Mannheim: Stadtnotizen

Symbolbild Planetarium Mannheim (Foto: Planetarium Mannheim)
Symbolbild, Planetarium (Foto: Planetarium Mannheim)

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Der Mannheimer Beteiligungshaushalt geht los

Stadt sucht sich wieder frische Ideen für die Stadtgestaltung.

Ein neugestaltetes Neckarufer, ein Fahrradbelag für die Kurpfalzbrücke – nur zwei Beispiele von vielen umgesetzten Ideen vom ersten Mannheimer Beteiligungshaushalt im Jahr 2015. „Sprüh vor Ideen für Mannheim!“ lautet nun der Aufruf der Stadt zum zweiten Beteiligungshaushalt. Vom 16. September bis 3. Oktober 2019 können alle Mannheimerinnen und Mannheimer ab 16 Jahren mitmachen. Gesucht werden Ideen, die zur Stadtentwicklung Mannheims beitragen und aus dem kommunalen Haushalt bezahlt werden. Die Beteiligung erfolgt online auf dem Beteiligungsportal unter www.mannheim-gemeinsam-gestalten.de. Hier stehen auch weitere Informationen rund um den Ablauf des Beteiligungshaushaltes. Der zweite Mannheimer Beteiligungshaushalt verfolgt ein neues Konzept: Um zu garantieren, dass auch größere Ideen umgesetzt werden, steht zum ersten Mal ein Budget von 500.000 € zur Verfügung. Der Beteiligungshaushalt wird parallel zu den Haushaltsberatungen im Herbst 2019 durchgeführt. Am Ende des Verfahrens wird der Gemeinderat im Dezember 2019 über die zehn Ideen beraten, die von der Bürgerschaft am höchsten bewertet wurden. Es findet somit ein „Wettstreit der Ideen“ statt. Dabei ist die Reihenfolge wichtig, da die finanziellen Mittel entsprechend verteilt werden. Sollte also der Vorschlag auf Platz 1 bereits 495.000 € benötigen, blieben für die nächste Idee nur noch 5.000 € übrig.

Beteiligungshaushalt greift die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN auf

Der Mannheimer Beteiligungshaushalt ist an das Leitbild „Mannheim 2030“ gekoppelt. Somit orientieren sich die Ideen auch an den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz freut sich auf frische Ideen: „Mit dem Beteiligungshaushalt 2015 und der Ideenplattform 2016/2017 haben wir bereits zwei Verfahren durchgeführt, bei denen die Bürgerinnen und Bürger sich mit ihren Ideen in die Stadtentwicklung einbringen konnten. Dieser Beteiligungshaushalt wird eine neue Qualität anstreben: Mit dem Budget können wir die Siegerideen direkt umsetzen. Durch die Anbindung an das Mannheimer Leitbild können die Ideen zudem die UN-Nachhaltigkeitsziele mit Leben füllen.“

Öffentliche Präsentation der eigenen Idee

Neben der Online-Beteiligung findet Ende November eine öffentliche Veranstaltung statt. Auf dieser können die Ideengeberinnen und Ideengeber der zehn erfolgreichsten Vorschläge für ihre Sache werben. Anschließend gibt es eine zweite Bewertungsphase auf dem Beteiligungsportal, bei dem sich die Reihenfolge der Ideen noch verändern kann. In den Beteiligungsveranstaltungen zum Leitbild Mannheim 2030 wurde der Beteiligungshaushalt immer wieder als ein zentrales Element zur Umsetzung von Bürgerideen zur zukunftssichernden Nachhaltigkeit benannt. Bereits 2015 hatten sich über 5.700 Menschen auf der Plattform angemeldet und 350 Ideen für Mannheim eingestellt. Von diesen wurden 175 erfolgreich unterstützt. Insgesamt setzte die Verwaltung 36 Ideen davon direkt um; die restlichen wurden weiter bearbeitet.

Gewinn für Mensch und Umwelt: Mannheim macht Platz für Grünes!

Begrünte Dächer und Fassaden sowie blühende Hinterhöfe und Vorgärten können einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stadt leisten. Mit der neuen Kampagne „Mannheim macht Platz für Grünes!“ treibt die Klimaschutzagentur diesen Bewusstseinswandel voran. „Als Teil einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Stadtentwicklung sind begrünte Gebäude aus der modernen Stadtplanung nicht mehr wegzudenken. Zwar kann mehr Stadtgrün allein die komplexen Herausforderungen des Klimawandels nicht lösen – aber einen wichtigen Beitrag zu ihrer Entschärfung leisten“, so Bürgermeisterin Felicitas Kubala. Auch in diesem Sommer sind die Auswirkungen von Hitzewellen, Trockenperioden, Starkregen und Stürmen deutlich zu spüren gewesen. Agnes Schönfelder, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur, ergänzt: „Mehr Stadtgrün hilft nicht nur beim Klimaschutz, sondern ist gleichzeitig die bestmögliche Anpassung an die Veränderungen. Mit der Kampagne wollen wir das Bewusstsein dafür schaffen und Anreize setzen, mehr Platz für Begrünung zu schaffen. Ganz Mannheim soll sich von Kopf bis Fuß auf Grün einstellen.“ Dieses Motto spiegelt sich auch in den ansprechenden Motiven der Kampagne wider: Dachbegrünung beginnt im Oberstübchen, Fassadengrün ist Herzenssache und Entsieglung auf gutem Grund.

Kostenfreie Beratung und Fördermittel

Wie stark erwärmt sich Schotter im Vergleich zur Blumenwiese? Welche Pflanzen machen in Zeiten des Klimawandels noch Sinn? Und gibt es Fördermittel für mehr Grün? Fragen wie diese wurden beim Kampagnenauftakt auf dem Marktplatz von der Klimaschutzagentur beantwortet. Dabei konnten die Besucherinnen und Besucher auf der rund 100m² großen grünen Oase, die dank der Unterstützung der Firma Otto Blumen realisiert werden konnte, den Unterschied von Grün und Grau sehen und spüren.

Die Förderung von Stadtgrün ist ein bedeutender Bestandteil des Leitbildes Mannheim 2030. Die Kampagne vermittelt, welche Möglichkeiten zum eigenen Handeln bestehen und warum mehr Stadtgrün wichtig ist. Wer die Möglichkeit für eine Begrünungsmaßnahme sieht, kann die kostenfreie Beratung der Klimaschutzagentur in Anspruch nehmen. Dabei geht es neben den Umsetzungsmöglichkeiten auch um Fördermittel, wie das städtische Förderprogramm zur Begrünung von Dach-, Fassaden- und Entsiegelungsflächen, das bei Vorhaben in der Innenstadt und in den dicht bebauten Stadtteilen konkret unterstützt.