JSV Speyer verabschiedet sich von seinem Trainer Horst Alpers

Horst Alpers (2. von rechts) zusammen mit seinen ehemaligen Schülern Peter Lichtmanegger (ganz rechts) und Volker Heyer (hinten Mitte im grauen Pullover) sowie JSV-Geschäftsführerin Gerlinde Görgen (ganz links).

Die Vereinsfamilie des Judosportvereins Speyer hat kürzlich ein außergewöhnliches Mitglied verabschiedet: Der langjährige Judoka und Trainer Horst Alpers war beim abschließenden Bundesliga-Heimkampf gegen den JC Ettlingen zum vorerst letzten Mal im Judomaxx – er wandert aus, um auf der portugiesischen Atlantik-Insel Madeira einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

Die Judo-Laufbahn des 1943 geborenen Alpers ist so alt wie der Deutsche Judobund selbst. 1953, im Jahr der Gründung des DJB, begann der gebürtige Hamburger mit dem Sport, der ihn ein Leben lang begleiten sollte. In den 1970er Jahren war er erfolgreicher Wettkämpfer und stieg mit dem BC Karlsruhe in die Erste Bundesliga auf. Zudem war er auch international bei hochkarätigen Turnieren erfolgreich, unter anderem auch in Japan, wo er sich Anfang der 70er Jahre über einen längeren Zeitraum aufhielt, um zu trainieren und an Turnieren teilzunehmen.

Das öffentliche Interesse am Judo war damals groß, und die Bundesligamannschaft aus Karlsruhe kämpfte damals regelmäßige vor 300 bis 500 Zuschauern. Doch der Höhenflug war nicht von Dauer, und so mussten Horst Alpers und seine Teamkollegen nach einigen Jahren Abschied nehmen von der höchsten deutschen Liga. „Einige wichtige Leute haben sich zurückgezogen, und dann ging es leider bergab“, erinnert er sich.

In den 1980er Jahre feierte Alpers weitere Erfolge als Trainer der Bundesligamannschaft des 1. Mannheimer JC, der 1983 in die Erste Liga aufstieg und sich dort bis 1990 halten konnte. Zu den von ihm betreuten Kämpfer gehörten Peter Lichtmannegger und Volker Heyer, die heute beim JSV Speyer als Trainer tätig sind. Lichtmannegger war es, der nach seinem Wechsel zum JSV einige seiner Weggefährten aus Mannheimer Zeiten überzeugen konnte, mit in die Pfalz zu kommen. So begann die Tätigkeit von Horst Alpers beim JSV Speyer. Als Trainer war er beteiligt  am Aufbau der Mannschaft, die von ganz unten bis in Zweite Bundesliga (und später in die Erste) aufstieg. Nach dem Aufstieg in die Zweite Liga übergab er die Verantwortung für das Wettkampftraining an seinen ehemaligen Schüler Volker Heyer, blieb aber als Technik-Trainer tätig und bereitete zudem Prüfungskandidaten auf ihre Dan-Prüfungen vor. Alpers, der selbst Träger des siebten Dans ist, fühlt sich in der Vereinsfamilie des JSV sehr wohl. „Sowohl die sportliche Entwicklung als auch die Gemeinschaft beim JSV sind beeindruckend. Leistungssport und Breitensport gehen Hand in Hand, ohne das etwas zu kurz kommt. Das macht diesen Verein einmalig in Deutschland“, erklärt er. Doch nachdem er seine berufliche Karriere als Raumausstatter beendet hat und sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet, ist nunmal ein neuer Lebensabschnitt angebrochen, dessen Schauplatz Madeira sein wird. Der Entschluss dazu kam relativ spontan, wie Horst Alpers erklärt: „Ich habe dort zwei Wochen Urlaub gemacht und es hat mir gleich in der ersten Woche so gut gefallen, dass ich in der zweiten Woche nur nach Immobilien gesucht habe.“ Letztlich wurde er fündig und sicherte sich ein wunderschönes neues Zuhause mit Blick aufs Meer von allen Seiten. „Wenn man runter fährt in Richtung Funchal, der Hauptstadt von Madeira, dann sieht man diese kleine Stadt am Meer, die für mich aussieht von Klein-Hamburg. Da fühle ich mich gleich heimisch“, so der Auswanderer.

Doch nicht nur die Ähnlichkeit mit seiner Heimatstadt soll dafür sorgen, dass sich Horst Alpers am neuen Wohnort wohl fühlt. „Als Judoka hast du überall auf der Welt eine Familie. Das habe ich ja in den ganzen Jahren, in denen ich auf der Welt unterwegs war, erfahren dürfen“, betont er. Auf Madeira würde es wohl einen Judo-Verein geben, zu dem der Neu-Bewohner bei Gelegenheit sicherlich auch Kontakt aufnehmen würden. Und er kann sich auch sicher sein, dass er in den kommenden Jahren auch den einen oder anderen Gast aus Speyer auf der Atlantik-Insel wird begrüßen können.