Schweighofen: „Erwachsen werden wir nicht mehr“ – Ausstellung mit Lesung und Musik am 01. September 2019

Ausstellung
Ausstellung "Erwachsen werden wir nicht mehr" (Foto: Tobias Wütz)

Schweighofen – Seit 2006 gibt es während der Kerwe von Schweighofen temporäre Ausstellungen, die im Kunstraum „Goldener Stern“, Hauptstr.50, 76889 Schweighofen an nur einem Tag veranstaltet werden. So besteht neben den sonstigen Attraktionen die Möglichkeit, im Saal des ehemaligen Gasthauses verschiedene künstlerische Positionen zu betrachten und sich der künstlerischen Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema zu widmen.

Auch am 1.September 2019 von 11 – 18 Uhr wird wieder solch ein Ereignis stattfinden. Wie jedes Jahr wirken verschiedene Künstler mit, – manche sind schon von Anfang an mit dabei, andere gesellen sich neu dazu. In diesem Jahr ist es eine etwas kleinere Gruppe: Adelheid Langendorff, Rob Royce, Paul Blau, Tobias Wütz und Markus Halle.

Gezeigt werden Installationen, Malerei und Photographie, aber auch flüchtige Formen wie Lesung und musikalische Darbietungen. Paul Blau und Tobias Wütz werden am Nachmittag eine Lesung mit Musik aufführen, in der es Texte zum Thema zu hören gibt.

Erwachsen werden wir nicht mehr. Ein Motto, das für Künstler ein Stück weit Daseins-Elixier sein muss, denn Kreativität hat mitunter die Sprunghaftigkeit, die Spontaneität in sich, das Staunen, die Neugier, alles Attribute, die nicht unbedingt dem Erwachsensein zugedacht sind. Doch wenn wir uns einmal vom Künstlerdasein entfernen und das Ganze allgemeiner betrachten, so sind wir ja doch alle irgendwie erwachsen geworden, sonst wären wir nicht da angekommen, wo wir jetzt sind. Wir handeln alle ein Stück weit vernünftig, wir übernehmen Verantwortung und funktionieren, wir gehen geplant und verstandesbestimmt vor. Was also dann? Vielleicht ist es das Bewusstsein, niemals fertig zu sein, die Beweglichkeit zum eigenen Beweggrund zu machen, der Gedanke, sich auf einem Weg zu befinden, der dann endet, wenn wir ins Erwachsensein einlaufen und von dem wir also hoffen, dass dieser Weg uns möglichst viele Umwege bescheren mag. Und die Idee von Offenheit, von Spiel, vom Fühlen. Wer schreibt uns vor, wie wir zu sein haben? Suchen wir also nach Nischen und Möglichkeiten, um mit dem Erwachsenwerden in jedem möglichen Lebensalter einen Aufschub auszuhandeln. Kehren wir uns einfach einmal um. Stellen wir uns auf den Kopf. Betrachten wir uns durchs Schlüsselloch. Versuchen wir Unmögliches. Ein gelbgrüner Lolli wird uns wie eine Taschenlampe, die wir in der Hand halten, den Weg zeigen.