Hoffenheimerinnen mit Punktgewinn in letzter Minute

Einlauf der Mannschaften: Bayern München in Rot, Hoffenheim in Blau

In der Schlussminute traf die Hoffenheimer Spielführerin Christine Schneider zum 2:2-Ausgleich. Sie spielte bis dahin so unauffällig wie ihr unprätentiöser Treffer in der 90. und führte ihr Team doch noch zum Punktgewinn.

Für die Kraichgauer Bundesliga-Mannschaft ist dieser Zähler keine Rettung vor dem Abstieg, verbreitete im Sinsheimer Dietmar-Hopp-Stadion am letzten Spieltag der Hinrunde jedoch Hoffnung unter den Fans. 

"Das ist fast typisch, dass wir in der letzten Minute ein Tor schießen. Wir sind ein Truppe, die immer noch was umbiegen kann!", sagte 1899 Hoffenheim-Spielerin Janina Meißner nach der Begegnung. Die 18-Jährige war wegen eines Bänderisses nicht einsatzfähig, hielt aber vor Ort von der Tribüne aus zu ihrem Team.

Die Münchnerinnen zeigten sich sowohl zweikampfstärker als auch torgefährlicher: In der 14. Minute brachte Viktoria Schnaderbeck den FCB in Führung, nur acht Minuten später erhöhte Katharina Baunach per Freistoß aus ca. 18 Metern Entfernung über die nordbadische Mauer hinweg auf 2:0. Die Gäste, bei denen es in letzter Zeit nicht so geklappt hatte mit Toren und Siegen, agierten emotionaler als die Kraichgauerinnen. FCB-Coach Thomas Wörle fing sich wegen seiner Zwischenrufe sogar von den souverän leitenden Schiedsrichterin Marina Wozniak eine Verwarnung ein. Seine Mannschaft machte viel Druck, konnte viele Chancen jedoch nicht umsetzen. Ein um das andere Mal parierte 1899-Torhüterin Alisa Vetterlein glänzend. Die Gastgeberinnen hatten in der jüngeren Vergangenheit vor allem Standardsituationen geübt. Das merkte man dem Spiel an: Kaum eine Ecke, auf die nicht ein kunstvolle Kombination folgte, kein Freistoß ohne kleine Tricks. So ein Freistoß war es dann auch, nach dem Theresa Betz in der 36. Minute der Anschlusstreffer gelang.

In der zweiten Halbzeit kam die Hoffenheimer Mannschaft zunehmend besser ins Spiel. Der Respekt vor dem Tabellenvierten Bayern München war geschwunden. Silvana Chojnowski hatte schon von Anfang an keine Berührungsängste und trug den Ball oft und mit großen Engagement in die gegnerische Hälfte. Vorne fehlten TSG-Coach Jürgen Ehrmann jedoch seine verletzten Sturmspitzen wie Susanne Hartel und Martina Moser. Die Einwechselungen von Annika Eberhardt, Judith Steinert und Fabienne Dongus brachten nicht den gewünschten Torerfolg. Vanessa Bürki versuchte es für die rot-weiß gekleiteten Bayerinnen in der 78. Minute mit einem direkten Freistoßschuss auf das 1899-Tor, jedoch ohne Erfolg. Nach dem Ausgleichstreffer von Schneider warf die Bayern-Mannschaft in den verliebenen 60 Sekunden alles nach vorne, scheiterte aber an der geschlossene Mannschaftsleistung der Gastgeberinnen in der Defensive. 

Die etwa 1200 Zuschauer sahen ein überwiegend faires Spiel mit vielen sehenswerten Kombinationen und Pässen. Hoffenheim muss trotz des engagierten Spiels auf einem Abstiegsplatz überwintern. Mit einer Verstärkung durch Spitzenspielerinnen in der Winterpause rechnet Ehrmann nicht: "Nur, wenn sich jemand anbietet, der sehr gut ist. In der Breite wollen wir uns nicht vergrößern".

Nach zwei Auswärtspartien zum Rückrundenbeginn spielt die Hoffenheimer Bundesliga-Mannschaft erst wieder am 16. März zuhause im Dietmar Hopp-Stadion. Gegner wird dann das Team des FCR 2001 Duisburg sein.