Gesundheitsrisiko Schimmelpilze – KKH: Richtiges Lüften und Heizen das A und O für gesundes Raumklima

Ratgeber über den richtigen Umgang mit feuchtem Klima und den damit verbundenen Gefahren im Haus

Während es in der dunklen Jahreszeit draußen oft kalt und ungemütlich ist, spendet die Heizung im Inneren wohlige Wärme. „Leider steigt in der dunklen Jahreszeit aber auch das Risiko für Schimmelpilze in den eigenen vier Wänden, die sich bei Wärme und zugleich hoher Luftfeuchtigkeit pudelwohl fühlen“, sagt Peter Benninger vom KKH-Serviceteam in Neustadt/Wst..

Grund für Schimmelpilz ist immer erhöhte Feuchtigkeit. Hat sich dieser erst an Tapeten, Teppichböden oder Möbelstücken festgesetzt, verteilt er seine Samen, die Sporen, in der Luft. Laut dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) keimen sie bereits bei einer Luftfeuchtigkeit von 65 bis 70 Prozent. Schimmelpilzsporen nimmt der Mensch über die Atemwege auf. Sie können zu Atemnot, Husten, Schnupfen, Hautreizungen, Müdigkeit und auch Kopfschmerzen führen. „Da die Symptome unspezifisch sind, wird oft nicht daran gedacht, dass das feuchte Bad oder die schimmelige Tapete im Schlafzimmer Grund für die Beschwerden sein kann“, weiß Benninger. Schimmelpilze können zudem Allergien, Entzündungen sowie Infektionen auslösen. Sie sollten daher unbedingt beseitigt werden.

Pilzbefall kann durch Feuchtigkeitsschäden am Gebäude oder falsch ausgeführte Wärmedämmung verursacht werden. Mieter sollten bei Verdacht auf bauliche Ursachen den Hausbesitzer ansprechen. Daneben kann Schimmel durch zu hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen entstehen. In einem 3-Personen-Haushalt beispielsweise werden täglich bis zu 14 Liter Wasser durch Duschen, Kochen u. a. an die Raumluft abgegeben. Ob sie zu feucht ist, lässt sich mit einem Raumluftfeuchtigkeitsmessgerät (Hygrometer) prüfen. Steigt sie über 65 Prozent, heißt es: Lüften und das mehrmals am Tag. Das gilt vor allem für Räume, in denen besonders viel Feuchte produziert wird wie Küche und Bad.

Mit dem richtigen Verhalten lässt sich die Feuchtigkeit in Innenräumen begrenzen und so Schimmelbefall vorbeugen. Hierfür gilt:

  • Räume regelmäßig und gezielt lüften – auch an kalten Wintertagen. Bei gekippten Fenstern dauert der Luftaustausch länger und der Raum kühlt aus. Besser ist es, die Fenster für ein paar Minuten weit zu öffnen (sog. Stoßlüften).
  • Beim Wäschetrocknen, Kochen oder Waschen regelmäßig lüften.
  • Bei kälteren Temperaturen und zugleich hoher Luftfeuchte ausreichend heizen.
  • Nach dem Duschen das Wasser von Wänden und Boden entfernen, nasse Handtücher auf der Heizung trocknen.
  • Atmungsfähigkeit der Wände ermöglichen, zum Beispiel durch spezielle Anstriche. Schränke mit 10 cm Abstand von Außenwänden aufstellen.

Noch ein Lesetipp: der Ratgeber „Schimmel im Haus“ vom Umweltbundesamt, zu finden unter http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/ratgeber-schimmel-im-haus