Mannheim: „Jeder kann Schiri werden!“ – Ausbildung im Kreis Mannheim beginnt am 17. März 2020

Mannheim-Neckarau – Konfliktprävention, E-Learning, Elternarbeit, Patensystem – Schiedsrichterausbildung ist mehr als Fußballregeln lernen. Am 17. März 2020 startet der nächste kostenlose Neulingslehrgang für Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter beim TSV Neckarau. Anmeldungen sind noch möglich.

„Wir brauchen jede Frau und jeden Mann! Jeder kann Schiri werden“, betont Schiedsrichter-Obmann Ivo Leonhardt. Einzige Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 12 Jahren und Freude am Fußball. Die theoretischen Grundlagen lernen die Neulinge im Lehrgang. Dabei geht es natürlich um die Fußballregeln, von der Spielfeldgröße bis zum Abseits, aber auch um die administrativen Aufgaben eines Schiedsrichters und das richtige Verhalten auf dem Platz. Ein Schwerpunkt liegt außerdem auf dem Thema Konfliktprävention, unter anderem mit dem 3-Stufen-Modell. Bei jungen Teilnehmern sind die Eltern von Anfang eingebunden, bei einem Elternabend erhalten auch sie die wichtigsten Infos und lernen die Paten kennen. „Elternarbeit ist ein wichtiges Thema damit die Eltern wissen, dass ihre Kinder bei in guten Händen sind“, erklärt Lehrwart Fabian Ebert. Darüber hinaus erfahren sie, wie sie ihren Sohn oder ihre Tochter bei ihrem verantwortungsvollen Hobby unterstützen können. „Wir hatten auch schon den Fall, dass der Vater dann so begeistert war, dass er selbst auch Schiedsrichter wurde.“

Die Theorieausbildung umfasst fünf Präsenztermine, die durch E-Learning ergänzt werden. Am 28. März steht der schriftliche Regeltest an. Damit ist der erste Teil geschafft und die Praxisphase startet. Nach einem erfolgreichen Fitnesstest geht es für die Neulinge in der Praxis weiter. Sie erhalten einen Paten an ihre Seite, den sie zunächst begleiten um sich die Abläufe abzuschauen. Dann wechseln die beiden die Rollen, der Neuling leitet Spiele und der Pate beobachtet, unterstützt, gibt Feedback und Rückhalt. „Wir wollen den Einstieg für den Nachwuchs so einfach und reibungslos wie möglich gestalten. Dabei hat sich das Patenmodell absolut bewährt“, weiß Leonhardt. Alle Paten müssen übrigens ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und werden insbesondere in Sachen Kinderschutz geschult. Sobald sich der Schiedsrichter sicher fühlt auf dem Platz, ist auch die praktische Ausbildung abgeschlossen und die Neulinge erhalten ihren Schiedsrichterausweis.