Ludwigshafen/Frankfurt: 43-jähriger Dealer überführt – Rauschgift per Post

Tüte mit der Droge 3-MMC
Tüte mit der Droge 3-MMC

Ludwigshafen am Rhein/Frankfurt am Main – (ots) – Eine von spanischen Zollbehörden entdeckte Postsendung mit 242 Gramm Rauschgift hat zur Identifizierung eines mutmaßlichen Dealers in Ludwigshafen am Rhein geführt. Frankfurter Zollfahnder durchsuchten am 01.10.2019 die Wohnung des mutmaßlichen Empfängers, eines 43-Jährigen aus Ludwigshafen.

Die Ermittler stellten in der Wohnung des Ludwigshafener, weitere etwa 500 Gramm der synthetischen Droge “3-MMC” (3-Methylmethcathinon) sowie Verpackungsmaterialien, eine Feinwaage und
28.410 Euro Bargeld sicher.

Der Beschuldigte wurde nach seiner Vernehmung auf freiem Fuß belassen.
Es erwartet ihn ein Strafverfahren wegen des Verdachts der unerlaubten Einfuhr nicht geringer Mengen Betäubungsmittel sowie des illegalen gewinnbringenden Handeltreibens mit BtM.

“Bei 3-MMC handelt es sich um eine synthetische Droge, die vom Zoll eher selten sichergestellt wird.
Sie unterliegt seit 2015 dem Betäubungsmittelgesetz und wird auch als Designerdroge bezeichnet”,
so Hans-Jürgen Schmidt, Sprecher des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main.

  • Zusatzinformation zu 3-MMC:

3-MMC gehört innerhalb der Gruppe der Amphetamine zu den Cathinon-Derivaten.
Es wird hauptsächlich als “Mephedron-Ersatz” vermarktet und über Onlineshops vertrieben.
Üblicherweise wird 3-MMC als kristallines Pulver verkauft und nasal oder oral konsumiert.
Gehandelt wird es zum Preis von etwa 15 bis 20 Euro je Gramm.

Von der Wirkung her ist 3-MMC mit Mephedron vergleichbar:
euphorisierend, empathogen und stimulierend. Konsumentenberichten zufolge kann sich die Körpertemperatur unangenehm verändern, von Kälteempfinden bis hin zu hoher Körpertemperatur.

Weitere Nebenwirkungen sind:
Herzrasen, Zähneknirschen, erhöhte Kieferspannung, Augenzittern, Muskelzucken, Schwindel und Schlaflosigkeit. Bei nasalem Konsum kann es zu Nasenbluten, Anschwellen der Nasenschleimhaut und Brennen in Nase und Rachen kommen.
Das Kurzzeitgedächtnis kann beeinträchtigt werden. Psychische Nachwirkungen wie Trunkenheitsgefühl, Müdigkeit, etc. können vor allem bei hoher Dosierung noch mehrere Tage nach dem Konsum auftreten.

Wie bei anderen ähnlichen Cathinonen auch ist das Craving (die Gier nach der Substanz, “Nachlegedrang”) sehr stark ausgeprägt und es gibt eine recht hohe Suchtgefahr, die deutlich höher
als bei anderen Empathogenen wie MDMA oder Methylon ausgeprägt ist.