Heidelberg: Stadtnotizen 06.08.2020

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Schnelles Internet: Breitbandausbau durch die Stadt schreitet trotz Coronavirus-Pandemie voran – Bis Anfang 2021 sollen alle „weiße Flecken“ an Glasfaser angebunden sein

Der Breitbandausbau durch die Stadt Heidelberg in unterversorgten Stadtgebieten schreitet weiter voran – trotz zwischenzeitlicher Bauverzögerungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie. Bis Anfang 2021 sollen alle Baumaßnahmen abgeschlossen werden und das gesamte Glasfasernetz vollständig in Betrieb genommen sein. Während der Hochphase der Pandemie im Frühjahr wurden die Bauarbeiten entlang den Zuleitungen und die Verlegungen in Straßen fortgeführt. Aufgrund der verhängten Kontaktsperren konnten aber in dieser Zeit keine weiteren Hausanschlüsse verlegt werden. Dies wird aktuell in 13 der 15 Baubereiche parallel nachgeholt.

In diesen Bereichen wird ausgebaut

Die Stadt darf gesetzlich nur in Bereich des Stadtgebietes aktiv werden, in denen ein „Marktversagen“ nachgewiesen wurde. Dabei handelt es sich um bislang unterversorgte Gebiete, in welchen innerhalb einer Drei-Jahres-Frist kein Ausbau durch private Telekommunikationsunternehmen auf mindestens 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) geplant ist. Als unterversorgte Gebiete („weiße Flecken“) gelten Teile von Schlierbach, Ziegelhausen, Handschuhsheim, Neuenheim und Südstadt, verschiedene Gewerbegebiete im Pfaffengrund, in Wieblingen, in Rohrbach-Süd und in der Fabrikstraße/Rohrbach sowie abgelegene Wohngebiete wie der Kohlhof, der Grenzhof, die Kurpfalzhöfe und Neurott. Die Anwohnerinnen und Anwohner, die von dem Ausbau mit schnellem Internet profitieren, wurden im Vorfeld direkt angeschrieben. Der Breitbandausbau wird durch Bund und Land gefördert.

So geht es weiter

Nach Abschluss der Baumaßnahmen inklusive der Hausanschlüsse werden die Glasfaser-Kabel im Straßenbereich mit Pressluft in die verlegten Leerrohre eingebracht. Der Startschuss erfolgt noch im August 2020 im Gebiet Grenzhof. Nach und nach werden dann die anderen Ausbaugebiete bedient. Sobald ein Teilabschnitt im Stadtteil vollständig mit Glasfasern versorgt ist, wird dieser an den Netzbetreiber übergeben. Der Betreiber PYUR stimmt mit dem Hausbesitzer einen Termin ab, um dort pro Anschluss einen sogenannten Lichtwellenwandler am Übergabepunkt zu installieren. Von dort wird das Signal ins Gebäude übertragen und ist nun entlang den gebuchten Dienstleistungen und Internetgeschwindigkeiten nutzbar. Nicht im Umfang des geförderten Breitbandausbaus ist eine eventuell notwendige zusätzliche Verkabelung innerhalb des Hauses. Mehr Informationen gibt der Netzbetreiber unter der Service-Hotline 030 25777499 (montags bis samstags, 8 bis 20 Uhr).

Weitere Informationen online

Den aktuellen Stand des Projektfortschritts sowie Bauzeitenpläne und weitere Informationen rund um den Breitbandausbau in den genannten Stadtteilen können Interessierte auf der städtischen Internetseite abrufen unter www.digitales.heidelberg.de > Projekte > Breitbandausbau. Die Datenübertragung in den ausgebauten Bereichen wird mindestens 120 und bis zu 1.000 Mbit/s betragen. Von dem Breitbandausbau der Stadt werden in Heidelberg rund 4.300 Bürgerinnen und Bürger in insgesamt circa 2.400 Haushalten profitieren.


