Neustadt: Aus der Sitzung des Kulturausschusses am 9. Mai 2019

Symbolbild Rathaus Neustadt an der Weinstraße (Foto: Holger Knecht)
Symbolbild Rathaus Neustadt an der Weinstraße (Foto: Holger Knecht)

Neustadt an der Weinstraße – Die letzte Sitzung des Kulturausschusses in dieser Legislaturperiode unter der Leitung von Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer war geprägt von drei Arbeitsberichten.

Zunächst jedoch wurde ein Film gezeigt, den der OK vom Projekt „Paint your future“ gedreht hatte. Das Projekt soll junge Künstler fördern beziehungsweise jungen Menschen Kultur näher bringen. Danach stellte die Kulturabteilung die Veranstaltung „Kultur am Bach“ am Samstag, 24. August, 11 bis 22 Uhr, vor. Unter dem Motto „Zusammen & Draußen“ sind – bei freiem Eintritt – entlang der Wallgasse oder „grünen Meile“ tolle Live-Musik zu hören, Tanzdarbietungen zu bewundern oder können Sprayer live beobachtet werden. Außerdem präsentieren Neustadter Künstlerinnen und Künstler in einer Open-Air-Ausstellung ihre Werke und auch die Ergebnisse von „Paint your future“ sind zu sehen. Für Kinder stehen eine Hüpfburg, ein großes Soccerfeld sowie Kinder-Schminken bereit. Für Essen und Trinken ist natürlich ebenfalls gesorgt. Krönender Abschluss des Spektakels ist der Auftritt der „Dicken Kinder“.

Mit zwei weiteren Veranstaltungen unter dem Motto „Kultur hilft“ möchte die Kulturabteilung auf die Bedürfnisse und Lebensqualität von behinderten Menschen aufmerksam machen: Am 20. September tritt Kabarettist Martin Fromme um 20 Uhr im Cineplex-Kino auf und das Musikkorps der Bundeswehr bietet am 4. November 2019 im Saalbau das Kinderkonzert „Emil und die Detektive“ an, wobei Oberbürgermeister Marc Weigel die Textpassagen lesen wird. Die Eintrittsgelder fließen in voller Höhe in einen Sozialfond, der in Neustadt lebenden, behinderten Menschen zugutekommt.

Ende Mai wird das neu gestaltete Programmheft erscheinen. Es beinhaltet nun eine Gesamtdarstellung des Abo-Programms im Saalbau mit einer ausführlichen Beschreibung auch der Sonderveranstaltungen sowie eine übersichtlichere Darstellung der Karteninfos und Bestuhlungsplänen.

Der ebenfalls neu gestaltete Kultursommer-Flyer geht bereits Mitte Mai an alle Haushalte.

Die Stadtbücherei lieferte einen Zwischenbericht zu ihrem Zukunftskonzept. Die Einführung der so genannten RFID-Technik zur Selbstverbuchung hat sich weiter verzögert, da unter anderem der Ausschreibungstext mehrfach überarbeitet werden musste. Bis Ende des Jahres sollte die neue Technik aber verfügbar sein. Dafür wurde der neue Online-Katalog „OPEN“ fertiggestellt und ist mit dem nächsten Update nutzbar, er ist nun der Google-Technik angelehnt und einfacher zu nutzen. Für spätestens Frühjahr 2020 ist ein Programmierworkshop für Kinder und Jugendliche geplant, da Angebote für diese Zielgruppe weiter ausgebaut werden sollen. Damit wird auch der MINT-Förderung Rechnung getragen.

Nächstes Thema war die Evaluation der neuen Leseförderaktion „Fidelius Schlaufuchs“. Insgesamt verzeichnete die Bücherei in den Veranstaltungsmonaten Februar und März eine Steigerung bei den Neuanmeldungen von Kindern von 480 Prozent. Die Aktion soll nächstes Jahr wiederholt werden.

Zur Veranstaltungsarbeit ist zu sagen, dass das erste Halbjahr sehr erfolgreich verlaufen ist. Insgesamt kamen rund 650 Gäste in die Bücherei; plus 250 Kinder, die das Samstagsvorlesen besuchten. Besonders gut besucht war der Polittalk zu „100 Jahre Frauenwahlrecht“. Die Planungen für das zweite Halbjahr sind fast abgeschlossen, wie immer lautet das Ziel Abwechslung für alle Altersgruppen.

Auch der neue Flyer für den Lesesommer 2019 liegt vor. Dieses Jahr lautet das Motto „Flash deine Eltern und lies ein Buch“. Für die Buchbesprechungen werden wieder ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht. Das Abschlussfest ist am 4. September.

Ab sofort ist in der Stadtbücherei zudem ein so genannter eCircle für rund drei Monate zu Gast. Das Gerät erklärt die Onleihe und lädt zum Ausprobieren ein.

Die Abteilung Archiv und Museum berichtete über das Projekt „Neustadt an der Weinstraße im Nationalsozialismus“, das zusammen mit der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt wird. Seit der Vorstellung im Dezember 2017 fanden Quellenrecherchen, Archivbesuche, verschiedene Treffen und Gespräche statt. Abschluss soll Ende 2020 sein. Ein Herzstück des Projekts ist ein Sammelband, an dem sich bisher 20 Autorinnen und Autoren beteiligen, weitere sind herzlich willkommen. Abgabetermin für die Beiträge ist der 15. November 2019. Zudem sind eine Ausstellung, ein Onlinelexikon sowie pädagogisch-didaktisches Material geplant. Nächstes Arbeitstreffen ist am 28. Mai in Mainz.

Die museums-pädagogische Arbeit in der Villa Böhm ist ausbaufähig, daher ist ein Treffen mit allen Grundschulleitern geplant. Außerdem werden im Rahmen der Ferienhits zwei Workshops angeboten.

Zum Abschluss der Sitzung betonte Kulturdezernent Ingo Röthlingshöfer, dass es in der ablaufenden Legislaturperiode gelungen ist, die Kultur zu verjüngen, dynamischer zu gestalten und bedeutsamer zu machen. Er habe das Aufgabengebiet als ungeheuer interessant und spannend erlebt. Als sehr gelungen bezeichnete er die Künstlersymposien, Treppenhauskonzerte, das NS-Projekt und das Querfällteinfestival. Das Demokratiefest 2018 sei eine wichtige Initialzündung für Diskussionen rund um Demokratie gewesen. Im Saalbau sei eine Programmprofilierung gelungen und nun gebe es auch einen Kultur-Newsletter. Sein Dank ging an alle Beteiligten, die Fördervereine, den Kunstverein, die FSJ-Kräfte und die Sponsoren.