonziehen. Zu allem Überfluss scheiterte Alex Schulze kurz vor der Halbzeitsirene bei einem Gegenstoß an Teufelskerl Schlingmann.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit verfiel der TuS unerklärlicherweise wieder in den alten Trott wie zu Beginn des Spiels. Der TSG wurde es viel zu einfach gemacht, Tore zu erzielen und das eigene Offensivspiel geriet mehr und mehr zu Stückwerk. Über 16:11 (35.) und 20:13 (40.) baute die TSG ihren Vorsprung bis zur 44. Minute auf 23:15 aus. Eine Vorentscheidung? Die TSG-Fans feierten schon lautstark, doch der TuS bäumte sich noch einmal auf. TuS-Coach Sliwa riskiert jetzt alles und bringt den 7. Feldspieler. Angetrieben von Mannschaftskapitän Christopher Seitz, der jetzt auch in der Offensive zum Zug kommt und sich im 1-gegen-1 ein ums andere mal durchsetzt, schmilzt der Rückstand Tor um Tor. 24:19 (49.), dann 28:24 (56.) und die Chance für Alexander Schulze per Siebenmeter zu verkürzen, doch wieder ist es Schlingmann, der die Hoffnung der TuS-Fans schwinden lässt. Er pariert auch den dritten Siebenmeter und im Gegenzug trifft Dennis Gregori zum 29:24 (57.). Eine Minute später beim 29:26 ist der TuS nochmals in Schlagdistanz, doch zwei unnötige Zeitstrafen gegen Seitz und Bösing machen allen Dansenberger Hoffnungen ein Ende.

Die TSG Haßloch geht aufgrund einer überragenden Torhüterleistung und der deutlich besseren Chancenverwertung als verdienter Sieger von der Platte. Der TuS muss sich kämpferisch nichts vorwerfen, aber künftig in der Abwehr wieder eine Schippe drauflegen. Dass das möglich ist, ist keine Frage.

TSG Haßloch

Daniel Schlingmann (1) und Florian Pfaffmann (im Tor), Elvijs Borodovskis (6), Lars-Matthias Hannes (3/2), Florian Kern (8), Maximilian Zech, Ales Muhovec, Tim Schmieder, Tim Freitag, Kevin Seelos (2), Dennis Gregori (4), Stefan Job (2), Dominic Hartstern (2), Oliver Zeller (3). – Trainer: Tobias Job.

TuS 04 KL-Dansenberg

Kevin Klier und Henning Huber (im Tor), Steffen Kiefer (2), Theodoros Megalooikonomou (3), Christopher Seitz (5), Marc-Robin Eisel, Niklas Jung, Timo Holstein, Alexander Schulze (5/1), Luca Munzinger (1), Jan Claussen (6), Sebastian Bösing, Robin Egelhof (1), Fabian Serwinski (3/2). – Trainer: Marco Sliwa.

Schiedsrichter: Stefan Bendel/Paul Schulte-Coerne (TV Wickede/Dortmund)
Zuschauer: 650
Siebenmeter: 2/3 : 3/6
Zeitstrafen: 3 : 5
Der Spielfilm: 1:2, 7:3, 8:8, 12:11, 14:11 (Halbzeit), 16:13, 23:15, 24:19, 29:26, 31:26