Karlsruhe: Preisträger der dokKa

Über 1.000 Besucher beim 6. dokKa Festival

"Trial and Error"-Kamerafrau Sophia Schiller und Regisseurin Marie Falke (Foto: Hannes Blank)

Karlsruhe – „Wir sind mit der Resonanz der letzten Tage sehr zufrieden und freuen uns über das vielfältige Lob von Publikum und eingeladenen Gästen. Das ganze Team freut sich über diese Rückmeldungen. Besser hätte uns das Publikum für die nächste Ausgabe nicht motivieren können“, so Festivalleiter Nils Menrad.

„Normalerweise sagt man ja, die Entscheidung ist uns sehr schwergefallen, das war heute aber nicht so. Die Entscheidung war relativ einfach.“ Mit diesen Worten leitete Esther Buss die Verlesung der Jurybegründung für den Hauptpreis des Festivals ein, den mit 1.500€ dotierten dokKa-Preis der Stadt Karlsruhe.

Verliehen wurde der Preis an Bernd Schoch für seinen Film „Olanda“, der in langen, oft dunklen Einstellungen Rumäniens Pilzsammler auf der Suche nach Steinpilzen und bei den Gesprächen um das Auf und Nieder der Preise und die heute gesammelte Menge an Pilzen begleitet. Bernd Schoch wurde 1971 in Ettlingen bei Karlsruhe geboren. Von 2000 bis 2007 studierte er Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.

Der dokKa-Förderpreis Dokumentarfilm, dotiert mit 500€ und der Herstellung einer digitalen Kinokopie. Der Preis ging an „Trial and Error“ von Marie Falke, einem Portrait des Filmkritikers, Fotografen und Filmemachers Gideon Bachmann in den letzten Monaten und Tagen seines Lebens, der Film über ihn, von dem er sich immer gewünscht hat, dass er existiert, wenn auch ganz anders, als er es sich vielleicht erhofft hatte. Marie Falke wurde 1991 in Wuppertal geboren. Sie studierte von 2011 bis 2018 Film an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. 2018 machte sie ihren Diplomabschluss mit dem Dokumentarfilm „Trial and Error“.

Der dokKa-Preis für ausgezeichnete Hördokumentation wurde dieses Jahr an den Österreich Jürgen Pettinger verliehen, der mit seinem Stück „Mit einem Warmen kein Pardon ─ Der Fall Franz Doms“ nicht nur die Geschichte Franz Doms nachzeichnet, der 1944 im Alter von 21 Jahren für seine Homosexualität hingerichtet wurde, sondern auch seine eigene Position als homosexueller Mann in der heutigen Gesellschaft erforscht. Der Preis besteht in einer Ausstrahlung des Hörstücks auf SWR2 am 12.06.2019 um 22:03.

Außerdem sprach die Jury eine lobende Erwähnung für Barbara Eisenmanns Hörstück „SIMPEL. TRANSPARENT. STANDARTISIERT. Baut sich in der EU eine neue Finanzblase auf?“ aus.

Der Preisträger des 4. Kurzdokuwettbewerbs ist Johannes S. Sistermanns mit seinem Stück „Zwischenklang“ über die Inhaftierten des DDR-Regimes, in dem er auch Täter zu Wort kommen lässt.