1.100 Notfalldosen für Heidelberger Senioren – Stadt verteilt in den Seniorenzentren kostenlos Notfalldosen an ältere Menschen aus Heidelberg

Ein Sturz, ein Herzinfarkt oder eine Bewusstseinsstörung – ein Notfall kann sich gerade bei älteren Menschen schnell und unerwartet einstellen, auch in der eigenen Wohnung. Wichtig ist dann, dass der Notarzt schnell alle medizinischen Informationen von den Betroffenen bekommt. Hier erweist sich zunehmend die sogenannte Notfalldose als hilfreich – eine Plastikdose mit den wichtigsten Gesundheitsinfos des Patienten, die im Kühlschrank aufbewahrt wird. Das hilft im Ernstfall, wertvolle Zeit zu sparen. Die Stadt Heidelberg startet jetzt eine großangelegte Aktion, bei der einmalig 1.100 Dosen kostenlos über die Seniorenzentren in den Stadtteilen an Heidelberger Seniorinnen und Senioren verteilt werden.

Die grün-weiße Plastikdose enthält in der Regel ein Notfall-Infoblatt mit wichtigen Informationen zum Patienten, etwa zu vorliegenden Krankheiten, einzunehmenden Medikamenten, Kontaktdaten des behandelnden Hausarztes und Personen, die im Notfall zu benachrichtigen sind. Die Notfalldose wird im Kühlschrank aufbewahrt, so dass Rettungskräfte sie innerhalb kürzester Zeit finden können. Ein grüner Aufkleber an der Innenseite der Wohnungstür und einer am Kühlschrank lassen auf einen Blick erkennen, dass eine solche Dose im Haushalt vorhanden ist. Seit einigen Jahren findet die Notfalldose zunehmend Verbreitung. Sie ist käuflich zu erwerben in Apotheken und über den Handel und wird von manchen gemeinnützigen Einrichtungen und Kommunen auch kostenfrei abgegeben.

Auch in Heidelberg will das Amt für Soziales und Senioren der Stadt die Notfalldose einführen und in einer einmaligen Verteil-Aktion 1.100 Stück kostenfrei an ältere Menschen weitergeben, die noch zu Hause leben. Um möglichst viele Seniorinnen und Senioren innerhalb kurzer Zeit zu erreichen, erfolgt die Verteilung sukzessive im August und September über die Seniorenzentren in den Stadtteilen. Den Termin können Senioren über das Seniorenzentrum in ihrem Stadtteil direkt erfahren. Bei der Ausgabe der Dosen können auf Wunsch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenzentren den Einsatz der Dosen genauer erläutern oder Hinweise zum sachgerechten Ausfüllen des zweiseitigen Notfall-Infoblatts geben. Die Verteil-Aktion startet am Dienstag, 11. August 2020, um 12.30 Uhr im Seniorenzentrum Wieblingen und am Mittwoch, 12. August 2020, um 13 Uhr im Seniorenzentrum Neuenheim.


Stadt Heidelberg wird für umfangreiches Klimaschutzpaket ausgezeichnet – Als Modellkommune beim Projekt „Mutig voran beim Klimaschutz im Verkehr“ ausgewählt

Die Stadt Heidelberg ist zur Modellkommune beim Projekt „Mutig voran beim Klimaschutz im Verkehr“ ernannt worden. Damit ist die Stadt Heidelberg eine von 15 Modellkommunen in Baden-Württemberg. Ausgewählt hat diese die Jury des Kompetenznetzes Klima Mobil. Das Kompetenznetz Klima Mobil berät, unterstützt und vernetzt Kommunen in Baden-Württemberg, die hochwirksame Maßnahmen zum Klimaschutz im Verkehr umsetzen wollen. Ausgezeichnet wurde Heidelberg für ein umfangreiches Klimaschutzpaket, das aus vier Bündeln besteht: Parken, Pendelverkehr, Betriebliches Mobilitätsmanagement sowie die veränderte Aufteilung und Umgestaltung des öffentlichen Raums. Diese sind allesamt im 30 Punkte umfassenden Klimaschutzaktionsplan der Stadt Heidelberg verankert. Für jedes Bündel gibt es verschiedene Maßnahmen, mit deren Umsetzung teilweise bereits begonnen wurde.

1. Parken
Beim Parken steht das Gehwegparken im Fokus. Hier unterstützt Klima Mobil die Maßnahme, legales Gehwegparken zu begrenzen und illegales Gehwegparken stärker zu sanktionieren, damit Menschen sicherer auf Gehwegen unterwegs sein können. Ebenfalls gewürdigt wurden das Parkraummanagement sowie die schrittweise Anhebung der Parkgebühren.

