In kleinen Gruppen wurden im Rahmen des Workshops die einzelnen Handlungsfelder bearbeitet - coronabedingt teilweise sogar im Freien. (Foto: Thomas Brenner)

Kaiserslautern – Kaiserslautern darf sich seit einigen Wochen „Weltoffene Kommune“ nennen.

Nach erfolgreicher Bewerbung im gleichnamigen Projekt der Bertelsmann-Stiftung gehört die Barbarossastadt zu 21 Modellstädten in Deutschland, die sich bereit erklärt haben, ihre Integrationsarbeit gemeinsam mit externen Experten auf den Prüfstand zu stellen. Die bislang geleistete gute Arbeit noch besser zu machen, so lautet das klare Ziel.

Nach corona-bedingten Verzögerungen fand nun am Dienstag der erste Workshop statt, geleitet von Claudia Walther von der Bertelsmann-Stiftung. Rund 30 Personen – allesamt Experten aus der städtischen Integrationslandschaft – kamen in der Alten Eintracht zusammen, um gemeinsam den Stand der Dinge in sieben Handlungsfeldern zu eruieren. Diese gibt die Stiftung einheitlich vor, um die Weltoffenheit und Integrationsarbeit der Kommunen zu klassifizieren. Das vorläufige Ergebnis: Vieles läuft in Kaiserslautern bereits gut, manches sogar sehr gut. Der Bedarf für Verbesserungen ist aber vielerorts noch da. So fehlt es etwa an Begegnungsräumen und es mangelt an der Erreichbarkeit und Dialog mit den Zielgruppen.

Auch beim Thema Struktureller- und Alltagsrassismus wurden Defizite festgestellt. Um hier nachzusteuern, wurde eine „Taskforce“ wurde gegründet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Migrationsbeirat, Jugendparlament und verschiedenen Trägern aus der Integrationslandschaft. Zentrale Aufgabe wird sein, die vorhandenen und weiteren Ergebnisse des fortlaufenden Evaluierungsprozesses mit den vorhandenen Strukturen in Kaiserslautern zu verknüpfen und sich mit den anderen Modellkommunen auszutauschen. Sofern die Pandemiesituation dies zulässt, soll noch in diesem Herbst ein weiterer Workshop stattfinden.

„Wir kommen bundesweit in vielen Städten herum und können sagen: Kaiserslautern ist auf einem wirklich guten Weg zur Weltoffenheit“

urteilt Claudia Walther.

„Wenn sich das Engagement und die Produktivität, die wir hier in dem Workshop erlebt haben, in die weiteren Prozesse fortträgt, können wir uns auf weitere spürbare Verbesserungen freuen“

ergänzt die Projektmanagerin der Bertelsmann-Stiftung.

„Weltoffene Kommunen – vom Dialog zum Zusammenhalt“ ist ein Projekt im Rahmen des „Nationalen Aktionsplans Integration“ der Bundesregierung und wird von der PHINEO gAG und der Bertelsmann Stiftung umgesetzt. Es wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration im Bundeskanzleramt. Die Teilnahme an dem Projekt ist für die Stadt kostenlos.