Heidelberg: Wieder-Aufbau/Umbau/Abbau – Reconstruction

Das UnterwegsTheater hat nach zwölf Jahren den Probe- und Lagerraumraum in der Eppelheimerstr. 10 verlassen

Eppel 10 – Anfang 2006 (Foto: UnterwegsTheater)
Eppel 10 – Anfang 2006 (Foto: UnterwegsTheater)

Heidelberg. „Reconstruction“ ist nicht nur Titel der neuen Arbeit von Jai Gonzales, die am 21.2.2019 in der HebelHalle als Referenz an 100 Jahre Bauhaus zur Uraufführung kommt, sondern auch „roter Faden“ in der bewegten Geschichte des UnterwegsTheaters.

Bereits in diesem Herbst begannen die Vorbereitungen für den Auszug aus den Lager- und Proberäumen in der Eppelheimerstr. 10, die das UnterwegsTheater im Jahr 2006 als „Provisorium für drei Jahre“ von DB-Immobilien angemietet hatte. Zwölf Jahre sind seitdem vergangen und die HebelHalle feiert in diesem Jahr bereits das 10-jährige Bestehen.
Nach dem Transport der Überbleibsel der Innenverkleidung des Alten Hallenbades, die das UnterwegsTheater im Jahr 2015 von Kraus – Immobilien erworben hatte, sowie dem Rückbau des Bodens und der Wände im letzten Herbst, folgte in den letzten Wochen nun der endgültige Auszug aus „Eppel 10“ und Anfang Februar die Schlüsselrückgabe an die GGH.

Über ein Jahrzehnt war die ehemalige Autowerkstatt (VW Herrmann) Domizil des UnterwegsTheaters und vieler anderer Nutzer, darunter die Fotografen Günter Krämmer, Alexander Ehhalt und Bernhard Eisnecker, Salsa- und Tango-workshops, Proberaum von Künstlergruppen wie dem Klangforum, dem Ak-theater-Heidelberg, Heidelberger Musik-Theater oder dem Nostos-Tanztheater, oder gar Veranstaltungsraum für Jubiläen (GAL, Frauennotruf) oder Zuflucht für Plakatierer.

Schade, dass es inzwischen in der Innenstadt Heidelbergs keine weiteren „Brachen“ mehr gibt, Voraussetzung für die Fortentwicklung der kreativen Szene. Um so mehr freut es uns, dass OB Eckard Würzner die Entwicklungen in PHV vorantreiben und bereits in diesem Jahr Zugriff und konkrete erste Nutzungsschritte auf das noch in BIMA-Besitz befindlichen Areals erreichen will. PHV wird sich dann hoffentlich als neuer, wenngleich „temporärer“ Wohn- und Kreativraum entwickeln lassen.