Sport- und Gesundheitstag „Kinder- und Jugendsport“ mit  hohem Praxisbezug

Lukas Baum, Junioren-Weltmeister im Mountainbiking und rheinland-pfälzischer Nachwuchssportler des Jahres, und ein junger Besucher am Rad-Ergometer zu sehen.  

Die Premiere lief gleich wie am Schnürchen: Der erste Sport- und Gesundheitstag "Kinder und Jugendsport", den der Landessportbund Rheinland-Pfalz (LSB), das Sportmedizinische Untersuchungszentrum der kreuznacher diakonie sowie der Olympiastützpunkt RLP/Saarland am Sonntag veranstalteten, war mit knapp 300 Besuchern, darunter zahlreiche Übungsleiter und Landestrainer, ein voller Erfolg.

"Die Veranstaltung hat einmal mehr die hervorragende Kooperation zwischen Landessportbund, Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz und dem sportmedizinischen Untersuchungszentrum der diakonie gezeigt", freute sich LSB-Präsidentin Karin Augustin. "Von Miriam Welte bis Kai Kazmirek gehen hier die hoffnungsvollsten rheinland-pfälzischen Spitzensportler ein und aus – und werden hervorragend medizinisch betreut."

Der Sport- und Gesundheitstag fütterte Trainer, Übungsleiter, Sportlehrer, Nachwuchsathleten, Ärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, sportinteressierte Kinder, Jugendliche und Eltern mit dem neuesten Wissen rund um die Gesundheit im Kinder- und Jugendsport. Aus Sicht von Augustin handelt es sich hierbei um wichtige Erkenntnisse, um den Nachwuchs möglichst gut an den Leistungssport heranzuführen. Laut der LSB-Präsidentin ging es bei der Veranstaltung "schon um den Nachwuchs in Sachen Leistungssport und weniger um den Breitensport" – auch wenn die Talente natürlich im Breitensport entdeckt würden.

Ein Schwerpunkt des Tages war der Sportpraxis-Teil mit Unterstützung zahlreicher Partner. Jeder, der wollte, konnte etwa am Koordinationstraining der Hockey-Spieler des Kreuznacher HC, des Tennisverbandes Rheinhessen (mit Marco Lauderbach und Jens Rothenmeyer) oder der Taekwondoka des TCI Ingelheim (mit Sasan Dalirnejad) teilnehmen. In die Geheimnisse des Para-Boccia führte Bundestrainer Jürgen Erdmann-Feix ein. Der Rollstuhl-Tischtennis-Spieler und Paralympics-Teilnehmer Selcuk Cetin zeigte, wie Topspins und Blocks an der grünen Platte funktionieren. Am Stand des Landessportbundes konnten die Besucher ihre Leistungsfähigkeit am Rad-Ergometer testen. Als "Gegner" und auch gefragter Interviewpartner stand dabei Lukas Baum, Junioren-Weltmeister im Mountainbiking und rheinland-pfälzischer Nachwuchssportler des Jahres, bereit. Ergometertraining war auch an den Ständen des Bundesstützpunktes Kanuslalom Bad Kreuznach und des Bundesstützpunktes Rudern Mainz angesagt. Das Landesleistungszentrum Trampolinturnen präsentierte die Sportart Trampolin.

Praxisbeispiele zum Krafttraining bei Kindern und Jugendlichen lieferte Dr. Boris Ullrich in seinem Vortrag. Ullrich stellte bei dieser Gelegenheit auch Trainings- und Handlungsstrategien vor. Dr. Jens Stening, Leiter des Sportmedizinischen Untersuchungszentrums, erläuterte dem Plenum, worum genau es sich bei einer sportmedizinischen Untersuchung überhaupt dreht: Sie dient der Beurteilung der sportlichen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit. Wobei im Unterschied zu Erwachsenen spezifische Entwicklungs- und Wachstumsprozesse zu beachten sind, um Empfehlungen für Training und Wettkampf geben zu können. Wie Stening klarstellte, machen Trainingsverbote aus internistischer und orthopädischer Sicht teilweise Sinn, häufig jedoch seien unterstützende Behandlungen und Trainingsmethoden, die durch ein sportmedizinisches Untersuchungszentrum angeleitet würden, erfolgversprechender.