Siegerurkunde von den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm in Kaiserslautern zu besichtigen

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Die ersten Olympiasieger aus der Pfalz kamen vom Ludwigshafener Ruderverein. 1912 bei den Olympischen Spielen in Stockholm gewann der Vierer mit Steuermann, der sich komplett aus Mitgliedern des Ludwigshafener Rudervereins zusammensetzte, den Endlauf. Die Originalurkunde für den Olympiasieg ist derzeit neben vielen anderen wertvollen und sehenswerten Olympiaexponaten, im Theodor-Zink-Museum in Kaiserslautern zu besichtigen.

Es war schwer etwas los, am 19. Juli, vor 100 Jahren in Ludwigshafen: Festlicher Empfang der ersten Olympiasieger der jungen Stadt, des vom Ludwigshafener Ruderverein (LRV) gestellten deutschen Vierers mit Steuermann. Wenige Tage zuvor hatten Albert Arnheiter, Rudolf Fickeisen, Hermann Wilker, Otto Fickeisen und Steuermann Otto Maier in Stockholm die Goldmedaille geholt, die erste für den deutschen Rudersport überhaupt. Die Crew des LRV hatte sich nach mehreren Ausscheidungsrennen im Finallauf gegen den englischen Thames Rowing Club und vor Dänemark und Norwegen durchgesetzt. Qualifiziert für die sechsten Olympischen Spiele 1912 hatte sie sich am 9. Juni bei der Berliner Regatta. Der Erfolg dort wurde durch den von Kaiser Wilhelm höchstpersönlich überreichten Kaiserpreis gekrönt.

Das Willkommen der "Goldjungen" von Stockholm in ihrer Heimatstadt schildert die "Speierer Zeitung" wie folgt: "Die Olympiasieger sind um 10 Uhr am Abend von Frankfurt aus eingetroffen. Der Empfang war großartig. Eine nach Tausenden zählende Menschenmenge erwartete die Sieger am Bahnhof, von wo aus sich ein imposanter, aus 2500 Lampionträger bestehender Festzug durch die reich beflaggte und illuminierte Stadt bewegte. Die Mannschaft begleitete den Festzug in einem Wagen (…) Der zu Ehren der Sieger im Festsaal des Bürgerbräu veranstaltete Kommers nahm einen glänzenden Verlauf. Zur Begrüßung waren auch Delegationen der Rudervereine aus Mannheim, Worms, Frankenthal, Speyer und Heidelberg gekommen. Die Stadt schenkte dem Verein ein Viererboot".

Die Siegerurkunde ist nur ein von über 200 Olympiaexponaten, die die Ausstellung des Sportbundes Pfalz „Im Zeichen der Ringe – Olympia und die Pfälzer“ im Theodor-Zink-Museum zeigt. Zahlreiche Infotafeln informieren darüber hinaus die Beteiligung des Pfälzer bei Olympischen Spielen seit 1896.

Theodor-Zink-Museum, Wadgasserhof, Steinstraße 55, 67657 Kaiserslautern
Öffnungszeiten Mittwoch bis Freitag 10-17 Uhr, Samstag und Sonntag 11-18 Uhr, montags und dienstags geschlossen, 3. Oktober geöffnet
Tel.: 0631/365-2327