2. Pendelverkehr
Die Jury befürwortet die Planung, den Anteil des motorisierten Verkehrs am Pendlerverkehr zu reduzieren und dafür Sonderbuslinien aus dem Umland einzurichten. So sollen Städte und Gemeinden besser miteinander vernetzt werden. Zugleich wird damit das Angebot des ÖPNV erweitert und attraktiver gestaltet. Eingereicht wurde in diesem Bündel auch der Ausbau vier weiterer Radschnellwege in die Region.

3. Betriebliches Mobilitätsmanagement
Das ehrgeizige Vorhaben, Job-Tickets in 50 Prozent der Heidelberger Unternehmen bis 2025 einzuführen, brachte der Stadt Heidelberg weitere Pluspunkte bei der Jury ein, ebenso die Bewerbung als Modellstadt für die Einführung des 365-Euro-Tickets. Geplant ist auch, ein Betriebliches Mobilitätsmanagements mit Start „Im Neuenheimer Feld“ einzuführen.

4. Veränderte Aufteilung und Umgestaltung des öffentlichen Raums
Der Jury unterstützt das Vorgehen, weitere Flächen für den Radverkehr auf Fahrbahnen zu schaffen – etwa mittels Radfahrstreifen, Schutzstreifen und Fahrradschleusen. Mit der Umgestaltung des Adenauerplatzes ist der Anfang gemacht.

Wie sieht die Förderung aus?

Mit der Auszeichnung sind keine direkten Fördergelder verbunden. Es geht vielmehr um den Aufbau von Netzwerken, wodurch auch der Zugang zu neuen Fördergeldern einfacher werden dürfte. Externe Expertinnen und Experten beraten und unterstützen die Stadt Heidelberg künftig bei der Planung und Kommunikation der Maßnahmen. Ab September 2020 geht es an die Ausarbeitung der Modellvorhaben. Im September 2021 soll die Umsetzung der Maßnahmen mit Unterstützung durch das Kompetenznetz beginnen. Ziel dieser Unterstützung ist es, die eingereichten Modellprojekte von einer Vorhabenskizze zu einer umsetzungsfähigen Planung weiterzuentwickeln und eine Kommunikationsstrategie zu erstellen. Diese soll die Unterstützung des Projekts durch Kommunalpolitik und die Bevölkerung sicherstellen. Zudem berät das Kompetenznetz Klima Mobil bei der Akquise von Fördermitteln zur Umsetzung des vorgeschlagenen Modellprojekts. Die Modellkommunen sollen Pilotvorhaben mit Strahlkraft umsetzen und als Best-Practice-Beispiele dienen. So sollen Nachahmer gewonnen werden und die Verkehrswende hin zu einer nachhaltigen Mobilität in Richtung eines wirksamen Klimaschutzes erfolgen.

Zum Projekt „Mutig voran beim Klimaschutz im Verkehr“

Prämiert wurden 15 Modellkommunen, die in den nächsten Jahren gezielt und strukturiert hochwirksame Maßnahmen im Verkehrssektor umsetzen möchten. Gefragt sind insbesondere richtungsweisende Verkehrsprojekte, die darauf abzielen, die Zusammensetzung des Verkehrs und das Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger aktiv zu verändern, statt lediglich Angebote und Anreize zu schaffen. Die Verkehrsprojekte können aus einer oder aus mehreren Maßnahmen bestehen. Handlungsfelder in Richtung einer klimaverträglichen Mobilität sind beispielsweise Parkraumbewirtschaftung und Umwidmung von Straßenraum, Verkehrsberuhigung und Straßenraumgestaltung oder Bevorrechtigung umweltfreundlicher Verkehre.

Über Klima Mobil

Das Kompetenznetz wurde von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) ins Leben gerufen und wird vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg unterstützt. Das Kompetenznetz ist mit vier Projektberaterinnen und Projektberatern vor Ort kommunaler Ansprechpartner in den Regierungsbezirken. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Zuge der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) seit September 2019 über eine Gesamtlaufzeit von drei Jahren gefördert, das Land Baden-Württemberg steuert den Eigenanteil bei.


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