Handball Pfalzliga der Herren: TuS KL-Dansenberg II – TV Ruchheim I 30:32

In einer hart umkämpften Partie hatten die Herren I des TV Ruchheim letztlich mit einem 30:32 Auswärtserfolg die Oberhand über den TuS KL-Dansenberg II.

Ausgelassene Jubeltänze, erwachsene Männer die sich in den Armen liegen und Freudenschreie von sich geben. Auf der anderen Seite enttäuschte Gestalten, die auf der Spielfläche Tränen vergießen. Solche Szenen gab es nach dem Abpfiff der Partie des TuS Dansenberg gegen die Lachse aus Ruchheim zu bestaunen.

Von Anfang an mahnte Ralf Schmitt zu Vorsicht: „Die sind nicht so schlecht, wie es der Tabellenplatz aussehen lässt“. Er sollte Recht behalten. Dabei hatten die Ruchheimer in der letzten Runde schon erfahren, wie schwer es ist, bei den Westpfälzern zu bestehen. Damals fuhr man ohne Punkte nach Hause. Aber auch diesmal musste man sich die Zähler erst redlich verdienen.
Denn die Gastgeber schöpften personell aus dem Vollen. Da die Oberligamannschaft und die A-Jugend der Dansenberger an diesem Wochenende spielfrei hatten, konnten einige Jungtalente die Qualität des Kaders verbessern. Das musste Ruchheim schmerzlich erfahren.

Die Dansenberger spielten beherzt auf und zogen durch schnelles Umschalten in der Anfangsphase gleich mit drei Toren davon. Die Lachse waren bemüht, aber irgendwie wirkte das Spiel drucklos und nicht mit der nötigen Konsequenz vorgetragen. In der Defensive ließ man die Hausherren größtenteils einfach gewähren. Die Folge war ein Rückstand von zwischenzeitlich fünf Toren. Auffällig war auch die Härte des Spiels. Unzählige harte Fouls auf beiden Seiten zwang das saarländische Schiedsrichtergespann, die das Spiel gut leiteten, immer wieder zur Spielunterbrechung. Der TV Ruchheim verkürzte zur Halbzeit auf drei Tore zum 14:11, aber in Höchstform präsentierte man sich bis dato keineswegs.

In der Halbzeitpause fand Ruchheims Coach Schmitt wohl die richtigen Worte. Denn nach dem Pausentee stand die Abwehr der Lachse besser und im Angriff ließ die Mannschaft wieder ihre gewohnte Stärke aufblitzen. Der 14:14 Ausgleich war die unmittelbare Folge.

Das Spiel blieb weiterhin sehr kampfbetont und war gespickt mit ″Nicklichkeiten″. Es gelang in Halbzeit zwei keiner Mannschaft, sich entscheidend abzusetzen. Die Gäste hatten den Kampf jetzt angenommen Das zeigte sich vor allem in der Körpersprache und dem Auftreten auf dem Parkett. Beim Spielstand von 23:24 gingen die Lachse zum ersten Mal in Führung. Doch die Lauterer stemmten sich mit aller Macht gegen die Niederlage und machten es den Lachsen schwer, die Punkte sicher aus fremdem Terrain zu entführen. In der Schlussphase führten die Hausherren sogar noch mal den Ausgleich herbei. Der an diesem Tag überragend aufspielende Fabian Scriba brachte die Lachse mit einem Wurf aus spitzem Winkel von der Rechtsaussenposition erneut in Führung. Dansenberg blieb noch 40 Sekunden auf der Uhr, um die Niederlage abzuwenden, vertändelte aber vorne den Ball. Daniel Arentz spielte den riskanten langen Pass auf den Rechtsaußen durchstartenden Fabian Scriba, der den entscheidenden Konter netzte und einen wahren Ruchheimer Jubelreigen auslöste. Es gab kein Halten mehr. Lautstark tanzten die Gäste im Kreis und fielen sich gegenseitig in die Arme.

Ein Arbeitssieg, den sich die Mannschaft aus Ruchheim wahrhaftig verdient hat. Sie ließen sich von der aufgehetzten Atmosphäre nicht aus der Ruhe bringen. Sie hatten den Willen, das Spiel noch zu drehen, wofür sie schlussendlich belohnt wurden. Auffällig ist auch, dass der TV Ruchheim nicht nur einen oder zwei Führungsspieler hat, sondern einen breit aufgestellten Kader, der in der Lage ist auch eine Schwächephase eines einzelnen Goalgetters zu kompensieren.

Nächste Woche kommt es vor Ruchheimer Kulisse zum Lokalderby gegen die Eulen der TSG Friesenheim II, die bisher eher mäßig in die Runde gestartet sind. Dennoch ist immer mit den Friesenheimern zu rechnen, denn die Mannschaft ist gespickt mit Jungtalenten. Sicherlich keine leichte Aufgabe, die auf die Schmitt-Sieben wartet.