Rhein-Neckar: Erste sichere Qualifikantin für Tokio 2020 / Tischtennis-Spielerin Petrissa Solja löst Olympiaticket

Petrissa Solja (Foto: Team Tokio Metropolregion Rhein-Neckar)
Petrissa Solja (Foto: Team Tokio Metropolregion Rhein-Neckar)

Rhein-Neckar – Im letzten olympischen Zyklus vor Rio durfte sich Box-Schwergewichtsweltmeister Erik Pfeifer (Leimen) damit rühmen, der erste Olympiaqualifikant für Rio de Janeiro 2016 aus dem damaligen Team Rio Rhein-Neckar zu sein. Genau 395 Tage vor Eröffnung der kommenden Sommerspiele der XXXll. Olympiade in Tokio am 24. Juli 2020 gelingt es in diesem Zyklus der Tischtennisspielerin Petrissa Solja.

Die 25-jährige gebürtige Wörtherin errang am gestrigen Dienstag bei den richtungsweisenden European Games in Minsk gemeinsam mit ihrem Partner Patrick Franziska einen perfekten Tag und bezwang nicht nur das rumänische Duo Ovidio Ionescu und Bernadette Szocs in drei Sätzen 11:4 souverän, sondern sicherte sich mit dem Gewinn der Goldmedaille auch die direkte Qualifikation für Tokio 2020. „Nach dem Ausscheiden im Einzel am Nachmittag war ich schon sehr enttäuscht und traurig,“ wie Petrissa erzählte, doch wandelte sie die Niederlage in Energie für das Mixed-Finale um und war dort „extra-heiß“ wie sie feststellte. Jetzt kann die Südpfälzerin erst einmal durchatmen und den Masterplan für das kommende entscheidende Jahr mit Bundestrainerin Jie Schöpp planen.

Ihre Heimkehr in die Metropolregion Rhein-Neckar

Die sympathische Plattenkünstlerin kam erst vor etwas mehr als einem Jahr zurück in ihre Heimatregion, nachdem sie lange in Linz und Düsseldorf ihren sportlichen Werdegang erfolgreich bestreiten konnte. In der Metropolregion fühlt sie sich wieder wohl und heimisch, während sie täglich mehr als 6 Stunden trainiert, vorwiegend in einer Männer-Trainingsgruppe in Grünwettersbach (bei Karlsruhe).

Im Team Tokio Rhein-Neckar erhielt sie von Anfang an beste Unterstützung. Sie begleitete bereits einige Events wie den Besuch des Umweltministers Franz Untersteller anlässlich des N!Charta Nachhaltigkeitsprojekts am Olympiastützpunkt in Heidelberg, wo sie bereits sehr entschlossen wirkte, in Minsk die erste Chance auf die direkt Qualifikation nutzen zu wollen.
Vor Kurzem erhielt sie die Zusage für die Übernahme von zusätzlichen Kosten für die Anschaffung individueller Trainingsgeräte, die sie sonst aus eigenen privaten Mitteln hätten finanzieren müssen. So erreichte sie der positive Bescheid unmittelbar vor der Abreise nach Minsk, der zur mentalen Entlastung, vor allem aber zur vollen Konzentration auf den wichtigen Wettkampf European Games beitragen sollte. Ein Grund mehr für die Unterstützer aus der Region, sich mit Petrissa über die direkte Olympiaqualifikation zu freuen: Sie haben einen kleinen Anteil dazu beitragen können.